Veröffentlicht am 31.05.2020 12:00
Veröffentlicht am 31.05.2020 12:00

Lokalnachrichten: Warnsysteme für LKWs

Lokalnachrichten: Warnsysteme für LKWs (Foto: Jessica Mohr)
Lokalnachrichten: Warnsysteme für LKWs (Foto: Jessica Mohr)
Lokalnachrichten: Warnsysteme für LKWs (Foto: Jessica Mohr)
Lokalnachrichten: Warnsysteme für LKWs (Foto: Jessica Mohr)
Lokalnachrichten: Warnsysteme für LKWs (Foto: Jessica Mohr)

BAYREUTH.

Am 22. April ist in Bayreuth ein 74-jähriger Fahrradfahrer ums Leben gekommen. Ein Lkw erfasste den E-Bike-Fahrer beim Rechts-Abbiegen, als sich dieser im toten Winkel des Fahrzeuges befand.

Hätte ein Rechtsabbiegeassistent hier Abhilfe schaffen können? Die CSU-Stadtratsfraktion in Bayreuth hat vergangene Woche den Antrag gestellt, dass jeder LKW mit einem Rechtsabbiegeassistenten ausgestattet werden sollte, da es im Straßenverkehr immer wieder zu Unfällen zwischen Großfahrzeugen und Fußgängern oder Zweiradfahrern kommt. Hier sollen die elektronischen Abbiegeassistenten Abhilfe schaffen, da diese ein Signal senden, wenn sich etwas im toten Winkel befindet.

Dr. Michael Hohl, Altoberbürgermeister und Stadtratsmitglied, ist dankbar, dass der Antrag bereits letzten Mittwoch in der Sitzung bearbeitet wurde.

Die WEDLICH.Logistik-Transport-Umzug GmbH hat bereits in der Vergangenheit drei verschiedene solcher Systeme an ihren Fahrzeugen getestet:

„Insgesamt waren drei LKWs von uns mit verschiedenen Sicherheitsassistenten ausgestattet. Die Testergebnisse dazu fielen bei uns eher negativ aus. Das liegt zum einen daran, dass das Beachten der Kamera eine Ablenkung für den Fahrer ist. Und zum anderen sind die Geräusche der Kamera für den Fahrer störend, weil das System auch reagiert, wenn sich zum Beispiel eine Laterne im toten Winkel befindet, weil der Assistent den kompletten Rechtsbereich neben dem Fahrzeug ausleuchtet und einen Menschen nicht von anderen Gegenständen unterscheiden kann. Die Sicherheitssysteme waren zum Zeitpunkt unseres Tests einfach noch nicht ausgereift“, erklärt Christian Wedlich, Geschäftsführer der Spedition.

Ab Januar 2022 soll es europaweit Pflicht werden, dass Hersteller in Neufahrzeuge diese Assistenten einbauen, um Unfälle dieser Art zu vermeiden. Alte Fahrzeuge müssen dann entsprechend nachgerüstet werden. Jeder schwere LKW kann individuell nachgerüstet werden, da das System unabhängig arbeitet.

Allerdings ist hier noch nicht von einem einheitlichen System die Rede. Grob kosten die Assistenten, inklusive Einbau, um die 2000 bis 4000 Euro. Es gibt zwar staatliche Fördermittel, die sind allerdings nach jeweiliger Auflage schnell ausgeschöpft.

Christian Wedlich merkt außerdem noch an, dass es „ebenso eine automatisierte Verbindung zur Bremse geben müsste, damit zwischen dem Signal des Systems und der Reaktion des Fahrers nicht so viel Zeit vergeht“.

Die Mitarbeiter des Stadtbauhofs wiederum arbeiten bereits seit 2019 mit Rechtsabbiegeassistenten. Dienststellenleiter Bernd Sellheim bestätigte auf Nachfrage, dass er die Assistenten für die Sicherheit äußerst wichtig halte.

„Wir haben insgesamt 26 schwere LKWs, welche alle nach und nach mit den Rechts-Abbiege-Hilfen ausgerüstet werden. Neue Fahrzeuge werden nur noch mit eingebauten Assistenten gekauft“, erklärt Bernd Sellheim. „Derzeit sind wir dabei, die verschiedenen Systeme zu sichten, um zu entscheiden, welches für uns das Wirtschaftlichste ist. Sobald diese geliefert sind, werden sie eingebaut.“


Von Jessica Mohr
jm
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