Veröffentlicht am 03.06.2025 10:29

KAMERUN zwischen New York, Dubai und Hollywood

Im Bild: Thomas Ebersberger, Kilian von Chamier von der Bayreuth Marketing &Tourismus GmbH, Stefan Breuer, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Oberkotzau und Klaus Beer, Initiator des Fernweh-Parks, bei der Schildübergabe von „Kamerun“ im Fernweh-Park von Oberkotzau. (Foto: Signsoffame)
Im Bild: Thomas Ebersberger, Kilian von Chamier von der Bayreuth Marketing &Tourismus GmbH, Stefan Breuer, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Oberkotzau und Klaus Beer, Initiator des Fernweh-Parks, bei der Schildübergabe von „Kamerun“ im Fernweh-Park von Oberkotzau. (Foto: Signsoffame)
Im Bild: Thomas Ebersberger, Kilian von Chamier von der Bayreuth Marketing &Tourismus GmbH, Stefan Breuer, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Oberkotzau und Klaus Beer, Initiator des Fernweh-Parks, bei der Schildübergabe von „Kamerun“ im Fernweh-Park von Oberkotzau. (Foto: Signsoffame)
Im Bild: Thomas Ebersberger, Kilian von Chamier von der Bayreuth Marketing &Tourismus GmbH, Stefan Breuer, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Oberkotzau und Klaus Beer, Initiator des Fernweh-Parks, bei der Schildübergabe von „Kamerun“ im Fernweh-Park von Oberkotzau. (Foto: Signsoffame)
Im Bild: Thomas Ebersberger, Kilian von Chamier von der Bayreuth Marketing &Tourismus GmbH, Stefan Breuer, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Oberkotzau und Klaus Beer, Initiator des Fernweh-Parks, bei der Schildübergabe von „Kamerun“ im Fernweh-Park von Oberkotzau. (Foto: Signsoffame)

Seit vielen Jahren erhielt der Initiator des Fernwehparks, Klaus Beer, von Besuchern den Hinweis, dass sich bei Bayreuth ein Ort mit dem Namen „Kamerun“ befindet. Nun ging er der Sache nach und wandte sich direkt an den Oberbürgermeister von Bayreuth, Herrn Ebersberger. Dieser nahm das Anliegen ernst, informierte sich auf der Fernwehpark-Homepage www.fernweh-park.de, erkannte den hohen Werbeeffekt und versprach, dieses Schild zu besorgen. Er kam sogar persönlich vorbei, um das Schild mit dem Namen des Ortsteils von Bayreuth zu übergeben.

Klaus Beer: „Wir konnten bislang schon viele Bürgermeister und Erste Bürgermeister zur Übergabe von Ortsschildern im Fernweh-Park begrüßen, nun auch den Oberbürgermeister der Wagnerstadt, in Begleitung von Kilian von Chamier von der Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH. Darüber freuen wir uns sehr.“

Stefan Breuer, Erster Bürgermeister des Marktes Oberkotzau, und Fernweh-Park-Initiator Klaus Beer mit seiner Gattin Erika begrüßten die Bayreuther Gäste herzlich und führten sie durch das europäische Friedensprojekt und die oberfränkische Touristenattraktion.

Doch was ist der Fernweh-Park, der mittlerweile zur Touristenattraktion in Oberfranken geworden ist und weltweite Beachtung gefunden hat?

Im Fernweh-Park der oberfränkischen Marktgemeinde Oberkotzau bei Hof wird die Geografie außer Kraft gesetzt. New York liegt direkt neben Reit im Winkl, von Rio bis Dubai sind es nur wenige Fußschritte. „Kangaroos next 10 km” warnen Verkehrsschilder und die legendäre Route 66 startet gleich hinter Hamburg. Beim Spaziergang durch den „Schilderwald” im generationsübergreifenden Freizeitgelände „Summa-Park“, einer ehemaligen Fabrikbrache an der Schwesnitz, erlebt der Besucher ein Wechselbad exotischer Gefühle. Man geht auf Zeitreise, springt von Hamburg über Honolulu nach Singapur oder L.A. Mit Blick auf die exotischen Städtenamen aus aller Welt kann man, so Initiator Beer, optisch, gedanklich und emotional eine Reise um die Welt antreten – und das in wenigen Schritten.

Touristen aus der ganzen Welt verewigen sich in diesem völkerverbindenden Projekt an dort installierten Pfählen mit Ortsschildern, Straßenschildern, Autokennzeichen und individuellen Schildergrüßen. Ein Feuerwerk von Fernweh und Reisefieber auf bislang über 5000 Schildern aus der ganzen Welt.

Das Original steht in Kanada, in dem kleinen Ort Watson Lake, mit heute etwa 80.000 Schildern aus aller Welt. Klaus Beer, Weltenbummler und Reisedokumentarfilmer, entdeckte das Schildersammelsurium bei Dreharbeiten und brachte die Idee nach Deutschland. Siebzehn Jahre stand es in Hof. Doch dort hatte man kaum Interesse daran, während sich andere Städte und Orte darum rissen. So sollte es nach Berlin oder in den Kurpark von Bad Steben gehen. Der Markt Oberkotzau, 8 km von Hof entfernt, jedoch bewies Weitblick und holte es 2018 zu sich, wo es völlig neu installiert wurde, mit Showbühne, Amphitheater und großen Parkplätzen davor.

Heute fahren Stars und Fernsehteams durch Hof durch und machen Halt in dem knapp 6000 Seelen zählenden Ort, der durch sein Alleinstellungsmerkmal weltbekannt wurde. Über 1500 Presseberichte sind mittlerweile darüber erschienen. Weltweit. Medien, Stars und Fernsehteams geben sich dort die Klinke in die Hand.

Denn der Fernweh-Park ist nicht nur buntes Blech auf Holz. Er hat eine Botschaft, die es in Watson Lake nicht gibt. Und gilt darum als weltweit einmalig. In Kanada wird alles kreuz und quer an Pfosten genagelt. Ortsschilder, Straßenschilder, Elchgeweihe, Goldschürfpfannen, Wanderschuhe. „Ein charmantes Chaos”, wie Beer sagt. Unser Projekt in Deutschland steht gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, gegen Rechtsextremismus und für eine friedvollere Welt. Auch für die Erhaltung der Lebensräume auf unserem wunderschönen blauen Planeten Erde. „Wir haben nur die eine, keinen Planet B.“, so Beer, der seit 40 Jahren mit der Filmkamera rund um den Erdball unterwegs ist und nicht aus der Theorie, sondern aus der Praxis spricht. „Durch meine Reisen in der Welt weiß ich, wie wunderschön unser blauer Planet ist und wie dumm der Mensch, der durch Krieg, Terrorismus, Macht- und Geldgier so viel Leid über Unschuldige bringt. Deshalb steht der Fernweh-Park als Mahnmal, zum Nachdenken, Umdenken.” Und ist Pate der Wunsiedler Hauptschule „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage”. Viele Stars stehen mit ihren bekannten Namen hinter der Ideologie. So gilt das Projekt trotz weitaus weniger Schilder als in Watson Lake als weltweit einmalig. „Denn die Themen, die es transportiert, sind heute aktueller denn je. Leider“, so Beer.

Im „Signs of Fame” des Fernweh-Parks sind bis heute über 500 Stars aus Musik, Film, TV, Bühne und Sport mit signierten Star-Schildern vertreten. Sie alle setzen mit ihren Handabdrücken in Ton, ganz im Stil Hollywoods, ein symbolisches Zeichen gegen Rassismus und für eine friedlichere Welt. Zu den Namen zählen Arnold Schwarzenegger, Kevin Costner, Denzel Washington, Cher, Siegfried & Roy, Audrey Landers, Armin Mueller-Stahl, Mario Adorf, Veronica Ferres, Helene Fischer, Thomas Gottschalk, Günther Jauch, Vitali und Wladimir Klitschko, Chris Norman, Status Quo, Uriah Heep, Scorpions, Dr. Auma Obama, Joachim Gauck und der Dalai Lama. Die Liste der Prominenten ist lang.

Im „Boulevard der Humanität” vergibt Beer zudem „Star-Sterne”, ähnlich wie auf dem weltberühmten Walk of Fame in Hollywood, an prominente Persönlichkeiten, die sich besonders für hilfsbedürftige Menschen weltweit einsetzen. Bisherige Träger dieser Auszeichnung sind unter anderem Karlheinz Böhm, Pierre Brice, Sarah Connor, Hans-Dietrich Genscher, Henry Maske und Peter Maffay.

Hollywood in Oberfranken

Während der Initiator und seine Crew die Stars backstage bei Konzerten, Fernsehshows, am Set bei Filmdreharbeiten oder bei Filmpremieren treffen, müssen Stars, die einen Stern erhalten, persönlich auf den roten Teppich auf der Showbühne des Amphitheaters erscheinen. Dort drücken sie ihre Hände, ähnlich wie in Hollywood, in feuchten Ton. In diesem Fall jedoch als symbolisches Zeichen gegen Rassismus und für eine friedlichere Welt. Denn der Fernweh-Park ist nicht nur eine Touristenattraktion, sondern versteht sich als völkerverbindendes Friedensprojekt. Errichtet wurde er an einem, so Beer, „magischen Datum”, dem 9.11.1999, zehn Jahre nach dem Fall der Mauer, als Zeichen für grenzenlose Freiheit und Völkerverständigung.

„Ich glaube, mich trifft der Schlag…“

Wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, können die Besucher des Fernweh-Parks dort die Stars treffen, die das Projekt immer wieder besuchen. So trifft die Touristen, laut Beer, „fast der Schlag“, wenn sie im Fernweh-Park plötzlich Persönlichkeiten wie Peter Maffay, Christine Neubauer, Kerstin Ott, „Calli“ Calmund, Santiano, Kaya Yanar, Axel Prahl, dem deutschen Astronauten Ulf Merbold, Marianne Sägebrecht, Stefanie Hertel, Fools Garden, Marie Luise Marjan, Nicki, Fredl Fesl, Markus Maria Profitlich, „Besserwisser“ Sebastian Klussmann, Joe Bausch, Ilja Richter, Katharina Wackernagel, Wolfgang Lippert und vielen anderen prominenten Persönlichkeiten aus Musik, Film und TV gegenüberstehen. Bülent Ceylan hat bei seinem Besuch sogar spontan die Schirmherrschaft über das Friedensprojekt übernommen. Ziel des umtriebigen Initiators: Sylvester Stallone und Barack Obama. Und fügt schmunzelnd hinzu: „Wenn ich die habe, gehe ich in Fernwehpark-Rente…“

Traumreise unvergesslich machen

Übrigens: Besucher können ihre Traumreise, ihren Traumurlaub, unvergesslich machen, indem sie sich im Fernweh-Park mit einem Ortsschild von ihrer Reise verewigen. Dieses erhält man auf den Rathäusern in der Welt. Bei der Schildübergabe erhält man ein kostenloses Fotoshooting, eine Bilderstory auf der Fernweh-Park-Homepage und einen Pressebericht für die Zeitung, aus der das Schild stammt.

Lustige Ortsnamen

Eine spezielle Zugabe für die Besucher sind eine Sammlung von über 150 kuriosen und lustigen Ortsnamen, über die man nicht nur staunen, sondern sich kringelig lachen kann.

Kamerun passt nun wunderbar zu den Ortsschildern mit den Namen „Norwegen“, „Ägypten“, „Brasilien“, „Sibirien“, „Kanada“, „Kalifornien“, „Texas“ und „Amerika“.

Besonders die „Hardcore-Ecke“, wie Beer sie lachend bezeichnet, mit Namen wie „Tittenkofen“, „Pups“, „Pissen“, und das sind noch die harmlosesten, sind der Renner. Ein männlicher Besucher: „Da würde ich gern wohnen“ und zeigt auf die Ortstafeln mit den Namen „Bierkeller“ und „Kneipe“. Seine Frau dagegen ist begeistert von den Namen „Kaffeekanne“ und „Kuchen“.

Neben der meterlangen Wand aus deutschen gelben, kuriosen Ortstafeln, stechen auch drei weiße mit blauem Rand hervor. Diese stammen aus Österreich und tragen Namen wie „Kirchschlag in der Buckligen Welt“, „Hühnergeschrei“ und „Fucking“, das erst kürzlich in „Fugging“ umbenannt wurde – weil es so oft gestohlen wurde. Aber auch das längste Ortsschild Deutschlands ist vorhanden mit dem Namen „Schmedeswurtherwesterdeich“. Über allem thront der längste Ortsname Europas, den der Schlagersänger Ross Antony aus seiner Heimat Wales mitgebracht hat. Es trägt den unaussprechlichen Namen: „Llanfairpwll­gwyngyllgogery­chwyrndrobwll­llantysilio­gogogoch“. Was das übersetzt in Deutsch heißt, ist auf der Fernweh-Park-Homepage zu erfahren. Und nun ist auch „Prügel“ in dieser Sektion zu finden.

Starmuseum geplant

Es bleibt anzumerken, dass sich mittlerweile die Regale mit zentnerschweren gebrannten Tontafeln von Handabdrücken der Stars unter der Last regelrecht biegen. Denn Oberkotzau sucht noch nach einem geeigneten Gebäude zum Ausstellen der über 400 Handprints, signierten Gitarren und vieler weiterer persönlichen Gegenstände von Stars aus Musik, Film, TV, Bühne und Sport. Auch soll es dort ein „Route 66“-Café geben, wo Besucher und Reisegruppen nach einer Führung einkehren können.


Von Onlineredaktion
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