Veröffentlicht am 05.01.2024 10:09
Veröffentlicht am 05.01.2024 10:09

Martin Schöffel: Ein Oberfranke im Kabinett

Martin Schöffel ist Staatssekretär. Anfang November erhält er seine Ernennungsurkunde von Ministerpräsident Markus Söder. (Foto: Jörg Koch/Bayerische Staatskanzlei)
Martin Schöffel ist Staatssekretär. Anfang November erhält er seine Ernennungsurkunde von Ministerpräsident Markus Söder. (Foto: Jörg Koch/Bayerische Staatskanzlei)
Martin Schöffel ist Staatssekretär. Anfang November erhält er seine Ernennungsurkunde von Ministerpräsident Markus Söder. (Foto: Jörg Koch/Bayerische Staatskanzlei)
Martin Schöffel ist Staatssekretär. Anfang November erhält er seine Ernennungsurkunde von Ministerpräsident Markus Söder. (Foto: Jörg Koch/Bayerische Staatskanzlei)
Martin Schöffel ist Staatssekretär. Anfang November erhält er seine Ernennungsurkunde von Ministerpräsident Markus Söder. (Foto: Jörg Koch/Bayerische Staatskanzlei)

Karrieresprung für Martin Schöffel: Der CSU-Landtagsabgeordnete des Stimmkreises Wunsiedel/Kulmbach ist seit dem 8. November 2023 Finanz- und Heimatstaatssekretär. Damit nimmt der gebürtige Bayreuther Kommunalpolitiker die nächste Karrierestufe. Im Landtag ist der 46-Jährige bereits seit 2008 vertreten.

Bitte beschreiben Sie Ihre Aufgaben als Staatssekretär im Finanz- und Heimatministerium, Herr Schöffel.

Martin Schöffel: Die Bandbreite ist groß: In erster Linie wird der verantwortungsvolle Umgang mit dem Geld der Steuerzahler erwartet. Dem Ministerium sind zahlreiche staatliche Beteiligungsgesellschaften zugeordnet und wir kümmern uns im Rahmen des Kommunalen Finanzausgleichs um die finanzielle Unterstützung unserer bayerischen Kommunen. Im Bereich Heimat setzen wir uns zudem maßgeblich für die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Bayern ein – wir wollen allen Menschen in Bayern eine attraktive und lebenswerte Heimat bieten! Deshalb treiben wir beispielsweise Behördenverlagerungen, den Breitbandausbau und die Stärkung der regionalen Identität, welche wir auf verschiedenste Weisen fördern, stetig voran.


Ist die neue Fülle an Aufgaben nochmal ein höheres Level?

Martin Schöffel: Auf jeden Fall. Ich habe mich in der Vergangenheit zwar schon als Abgeordneter und agrarpolitischer Sprecher meiner Fraktion intensiv für den ländlichen Raum eingesetzt. Jetzt bin ich Heimatstaatssekretär für ganz Bayern – damit hat sich mein Wirkungskreis schon noch einmal vergrößert. Und durch das umfangreiche Portfolio an spannenden Themen im Ministerium, kommen natürlich nochmal deutlich mehr Aufgaben und auch Verantwortung auf mich zu.

Wie hat sich dadurch Ihre Arbeit als Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Wunsiedel/Kulmbach geändert?

Martin Schöffel: Ich bin und bleibe ein Abgeordneter, der dicht an den Themen der Region dran ist und bin mit meinem Stimmkreis eng verbunden. Ich bin in stetigem Austausch mit Bürgermeistern und Kommunalpolitikern, Unternehmern, Ehrenamtlichen und Bürgerinnen und Bürgern. An meiner Arbeit für den Stimmkreis ändert sich in meiner neuen Position damit allenfalls, dass ich unsere Anliegen noch direkter in München vorbringen kann. Was ich allerdings abgegeben habe, ist meine Aufgabe als landwirtschaftspolitischer Sprecher meiner Fraktion und die entsprechende Mitarbeit im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Belange unserer Landwirtschaft und der bäuerlichen Familienbetriebe vertrete ich dennoch weiterhin aus innerer Überzeugung.

Wann sandte Ministerpräsident Markus Söder erste Signale aus, dass er sich für Sie eine Position im wichtigen Finanzministerium vorstellen könnte?

Martin Schöffel: Den definitiven Auftrag vom Ministerpräsidenten habe ich tatsächlich erst am Tag vor der Ernennung erhalten und mich natürlich sehr darüber gefreut.

Sind Sie als Staatssekretär nun mehr in München gebunden?

Martin Schöffel: Ich werde viel in München sein. Unser Ministerium hat auch einen Dienstsitz in Nürnberg und damit in Franken, was gerade für Fachgespräche mit Bezug zu Nordbayern und Oberfranken von Vorteil ist. Als Heimatstaatssekretär werde ich in der kommenden Zeit viele Termine über ganz Bayern hinweg wahrnehmen und als Zuständiger für die Koordination der bayerischen Beziehungen zu Tschechien verstärkt auch im bayerisch-tschechischen Grenzraum unterwegs sein.

Wie bekommen Sie die Arbeit mit den Anliegen der Bürger in Nordostbayern in Einklang?

Martin Schöffel: Ich lebe mit meiner Familie in Wunsiedel und bin mehrere Tage pro Woche in meinem Stimmkreis unterwegs. Viele Aufgaben, Telefonate, Videokonferenzen und Abstimmungen erledige ich unterwegs. Das spart Zeit und schafft Freiraum für wichtige Projekte – auch aus dem Stimmkreis. Die Anliegen der Bürger sind für mich nach wie vor extrem wichtig.

Wo sehen Sie in den kommenden fünf Jahren die größte Herausforderung in Ihrem Ministerium?

Martin Schöffel: Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, die Menschen wie auch die Unternehmen in Deutschland sind insbesondere durch die Politik der Ampel-Regierung stark verunsichert und das von der Ampel ausgelöste Haushalts-Chaos auf Bundesebene fördert keinesfalls die dringend benötigte Planungssicherheit. Wir sind daher froh, dass wir die Probleme, die derzeit in Berlin vorherrschen, dank unseres Finanzministers Albert Füracker in Bayern nicht haben. Wir werden auch in den kommenden Jahren unsere solide Haushaltspolitik in Bayern weiter fortführen – dies wird für uns unter den aktuellen Vorzeichen jedoch sicherlich herausfordernd und kein Selbstläufer werden. In Berlin werden wir uns weiter für dringend notwendige steuerliche Entlastungen einsetzen und in Bayern insbesondere unsere Kommunen als verlässlicher und starker Partner auch künftig finanziell kräftig unterstützen. Im Heimat-Bereich werden wir die Stärkung des ländlichen Raums fokussiert weiter vorantreiben. Nicht umsonst hat sich die Bayerische Staatsregierung die Schaffung gleichwertiger Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Stadt und Land zu einer wichtigen Daueraufgabe gemacht. Wir haben hier in der Vergangenheit bereits sehr viel erreicht und werden unser Ziel auch in der kommenden Legislaturperiode mit Nachdruck weiterverfolgen.


Von Jürgen Lenkeit
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