„Im Fachbereich der Urologie befinden wir uns gerade mitten in einer unglaublichen Innovationsphase“, sagt Prof. Dr. Frank Kunath, kommissarischer Direktor der Klinik für Urologie an der Klinik Hohe Warte. „Wir lernen kontinuierlich dazu, müssen immer am Ball bleiben. Aber das lohnt sich: Wir können heute vielen Patienten und auch Patientinnen deutlich besser helfen als noch vor fünf Jahren – nicht nur operativ, sondern auch medikamentös.“ Im Rahmen eines
Medizinischen Vortrags stellt Prof. Kunath am Mittwoch, 19. Juni, um 18 Uhr an der Klinik Hohe Warte innovative Therapie- und Diagnoseverfahren vor und beleuchtet die Vorteile, die sich daraus für Patienten, aber auch Patientinnen ergeben.
Gute Medizin, ist Prof. Kunath überzeugt, erfordert heute vor allem eine gut abgestimmte
interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Wer auf seiner Fachbereichsinsel sitzen bleibt, wird die Facetten der modernen Medizin nie zugunsten seiner Patienten nutzen können.“ Das gelte auch für die Urologie. Das beginnt bereits bei der Diagnostik. Als Beispiel nennt Prof. Kunath hier die MR-Fusionsbiopsien, die zur Probenentnahme bei Prostatatumoren zum Einsatz kommt. Hier arbeiten Radiologen und Urologen Hand in Hand. Eine Kombination aus Sonografie und MRT liefert exakte Bilder, die es dem Urologen ermöglichen, zielgenau Gewebeproben zu entnehmen. Durch die Zusammenarbeit von Nuklearmedizin und Urologie können Metastasen sensitiver und spezifischer festgestellt und lokalisiert werden. Mehr Wissen für den behandelnden Arzt, bessere Therapieplanung für Patient oder Patientin. Je komplexer die Fragestellung, desto mehr Expertise aus verschiedenen Fachbereichen wird gebraucht – inklusive der zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten.
Technik, Medizin und Management
„Moderne Technik und gute Medizin, das eine geht nicht ohne das andere“, sagt Kunath. Dazu zählen beispielsweise der hochmoderne Operationsroboter DaVinci, aber auch verschiedene Lasersysteme der neuesten Generation, mit denen Operationen immer schonender und
sicherer werden. „An der Klinikum Bayreuth GmbH haben wir das nötige Know-how und die technischen Voraussetzungen unter einem Dach.“ Die Klinik für Strahlentherapie, die Pathologie und vor allem das Onkologischen Zentrum der Klinikum Bayreuth GmbH sind vor allem in der Krebsbehandlung wichtige Partner. „Insbesondere im Bereich der medikamentösen Krebstherapie tut sich gerade unglaublich viel“, sagt Prof. Kunath. Im Rahmen des Tumorboards bespricht er mit Experten aller relevanter Fachbereiche individuell für jeden Patienten, welche Therapie am erfolgversprechendsten ist. Prof. Kunath nennt noch einen dritten entscheidenden Faktor: Ein gutes Therapiemanagement. Nicht nur innerhalb der Klinik, sondern auch in der Kooperation mit niedergelassenen Kolleginnen, Kollegen und Therapiepraxen.
Ambulante Strukturen wachsen
Mit der ASV – der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung – steht Patientinnen und Patienten bei komplexen Krebserkrankungen jetzt ein ganzes Netzwerk zur Verfügung, das diagnostische und therapeutische Möglichkeiten der Niedergelassenen in den Praxen und der Kolleginnen und Kollegen in der Klinik verbindet. Terminabstimmung und Therapieplanung liegen in einer Hand, um auch ambulant einen optimalen Behandlungsablauf auf medizinisch höchstem Niveau koordinieren zu können.
Aber an der Klinik für Urologie geht es nicht nur um die Krebsbehandlung: „Auch in der Steinbehandlung oder der Behandlung des Prostatasyndroms, also bei Problemen beim Wasserlassen, stehen heute moderne Therapiealternativen mittels moderner
Laser-Techniken und Wasserdampf oder Stoßwellentherapie zur Verfügung, die eine Behandlung nicht nur erfolgsversprechender, sondern vor allem deutlich schonender machen.
An der Klinik Hohe Warte, Hohe Warte 8, 95445 Bayreuth