Das Verhalten eines 38-jährigen Paketzustellers aus Hof war an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Eine uniformierte Streife der Verkehrspolizeiinspektion Bayreuth war am Freitagmittag mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn zu einem bis dahin noch unklaren Verkehrsunfall am Autobahndreieck A9/A70 unterwegs.
Aufgrund des Unfalls hatte sich im engen, zweispurigen Baustellenbereich der A9 bereits ein Stau gebildet. Der Fahrer des Paketdienstes entschied sich, dem Streifenfahrzeug auf der linken Fahrspur zu folgen. Dabei fuhr er dem Streifenfahrzeug so dicht auf, dass die Beamten im Rückspiegel sehen konnten, wie der Paketzusteller während der Fahrt die Situation fotografierte. Durch diese Ablenkung verursachte er beinahe einen Auffahrunfall, den er nur durch eine Vollbremsung verhindern konnte. Als andere Verkehrsteilnehmer an einer breiten Stelle der Baustelle eine Rettungsgasse bildeten, folgte der 38-Jährige, dessen Zustellfahrzeug deutlich breiter war, dem Streifenfahrzeug mit riskanten Lenkmanövern, um den Anschluss nicht zu verlieren.
An der Unfallstelle angekommen, wurde der Fahrer sofort aus dem Verkehr gezogen. Er sah sich keiner Schuld bewusst, obwohl ein Atemalkoholtest 1,2 Promille ergab. Nun muss er sich strafrechtlich wegen Gefährdung des Straßenverkehrs verantworten. Sein Handy wurde als Beweismittel sichergestellt und eine Blutentnahme angeordnet. Eine sofortige Entziehung der Fahrerlaubnis wird beim zuständigen Amtsgericht beantragt.
Bei dem Verkehrsunfall selbst entstand glücklicherweise nur Sachschaden. Verkehrsteilnehmer, die durch das Zustellfahrzeug gefährdet wurden, werden gebeten, sich bei der Verkehrspolizeiinspektion Bayreuth unter der Telefonnummer 0921/5062330 zu melden.