Bürokratie-Dschungel und mangelnde Informationspolitik: Der Sozialverband VdK kritisiert, dass im vergangenen Jahr zirka 12 Millionen Euro Sozialleistungen nicht abgerufen wurden, weil die Betroffenen entweder nicht wussten, dass sie diese Leistungen beanspruchen können oder ihnen Detailkenntnisse fehlten, um Förderanträge auszufüllen.

Der neue Kreisgeschäftsführer Thomas Steinlein möchte die Rechtsberatung weiter ausbauen und optimieren, um die Mitglieder noch besser zu informieren. Im vergangenen Jahr wurden in der Bayreuther Geschäftsstelle 8.324 Beratungen durchgeführt, 1.615 Anträge bearbeitet und im juristischen Bereich 110 Klagen angestrebt und 509 Widersprüche eingereicht.

Manuel Brinkmann, seit einem Jahr VdK-Kreisvorsitzender, plant eine strategische Neuausrichtung und eine Kreisarbeitstagung im Mai, um Mitglieder in den Ortsverbänden detaillierter zu schulen und zudem einen Generationswechsel zu begleiten. Neu und noch in der Planung sind auch Diskussionsrunden mit jungen Politikern, um sie für die Bedeutung der Sozialpolitik hinzuweisen und für diese Arbeit zu sensibilisieren.

Dr. Christoph Rabenstein, der frühere Kreisvorsitzende und ehemalige Landtagsabgeordnete, bleibt dem VdK weiterhin
verbunden und will seine Möglichkeiten als Stadtrat nutzen, um den Sozialverband zu unterstützen, wenn es um lokale Anliegen, wie dem Zugang zum Rotmain-Center, geht.

Als Ergebnis guter Lobbyarbeit sehen die VdK-Verantwortlichen unter anderem den behindertengerechten Ausbau des Pegnitzer Bahnhofs und die behindertengerechten Gondeln der neuen Fichtelgebirgsseilbahn.

Den VdK-Mitgliedern wird aber auch Geselligkeit geboten. Dazu gehört eine Flugtagveranstaltung auf dem Bindlacher Berg, eine Fahrt zu den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel oder ein Besuch des Bayreuther Volksfestes. Der VdK lehnt Rechtspopulismus ab und wird keine AfD-Politiker zu Diskussionsforen einladen, da die AfD-Politik die Werte des VdK nicht unterstützt. Die Aufgaben des VdK haben sich in den letzten Jahrzehnten nicht grundlegend geändert. Es wird weiterhin Lobbyarbeit für Menschen gemacht, die nicht im Mittelpunkt stehen. Missstände in der Sozialpolitik werden weiterhin aufgezeigt. Altersarmut und Pflegenotstand werden auch in Zukunft wichtige Themen für den VdK bleiben. Der Kreisverband Bayreuth hat 43 Orts-verbände und derzeit 13.806 Mitglieder. Thomas Steinlein hofft, bis Ende des Jahres die 14.000-Mitglieder-Marke zu erreichen.