Veröffentlicht am 01.07.2025 17:00

Leon Kratzer vor neuen Herausforderungen

Leon Kratzer mit der Trophäe des französischen Meisters. (Foto: privat)
Leon Kratzer mit der Trophäe des französischen Meisters. (Foto: privat)
Leon Kratzer mit der Trophäe des französischen Meisters. (Foto: privat)
Leon Kratzer mit der Trophäe des französischen Meisters. (Foto: privat)
Leon Kratzer mit der Trophäe des französischen Meisters. (Foto: privat)

Der Vertrag des gebürtigen Bayreuther Basketball-Nationalspielers und BBC Bayreuth-Gesellschafters Leon Kratzer beim Euroleague-Team Paris Basketball läuft aktuell aus, zum Abschluss gab es aber noch einen Titel: Das von Headcoach Tiago Spittler gecoachte Team holte sich im Playoff-Finale mit einem 3:2-Sieg über die volle Distanz von fünf Partien gegen Euroleague-Konkurrent und Titelverteidiger AS Monaco die französische Meisterschaft. Da Paris Basketball im Frühjahr auch den französischen Pokal holte, verabschiedet sich Kratzer als Double-Sieger aus der französischen Hauptstadt.

Gespielt hat der 2,12 Meter große Center in der französischen Finalserie gegen Monaco nicht. Seine Einsatzzeiten fokussierten sich in der vergangenen Saison vor allem in der Euroleague, die Paris Basketball nach der Hauptrunde auf Platz acht abschloss. Im anschließenden Playoff-Viertelfinale gegen Fenerbahce Istanbul schied das Team mit einem glatten 0:3-Sweep aus. Insgesamt überraschte die Mannschaft, die als amtierender Eurocup-Sieger erstmals für die Euroleague qualifiziert war, in der höchsten europäischen Liga aber durchaus sehr positiv. Vor allem in der Anfangsphase der Hauptrunde spielte man munter vorne mit und überraschte in einigen Partien.

Leon Kratzer, Sohn des ehemaligen Nationalspielers Marc Suhr, stand bei insgesamt 27 Euroleague-Spielen für Paris Basketball auf dem Feld. Im Schnitt kam er auf 9:31 Einsatzminuten und hatte 0,6 Punkte und 2,4 Rebounds pro Partie auf dem Scoringbogen stehen. Kratzer kam in der vergangenen Saison in Paris weniger als in seiner ersten Spielzeit 2023/24 zum Einsatz, der neu gekommene Center Kevarrius Hayes griff deutlich mehr Spielzeit ab.

Nach Paris gekommen war der heute 28-Jährige im Sommer 2023 zusammen mit einem Großteil der damaligen Mannschaft der Telekom Baskets Bonn, die die Champions-League gewonnen und Deutscher Vizemeister geworden war. Der aus Bonn mit nach Paris gekommene Headcoach Tuomas Iisalo ist mittlerweile im Sommer 2024 in die NBA gewechselt, Spielmacher TJ Shorts ist nach wie vor der Star der Pariser Mannschaft.

Mannschaftskamerad von Leon Kratzer in Paris war auch Maodo Lo. Lo, Teil des deutschen Weltmeister-Teams von 2023, war zusammen mit Leon Kratzer auch bereits zu seiner Zeit bei den Brose Baskets in Bamberg aktiv und erfolgreich – so wurde man 2017 zusammen bei den Brose Baskets deutscher Meister. Kratzer war damals Doppellizenz-Spieler bei den Brose Baskets und in der Pro A beim Bamberger Farmteam Baunach Young Pikes. Im selben Jahr wurde das große Nachwuchstalent auch zum ProA-Spieler des Jahres gewählt.

Nach seiner Zeit in Bamberg wechselte Kratzer 2017 nach Würzburg und 2018 im Anschluss an eine kurze Rückkehr nach Bamberg zu den Fraport Skyliners Frankfurt. 2020 ging es dann schließlich zu den Telekom Baskets Bonn.

Wie geht es für Leon Kratzer nun weiter? Im vergangenen Herbst stieg der Center als Gesellschafter bei seinem Heimatclub BBC Bayreuth ein, um dabei zu helfen, den Basketball in der Wagnerstadt wieder nach vorne zu bringen und idealerweise natürlich mit einem neuen Hauptsponsor oder großen Geldgeber und der passenden Infrastruktur in die BBL zurückzukehren. Als Spieler will er aber noch nicht aufhören. Weitergehen soll es möglichst heimatnah bei einem möglichst international spielenden Club. In der Euroleague käme da nur der deutsche Meister FC Bayern München in Frage, gute Adressen wären aber wohl auch Vizemeister Ulm, der im Eurocup antritt, oder die erst im Halbfinale der BBL-Playoffs ausgeschiedenen Würzburg Baskets, die in der neuen Saison bereits für die Hauptrunde der Basketball Champions League qualifiziert sind. Außerdem wären da noch die Bamberg Baskets, die aber aktuell nicht mehr in einem internationalen Wettbewerb engagiert sind.

Es bleibt abzuwarten, wie sich Leon Kratzer entscheiden wird. Vorstellen kann er sich jedoch, dass er mittelfristig seine Spielerkarriere beim BBC Bayreuth beenden könnte – was die Fans in Bayreuth sicherlich sehr freuen würde.


Von Roland Schmidt
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