Am frühen Samstagmorgen wurde eine Streife der Verkehrspolizei Bayreuth auf einen VW mit tschechischer Zulassung aufmerksam. Das Fahrzeug überholte zunächst das uniformierte Streifenfahrzeug und beschleunigte anschließend auffällig stark. Am Parkplatz Sophienberg fuhr der Wagen mit hoher Geschwindigkeit ab und hielt auf den dortigen Parkplätzen an. Die Streife folgte dem Fahrzeug und kontrollierte den 28-jährigen Fahrer aus dem Landkreis Bamberg sowie seine 22-jährige Beifahrerin.
Bereits zu Beginn der Kontrolle behaupteten beide, die Beifahrerin sei die Fahrerin gewesen, obwohl sie beim Aussteigen aus nächster Nähe beobachtet wurden. Anschließend unterhielten sich die Insassen auf Russisch und versuchten, eine Ausrede zu schmieden. Sie wussten jedoch nicht, dass die Polizeibeamten ebenfalls Russisch sprechen und alles verstanden.
Die Ausrede lautete, der Fahrer habe lediglich seinen ausländischen Führerschein zu Hause vergessen. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Fahrer nicht nur keinen gültigen Führerschein besitzt, sondern wenige Tage zuvor bereits mit einem gefälschten Führerschein bei einer anderen Polizeikontrolle aufgefallen war. Er muss sich nun wegen vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten.
Brisant ist, dass das tschechische Fahrzeug auf eine Firma zugelassen ist und der Firmenchef das Fahrzeug nach der ersten Kontrolle vor einigen Tagen in Empfang nahm. Er wusste somit, dass der 28-Jährige keine Fahrerlaubnis besitzt. Dennoch gelangte das Fahrzeug erneut in den Besitz des 28-Jährigen. Den Fahrzeughalter erwartet nun ein Verfahren wegen vorsätzlichen Ermächtigens zum Fahren ohne Fahrerlaubnis.
Die Weiterfahrt konnte die 22-jährige Beifahrerin fortsetzen, da sie im Besitz eines gültigen Führerscheins ist. Warum sie das Fahrzeug nicht von Anfang an führte, wird vermutlich ungeklärt bleiben.