Veröffentlicht am 04.07.2025 08:02

Wartung und Kulissenbau im Winter ...

Catering: Noch ist nicht angerichtet, aber das Dach steht schon mal.  (Foto: gmu)
Catering: Noch ist nicht angerichtet, aber das Dach steht schon mal. (Foto: gmu)
Catering: Noch ist nicht angerichtet, aber das Dach steht schon mal. (Foto: gmu)
Catering: Noch ist nicht angerichtet, aber das Dach steht schon mal. (Foto: gmu)
Catering: Noch ist nicht angerichtet, aber das Dach steht schon mal. (Foto: gmu)

Wer in diesen Tagen auf dem Festspielhügel unterwegs ist, wird es bemerken, der Hügel rüstet sich. Am Königsportal posieren Touristen für Handyfotos. Rundherum formt das Stadtgartenamt die Blumenbeete. Hinter Planen hämmert und klopft es. Entlang der Straße wächst das Dach der Cateringstationen. Erste Musiker und Chormitglieder eilen hastig durch die Tür der Westpforte.

Man bereitet sich vor, auf den 25. Juli, dem Tag der Festspielpremiere. Und dennoch sind diese Wochen im Frühsommer nicht der tatsächliche Auftakt für eine neue Festspielsaison. Der Startschuss fiel schon früher: Im vergangenen Jahr, als der letzte Vorhang gefallen war. Gemäß dem Motto: Nach den Festspielen, ist vor den Festspielen. Dass im Winter alles stillsteht, sei ein großer Irrglaube, sagt Technischer Direktor Henning Angebrandt. Rund 65 festangestellte Mitarbeitende kümmern sich auch in der kalten Jahreszeit um alles, was man im Sommer auf der Bühne bestaunen kann – und noch viel mehr. Die Festspiele sind ein Festival mit ganzjährigem Betrieb. „Im Winter passiert sehr viel, was man im Sommer gar nicht sieht“, betont Henning Angebrandt. Die gesamte Bühnentechnik wird gewartet, Maschinen überprüft, damit jede Schraube sitzt.

Bei den Festspielen wird viel Wert auf Handarbeit gelegt. „Wir haben es geschafft, unsere
Dekorationen wieder komplett selbst zu bauen“, sagt er nicht ohne Stolz. Zwar holt man sich für einzelne Spezialaufgaben externe Hilfe, doch der Großteil bleibt in eigener Hand. Etwa die Hälfte der Arbeitszeit im Winter fließt in die Vorbereitung neuer Produktionen, die andere Hälfte in Wartung und Unterhalt. Dazu gehört auch, das Haus im Winter herunterzufahren – etwa bei der Heizung – aber es gleichzeitig funktionsfähig zu halten.

Drei Jahre für eine Opernproduktion
Neuinszenierungen sind langfristige Projekte. Eine Opernneuproduktion wird nicht im Frühling begonnen – sondern Jahre im Voraus. Vor allem Großwerke, wie der vierteilige „Ring“, erfordern viel Vorlauf. „Drei Jahre brauchen wir da, bei anderen Opern reichen zwei“, erklärt Henning Angebrandt.

Zunächst muss das künstlerische Konzept geprüft und in konkrete Pläne überführt werden. Dann folgen Budgetierung und logistische Planung. Der Startschuss für den Bau des neuen Bühnenbildes fällt meist nach der Spielzeit. Die diesjährige „Meistersinger“- Neuproduktion stellt das Team vor Herausforderungen. „Jede Neuinszenierung ist etwas Besonderes, deshalb freuen wir uns schon sehr – es wird eine schöne, klassische Theaterproduktion“, so Technischer Direktor Henning Angebrandt.


Von gmu
north