Veröffentlicht am 08.09.2020 17:15
Veröffentlicht am 08.09.2020 17:15

Veranstaltungen: Beethoven Stummfilm von 1917

Veranstaltungen: Beethoven Stummfilm von 1917 (Foto: red)
Veranstaltungen: Beethoven Stummfilm von 1917 (Foto: red)
Veranstaltungen: Beethoven Stummfilm von 1917 (Foto: red)
Veranstaltungen: Beethoven Stummfilm von 1917 (Foto: red)
Veranstaltungen: Beethoven Stummfilm von 1917 (Foto: red)

BAYREUTH.

Am Samstag, 19.9.2020 um 19.30 Uhr, findet im Kammermusiksaal ein Beethoven Stummfilm von 1917 „Beethoven – Der Märtyrer seines Herzens“ statt. Präsentiert und improvisierend vertont von Jens Schlichting.

Die Österreichische

Produktion, ein fünfaktiger Film von knapp 90 Minuten führt uns durch das Leben Beethovens ab seiner Wiener Zeit; Fritz Kortner war nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch einer der Drehbuchautoren. Dann geht neben Authentischem auch um erfundene (?) und misslingende Liebeleien bei denen ein unmoralischer Adliger zum Widerpart des großen Künstlers wird. Auch Beethovens zweiter Versuch zu einer Beziehung, nun mit seiner Schülerin Gräfin Guilietta Guicciardi misslingt, inzwischen sind wir am Ende des 3. Aktes angelangt. Im vierten Akt bahnt sich das Drama der Taubheit an, er verzweifelt an seiner Einsamkeit und wird nicht nur zur „Märtyrer seines Herzens“ sondern am Ende von Akt 4 sogar kurzzeitig verhaftet! Akt 5 lässt den alten Widersacher Baron Trautenfels wieder erscheinen, sogar Beethovens Neffe taucht als unglückliche Figur mit Spielschulden auf, bis dann „ Seid umschlungen ihr Millionen “ aus der 9. Sinfonie, auf das Ende des Films versöhnlich einstimmt .... und vielleicht ein Kriegsende herbeisehnt. Zusammen mit liveMusik aus dem Konzertflügel, gespielt vom Pianisten Jens Schlichting wird der Abend sicher zu einem ähnlich bejubelten Erlebnis wie auch die Vorgängerabende mit Buster Keaton oder Charlie Chaplin. Gefahr für Spät-Kommende: die Abende waren bisher schnell ausverkauft und diesmal gibt es nur 40 Plätze Jens Schlichting hat mit seinen Bayreuther Auftritten in den vergangenen Jahren eine Fangemeinde geschaffen - seine Auftritte als Stummfilmpianist sind legendär: virtuos improvisierend, auf den Punkt (oder auch mal verschmitzt) mit Bruchstücken von Chopin bis Wagner zitierend und mit der nötigen expressionistischen Verve spielend, nach der jeder große Stummfilm verlangt.


Von Jessica Mohr
jm
north