Veröffentlicht am 05.04.2024 07:00

Botschafter Usbekistans in Bayreuth: Was hinter dem Besuch steckt

Bilaterale Runde bei Charly Breitzmann in der Wölfelstraße: von links Sherzod Hasanov, Abteilung Gesundheit und Bildung der Botschaft; Dr. Markus Fiedler, Präsident der Gesellschaft für bayerisch-usbekische Kooperation, Charly Breitzmann; Botschafter Dilshod Akhatov und Khondamir Boymatov, Abteilung für Wirtschaft und Handel der Botschaft. (Foto: Lenkeit)
Bilaterale Runde bei Charly Breitzmann in der Wölfelstraße: von links Sherzod Hasanov, Abteilung Gesundheit und Bildung der Botschaft; Dr. Markus Fiedler, Präsident der Gesellschaft für bayerisch-usbekische Kooperation, Charly Breitzmann; Botschafter Dilshod Akhatov und Khondamir Boymatov, Abteilung für Wirtschaft und Handel der Botschaft. (Foto: Lenkeit)
Bilaterale Runde bei Charly Breitzmann in der Wölfelstraße: von links Sherzod Hasanov, Abteilung Gesundheit und Bildung der Botschaft; Dr. Markus Fiedler, Präsident der Gesellschaft für bayerisch-usbekische Kooperation, Charly Breitzmann; Botschafter Dilshod Akhatov und Khondamir Boymatov, Abteilung für Wirtschaft und Handel der Botschaft. (Foto: Lenkeit)
Bilaterale Runde bei Charly Breitzmann in der Wölfelstraße: von links Sherzod Hasanov, Abteilung Gesundheit und Bildung der Botschaft; Dr. Markus Fiedler, Präsident der Gesellschaft für bayerisch-usbekische Kooperation, Charly Breitzmann; Botschafter Dilshod Akhatov und Khondamir Boymatov, Abteilung für Wirtschaft und Handel der Botschaft. (Foto: Lenkeit)
Bilaterale Runde bei Charly Breitzmann in der Wölfelstraße: von links Sherzod Hasanov, Abteilung Gesundheit und Bildung der Botschaft; Dr. Markus Fiedler, Präsident der Gesellschaft für bayerisch-usbekische Kooperation, Charly Breitzmann; Botschafter Dilshod Akhatov und Khondamir Boymatov, Abteilung für Wirtschaft und Handel der Botschaft. (Foto: Lenkeit)

Als Botschafter der Republik Usbekistan in Deutschland ist Seine Exzellenz Dilshod Akhatov vorwiegend in Berlin anzutreffen. Da stellte der Donnerstag (4. April 2024) eine Abwechslung für den Diplomaten dar. Er weilte auf Einladung der Gesellschaft für bayerisch-usbekische Kooperation in Bayreuth. Das Ziel: die Vertiefung der kulturellen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

Botschafter Usbekistans zu Besuch in Bayreuth

Eingefädelt hat den Tag in Bayreuth Edelmetallhändler Charly Breitzmann. Der pflegt Kontakte nach Russland und Zentralasiens jenseits des Uralgebirges. Breitzmann sagt: „Usbekistan boomt. Das Land ist knapp einundeinhalb Mal so groß wie Deutschland, hat 36 Millionen Einwohner, von denen die meisten 60 Prozent jünger als 30 Jahre alt sind.


Das macht Usbekistan für den Arbeitsmarkt interessant, wenn verschiedene Branchen – von Handwerk bis Medizin – unter dem Fachkräftemangel ächzen. „Die Ausbildung qualifizierter junger Arbeitskräfte ist in Usbekistan absolut kein Problem“, sagt dann auch der Botschafter im Gespräch mit inbayreuth.de in fließendem Deutsch. „Fachkräftemangel? Nicht bei uns. In Usbekistan ist die Situation fast schon das Gegenteil wie in Mitteleuropa.“ Vereinfacht gesagt: Man wisse nicht wohin mit all den Arbeitskräften.

Akhatov, 51 Jahre alt, ist seit September 2023 Botschafter in Berlin, war zuvor Repräsentant seines Landes in Indien. Von 1999 bis 2003 war er bereits Attaché und Dritter Sekretär der usbekischen Botschaft in Deutschland.

Ex-Sowjetrepublik Usbekistan als Vermittler zwischen Russland und dem Westen

Bei einem Termin im Klinikum Bayreuth konnte sich Botschafter Akhatov am Nachmittag Ideen holen, wo Mediziner seines Landes eine Zukunft haben könnten. Dass das Erlernen der deutschen Sprache im zentralasiatischen Binnenstaat im Süden Kasachstans und Norden Turkmenistans auf dem Vormarsch ist, sei da sicherlich kein Nachteil. „Derzeit lernen rund 450.000 Schüler in Usbekistan die deutsche Sprache“, sagt Dr. Markus Fiedler, Präsident der erst im letzten Jahr gegründeten Gesellschaft für bayerisch-usbekische Kooperation. Die hat rund 60 Mitglieder, Breitzmann und Fiedler sind zwei davon.

Worin sich beide einig sind: Usbekistan kommt international vermehrt eine Vermittlerrolle zu. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022 ist die ehemalige Sowjetrepublik mit seinen Beziehungen in den Westen eine diplomatische Relais-Station, die unter dem Radar fliege.

Um die große Weltpolitik ging es in Bayreuth freilich nicht. Neben einem Besuch im Rathaus bei Oberbürgermeister Thomas Ebersberger standen ein Austausch im Geschäft von Charly Breitzmann, ein Besuch des Richard Wagner Museums und eben des Klinikums an. Nach einer Besichtigung von Maisel's Bier-Erlebnis-Welt ging es für die usbekische Delegation zurück nach Berlin.


Von Jürgen Lenkeit
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