Veröffentlicht am 11.01.2023 14:44
Veröffentlicht am 11.01.2023 14:44

Trotz Investitionsstau: Bayreuth will 2023 kräftig investieren - „engagiert und unaufgeregt”

Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger bei der Jahrespressekonferenz am 11. Januar 2023. (Foto: Lenkeit)
Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger bei der Jahrespressekonferenz am 11. Januar 2023. (Foto: Lenkeit)
Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger bei der Jahrespressekonferenz am 11. Januar 2023. (Foto: Lenkeit)
Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger bei der Jahrespressekonferenz am 11. Januar 2023. (Foto: Lenkeit)
Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger bei der Jahrespressekonferenz am 11. Januar 2023. (Foto: Lenkeit)

BAYREUTH. Die Stadt Bayreuth will „engagiert und unaufgeregt das Beste für Bayreuth umsetzen”. So formulierte es Oberbürgermeister Thomas Ebersberger auf der traditionellen Jahrespressekonferenz am Mittwochvormittag (11. Januar 2023) im Bayreuther Rathaus.

Die Stadtverwaltung will im Jahr 2023 über 100 Millionen Euro in die Hand nehmen - trotz Investitionsstau. Mit der großen Summe an Geld sollen begonnene Projekte fortgesetzt und zu Ende gebracht werden.

Bayreuth: OB Thomas Ebersberger auf Jahrespressekonferenz

Der Investitionsstau? Nicht wegzureden. Angegangene Baumaßnahmen? „Belasten die finanziellen Möglichkeiten der Stadt aufs Äußerste”. Dennoch hat sich die Stadtverwaltung für das begonnene Jahr viel vorgenommen. Die geplanten Maßnahmen werden über 100 Millionen Euro kosten. Ein Großteil davon entfällt auf bereits begonnene Bauprojekte. In einem „Parforceritt”, wie Ebersberger er selbst nennt, gab er einen Überblick, was 2022 geschafft wurde - und wo 2023 ein grüner Haken gesetzt werden soll.

Bayreuth 2023: Die wichtigsten Vorhaben der Stadtverwaltung im Überblick

Bayreuther Haushalt

Begonnene Projekte weiterführen - das steht ganz oben auf der Agenda. Der Stadtrat müsse den entsprechenden Rund-100-Millionen-Haushalt noch freigeben. „Ich gehe davon aus, dass der mitgeht”, sagt Ebersberger. Bereits in den Vorjahren stellte der Haushalt eine große Herausforderung dar. Als eine wichtige Voraussetzung, die von der Bezirksregierung gestellt wurde, wurden Ende 2022 Grund- und Gewerbesteuer erhöht. Derzeit stehen der Stadt 66 Millionen Euro als flüssige Mittel zur Verfügung. Was Ebersberger jedoch Hoffnung macht: Die Zahl der „Big Player” der Bayreuther Wirtschaft wächst. Der OB beziffert die Anzahl solcher Unternehmen auf 41 gegenüber 34 im Vorjahr. Das seien lediglich 2,7 Prozent aller Bayreuther Betriebe - die jedoch 70 Prozent der Gewerbesteuer zahlen würden.

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Bauen in Bayreuth

Bei der Gewerblichen Berufsschule (132 Millionen Euro) soll nach dem Abriss des alten Gebäudes der erste Bauabschnitt im Februar beginnen, die Graserschule (20 Millionen Euro) wird weiter saniert. An der Albert-Schweitzer-Schule soll die Sanierung endlich beendet werden. Am Richard-Wagner-Gymnasium sollen provisorische Container die Raumprobleme lösen. Das sanierungsbedürftige WWG wird 2023 in die Warteschleife geschickt - oder wie Ebersberger es nennt: „in den Bauunterhalt investiert”.

Das Friedrichsforum soll im ersten Quartal 2024 fertig werden. Aktuell ist es mit knapp über 90 Millionen Euro veranschlagt. Dabei soll es nach Kostensteigerungen und Verzögerungen bleiben. Vergleichsweise kleinere Baustellen wie die Sanierung des Siegesturms , die Umgestaltung des Rathausvorplatzes, die Umgestaltung des Mainradwegs parallel zur Mainstraße, der Verbindungsbau an der Grund- und Mittelschule St. Georgen oder die Fußbrücke über den Roten Main beim Hans-Walter-Wild-Stadion wurden abgeschlossen.

Wachstum und Entwicklung in Bayreuth

Bayreuth wächst - das zeigt auch die Schüleranzahl. Das sind laut Ebersberger so viele, wie nie zuvor: an Volksschulen 2.780 Schüler, an Grundschulen 2.140 Schüler. Damit würden „Unkenrufe der Statistik” von der Realität überholt. Der Druck auf die Schulverwaltung steige. Auch deshalb sei die Sanierung diverser Schulen ganz weit oben auf der Bayreuther Agenda.

Wohnen in Bayreuth

Allein die Gewog hat in Bayreuth im Jahr 2022 10,7 Millionen Euro in Wohnraum investiert; 5,25 Mio. in Neubau, 5,47 Mio. in Modernisierung und Umbau. Verschiedene Wohngebiete sind in Vorbereitung, darunter das seit vielen Jahren kontrovers diskutierte Wohngebiet am Eichelberg. Dort soll für knapp 60 Wohneinheiten das Bauvorhaben fortgesetzt werden. Auf dem ehemaligen Zapf-Areal am Kreuzstein sind es 700 Wohnungen, die vorangetrieben werden sollen. Im Wohngebiet Unteres Rotmaintal soll mit rund 100 weiteren Wohnungen das Bebauungsplanverfahren abgeschlossen werden.

Verkehr in Bayreuth

Bayreuth befinde sich als Anrainer der Franken-Sachsen-Magistrale inmitten der „größten Diesel-Insel Europas”. Das soll anders werden. Die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, auf Neigezüge zu setzen, nannte Ebersberger absolut richtig. Hybridzüge würden einen bedeutenden Beitrag zu klimaneutralem Bahnverkehr leisten. Allein: Die Neigezüge seien kein Ersatz für eine „vollständige Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale”. Die müsse von den politischen Entscheidern auf allen betroffenen Ebenen angestrebt werden. Bayreuth als Kommune tue hier sein Möglichstes.


Von Jürgen Lenkeit
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