Veröffentlicht am 06.06.2025 07:54

Gesunde Ernährung an Bayreuths Schulen

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Gesunde Ernährung beginnt früh – und am besten direkt in der Schule. An der Grundschule St. Georgen in Bayreuth wird das derzeit eindrucksvoll gezeigt. Gleich zwei Initiativen setzen dort wichtige Impulse: Der Verein „Wir helfen in Bayreuth“ der Bayreuther Sonntagszeitung mit ihrem Projekt „Kochen in der Schule“, sowie das bundesweite Präventionsprogramm „Sterneküche macht Schule“ mit TV-Koch Stefan Marquard.

Seit knapp zwei Jahren finden regelmäßig Kochvormittage für die vierten Klasse statt. Ziel ist es, Kindern Freude am Kochen zu vermitteln – und ihnen zu zeigen, wie lecker und einfach gesunde Ernährung sein kann. Bayreuther Spitzenköche und Restaurantinhaber begleiten die Schülerinnen und Schüler dabei. Gekocht wird mit frischen, regionalen und saisonalen Zutaten. Nebenbei lernen die Kinder, worauf es bei der Auswahl und Verarbeitung von Lebensmitteln ankommt – und dass Nachhaltigkeit schon beim Einkauf beginnt. Muss eine Gurke perfekt aussehen? Oder darf sie auch mal einen Fleck haben?

Auch das Thema Tischkultur kommt nicht zu kurz. Die Kinder decken den Tisch, gestalten Dekorationen und lernen, dass gemeinsames Essen mehr ist als reine Nahrungsaufnahme. Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln steht im Mittelpunkt – genauso wie der Spaß am Selbermachen. Selbst klassische „ungesunde“ Gerichte können durch die richtige Zubereitung zu gesunden Alternativen werden.

Ergänzt wurde das lokale Projekt durch den Besuch von Sternekoch Stefan Marquard. Mit seinem Programm „Sterneküche macht Schule“, das er gemeinsam mit der KNAPPSCHAFT umsetzt, war er zwei Tage in St. Georgen zu Gast. Marquard arbeitete direkt mit dem Küchenteam und zeigte, wie gesunde Schulverpflegung auch ohne Mehrausgaben möglich ist. Er erklärte, wie Gemüse vitaminschonend gegart, Lebensmittel effizient eingekauft und Reste sinnvoll verwertet werden können – alles mit dem Ziel, die Qualität zu steigern und gleichzeitig Kosten zu senken. Marquard setzte dabei auf Teamarbeit: Lehrkräfte, Eltern und Kinder wurden einbezogen, um ein gemeinsames Bewusstsein für gesunde Ernährung zu schaffen. Die Schüler durften selbst aktiv werden, schnippelten, rührten und probierten – und bekamen so einen ganz neuen Zugang zum Thema Schulessen.

Das Projekt wird im Rahmen des Präventionsgesetzes vollständig finanziert. Es ist bereits an über 200 Schulen deutschlandweit erprobt und zeigt, wie Schulverpflegung ohne zusätzlichen Aufwand nachhaltig verbessert werden kann.

Bayreuth sendet damit ein starkes Signal: Gesunde Ernährung beginnt nicht erst im Supermarkt – sondern in der Schulküche. Und sie ist machbar, wenn Menschen gemeinsam an einem Tisch sitzen – zum Kochen, zum Lernen und zum Genießen.


Von Jessica Mohr
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