Die Vollversammlung der Handwerkskammer für Oberfranken (HWK) fand in großer Harmonie und Zufriedenheit statt. Die Bilanz der Kammerarbeit überzeugte das Gremium aus Handwerkerinnen und Handwerkern, die sich durch den Vorstand und die Geschäftsleitung der HWK gut vertreten fühlten: Alle Beschlüsse wurden ohne Gegenstimme gefasst. Besonders erfreulich war die Information, dass der Neubau des Bildungszentrums (BZ) Bamberg näher rückt.
„Wir haben sowohl von unseren oberfränkischen Abgeordneten aus Berlin als auch aus München eindeutige Aussagen erhalten”, erklärte der Präsident der HWK für Oberfranken, Matthias Graßmann. Das Bildungsprojekt sei auf einer Prioritätenliste, die während der Beratungen zum Bundeshaushalt 2026 ausgehandelt wurde, entsprechend platziert und werde zeitnah gefördert. Allerdings stünden eine schriftliche Zusage, der Förderbescheid und auch die Information über die Förderhöhe noch aus. Die HWK hofft nun, nach der Verabschiedung des Bundeshaushalts 2026 Ende dieser Woche, möglichst schnell eine entsprechende Information und die Freigabe der nächsten Planungsphase zu erhalten, damit die Planunterlagen für die Ausschreibungen erstellt werden können. Geplant ist, die Bauarbeiten 2026 zu beginnen und das neue BZ Bamberg 2029 fertigzustellen.
Graßmann führte diesen Erfolg auf die intensive politische Arbeit der HWK zurück, „die wir nochmals verstärkt haben”. Ein sehr deutlicher, offener Brief zur Förderthematik, unzählige Fahrten nach München und Berlin, immer wieder Gespräche mit den oberfränkischen Mandatsträgern in Land und Bund, immer deutlich in der Sache, aber höflich im Ton. Letztlich habe dieses intensive Engagement dazu geführt, dass sich die Abgeordneten aus Oberfranken parteiübergreifend und gemeinsam für das Neubauprojekt eingesetzt haben. „Dieser Fakt gibt uns einen doppelten Grund zur Freude”, so Graßmann. Schließlich zeige sich hierbei, dass Politik doch noch funktionieren könne.
Die zweckgebundene Rücklage, die durch die Anhebung des Handwerkskammerbeitrags im November 2024 gebildet wurde, hat ebenfalls funktioniert. Die damit verbundenen Mehreinnahmen, die explizit in die für die Bauvorhaben gebildete Rücklage der HWK fließen, sind die Grundlage für die Eigenmittel, die die Handwerkskammer für ihre Modernisierung der Bildungsinfrastruktur einbringen muss. Wie wichtig diese Anhebung war, führte Geschäftsführer Prof. Dr. Sebastian Serfas in seinen Ausführungen zum Haushaltsplan 2026 aus. „Sollte jetzt alles wie geplant laufen, benötigen wir ab 2027 unsere Rücklage für den Bau des BZ Bamberg.” Bis dahin, so Serfas, habe die HWK etwa die Hälfte des notwendigen finanziellen Eigenanteils angespart. Die Vollversammlung lehnte in diesem Zug einen Antrag des Mitglieds Fabian Denk mit nur einer Enthaltung ab. Er hatte beim Kammerbeitrag die Rückkehr auf das Niveau des Jahres 2024 gefordert.
Der Haushaltsansatz für 2026 beläuft sich laut Serfas auf insgesamt 58,21 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt beträgt 41,20 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt 17,01 Millionen Euro. Sollte das kommende Jahr haushalterisch wie geplant verlaufen, könnten 3,19 Millionen Euro der zweckgebundenen Rücklage zugeführt werden (Details siehe separater Bericht).
Die Zufriedenheit des Vorstands mit der aktuellen Führung der Handwerkskammer zeigte sich in der Verlängerung des Dienstvertrags mit Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer. Statt bis Mitte 2026 wird Bauer der HWK nun weitere zwei Jahre bis zum 30. April 2028 als Hauptgeschäftsführer zur Verfügung stehen. Die Vollversammlung nahm diese Information mit Applaus zur Kenntnis.
„Ich freue mich über das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird“, sagt Bauer, der am 1. Juli 2021 zum Hauptgeschäftsführer gewählt wurde. „In den vergangenen Jahren haben wir erfolgreich zusammengearbeitet, haben vieles bewegen können und große Herausforderungen gemeinsam gelöst.“ Das wichtigste Ziel des 64-jährigen Diplom-Betriebswirts (FH) war und ist es, die Handwerkskammer in ihren Strukturen zu modernisieren und zukunftsfähig aufzustellen. „Wir haben hierbei vieles erreicht, sind aber noch nicht am Ende. Daher mache ich gerne noch ein Stück weiter.“