Das Autorennen hätte ein schlimmes Ende nehmen können. Es dauerte etwa 20 Minuten und fand statt im April letzten Jahres in und um Pegnitz. Ein damals 55-jähriger, alkoholisierter Mechaniker versuchte, einer Polizeistreife davon zu fahren und beschleunigte seinen Mazda im Pegnitzer Stadtgebiet teilweise auf über 130 Stundenkilometer. Auf der halsbrecherischen Fahrt überfuhr der Mann auch eine Verkehrsinsel und schrammte außerhalb des Stadtbereichs einen Bewässerungsgraben entlang. Dass nicht mehr passierte, lag wohl vor allem an der Uhrzeit. Es war ein Uhr nachts, kaum Jemand war unterwegs. Lediglich Sachschäden waren zu verzeichnen, ehe der Mazda-Fahrer seinen Wagen in einem Innenhof abstellte und wenig später von der Streife schließlich doch aufgegriffen wurde.

Führerschein für 21 Monate eingezogen

Der Pegnitzer Autofahrer musste sich jetzt vor dem Amtsgericht in Bayreuth verantworten. Die Anklage lautete auf “Verbotene Kraftfahrzeugrennen”. Unter diesen Straftatbestand fallen auch Fälle wie dieser in Pegnitz, nicht etwa nur illegale Straßenrennen übermütiger Raser. Die Verhandlung geriet nicht allzu lang. Der Mechaniker zeigte sich reumütig und geständig. Gleich im ersten Satz seiner Vernehmung entschuldigte er sich noch einmal ausdrücklich. Eine Verurteilung blieb ihm aber nicht erspart. Seinen Führerschein muss er für insgesamt 21 Monate abgeben. Hinzu kommt eine Geldstrafe, die ihm weh tun wird.

Der BMW der Polizei kommt nicht hinterher

Nur zwei Zeugen traten auf, darunter der Fahrer des Polizeiwagens. “Das Tempo war grenzwertig, wir sind nicht hinterher gekommen”, sagte der junge Beamte. Der Tacho habe phasenweise 130 km/h angezeigt, seiner Kollegin auf dem Beifahrersitz sei bei der Verfolgung schlecht geworden. “Das Auto stand mit eingeschalteter Beleuchtung am Straßenrand, als wir es im Ortsteil Neudorf kontrollieren wollten. Er ist dann einfach losgefahren.” Der Polizist fügt hinzu, er hätte eher an einen ertappten Einbrecher gedacht. Nicht an Jemanden, bei dem es nur um Alkohol am Steuer gegangen sei.

Ein Tag, an dem alles zusammen kam

Die Blutprobe hatte bei dem Pegnitzer Mechaniker 0,8 Promille ergeben. “Ich habe so etwa drei, vier Bier getrunken”, räumte er ein. “Aber mein Kopf war so voll. Ich habe an dem Tag erfahren, dass meine Mutter erneut an Krebs erkrankt ist. Hatte außerdem Stress mit meinem Vermieter wegen Schimmel in der Wohnung.” In den Tagen zuvor war auch noch eine Angehörige des Angeklagten verstorben. Da wollte er jetzt nicht auch noch wegen Trunkenheit im Verkehr erwischt werden.

Im Prozess wird jedoch bekannt, dass er vor drei Jahren schon einmal den Führerschein abgeben musste. Da hatte er 1,5 Promille im Blut. Gelernt hat er daraus offenbar nichts.