Beim Sommerempfang der Rainer Markgraf Stiftung stand das Thema „Stiftungen unserer Heimat“ im Mittelpunkt. Anlass war der 11. Gründungstag der Stiftung – und gefeiert wurde nicht nur ein Jubiläum, sondern auch die Vielfalt des regionalen Engagements. In der Villa Markgraf, in der Lisztstraße, die mittlerweile als „Haus der Stiftungen“ bekannt ist, trafen sich Vertreter bedeutender Stiftungen aus Oberfranken und der Oberpfalz zum Austausch.
Im Mittelpunkt stand eine Podiumsdiskussion, moderiert von Klaudia Ruminska von TV Oberfranken.. Sie sprach mit den Podiumsgästen über Ziele, Herausforderungen und die Kraft regionaler Stiftungen.
Regionale Verwurzelung als Fundament
Stefan Seewald, Geschäftsführer der Oberfrankenstiftung machte deutlich, wie tief die Wurzeln seiner Stiftung in der Region liegen. Der Gründungsgedanke: Oberfranken gezielt zu fördern. Ähnlich äußerte sich Florian Prosch, Vorstandsvorsitzender der Rainer Markgraf Stiftung. Auch hier steht die Heimatverbundenheit im Zentrum – geprägt vom Namensgeber Rainer W. Markgraf, dessen Bauunternehmen das wirtschaftliche Rückgrat der Stiftung bildet.
Jung, ambitioniert und zukunftsorientiert
Spannend war der Blick in die Oberpfalz. Severin Hirmer, Vorstandsvorsitzender der jungen LUCE-Stiftung, stellte seine Vision einer Bildungs- und Wissenschaftsregion vor. In Weiherhammer setzt man auf Innovation, Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Miteinander – getragen vom Familienunternehmen BHS Corrugated, das hinter der Stiftung steht.
Aufsicht, Vermögen und Verantwortung
Norbert Hübsch von der Regierung von Oberfranken erklärte, wie die Stiftungsaufsicht funktioniert. Er hob hervor, dass die meisten Stiftungen in Bayern bürgerlichen Rechts unterliegen, während die Oberfrankenstiftung eine Stiftung öffentlichen Rechts ist. Er betonte: „Die oberfränkischen Stiftungen leisten Großartiges.“
Wie eine Stiftung finanziell funktioniert, erläuterten mehrere Gesprächsteilnehmer. Während einige Stiftungen wie die Rainer Markgraf Stiftung ihre Erträge aus unternehmerischer Tätigkeit beziehen, arbeiten andere mit einem festen Grundstockvermögen und dessen Erträgen.
Projekte, Preise und besondere Orte
Vorgestellt wurden konkrete Beispiele für das Engagement. Florian Schneider sprach über das bekannte Förderprogramm „Helden der Heimat“ der Adalbert-Raps-Stiftung. Gabriele Hohenner von der Rainer Markgraf Stiftung stellte den mit 20.000 Euro dotierten Rainer-Markgraf-Preis vor. Beide Initiativen suchen Menschen, die sich für andere einsetzen und ihre Heimat mitgestalten.
Auch besondere Orte kamen zur Sprache: der Heinersreuther Hof als Wirkungsstätte der Adalbert-Raps-Stiftung und die Villa Markgraf als Treffpunkt der Stiftungswelt. „Ein Haus zur Erinnerung an die Familie Markgraf und ein Ort des Dialogs“, wie Gabriele Hohenner es formulierte.
Gemeinsam für die Region
Stiftungen stehen nicht in Konkurrenz – im Gegenteil. Zusammenarbeit wird großgeschrieben. Projekte werden abgestimmt, Synergien genutzt. Das „Haus der Stiftungen“ in Bayreuth ist dabei mehr als nur Symbol: Es ist Zentrum, Begegnungsstätte und Ausgangspunkt für gemeinsame Ideen. Eine Veranstaltung, die deutlich machte, was in Oberfranken und der Oberpfalz möglich ist – wenn Menschen gemeinsam gestalten.