Veröffentlicht am 25.01.2024 09:27
Veröffentlicht am 25.01.2024 09:27

Tölzer: „Wäre dumm, jetzt nicht den Markt zu sondieren”

Steffen Tölzer, Kapitän der Bayreuth Tigers: Die Spieler sondieren nun den Markt. (Archivbild: Stefan Dörfler)
Steffen Tölzer, Kapitän der Bayreuth Tigers: Die Spieler sondieren nun den Markt. (Archivbild: Stefan Dörfler)
Steffen Tölzer, Kapitän der Bayreuth Tigers: Die Spieler sondieren nun den Markt. (Archivbild: Stefan Dörfler)
Steffen Tölzer, Kapitän der Bayreuth Tigers: Die Spieler sondieren nun den Markt. (Archivbild: Stefan Dörfler)
Steffen Tölzer, Kapitän der Bayreuth Tigers: Die Spieler sondieren nun den Markt. (Archivbild: Stefan Dörfler)

Eishockey-Bayreuth in Schockstarre: Die Bayreuth Tigers sind zahlungsunfähig. Am Mittwoch (24. Januar 2024) wurde beim Amtsgericht Bayreuth Insolvenzantrag eingereicht. Geschäftsführer Matthias Wendel entschuldigte sich persönlich in einer Stellungnahme, gab aber auch dem Stammverein EHC Mitschuld an diesem Schritt.

Tigers-Kapitän Steffen Tölzer hat sich am Donnerstag zum erreichten Tiefpunkt geäußert.

Herr Tölzer, die Bayreuth Tigers sind pleite. Fühlen Sie sich durch die Nachricht von gestern vor den Kopf gestoßen?

Steffen Tölzer: „Definitiv. Jeder war komplett überrascht, als wir gestern über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens informiert wurden. Das Team der Vorsaison hat viel Geld gekostet, offenbar zu viel. Das hat nun offenbar maßgeblich zur finanziellen Situation beigetragen.


Wie geht es weiter bei den Spielern, bis ein Insolvenzverwalter eingesetzt ist?

Steffen Tölzer: Wir haben weiterhin bestehende Arbeitsverträge. Das heißt, wir werden unserer Arbeit nachgehen, sprich: trainieren. Allerdings haben wir heute und morgen frei. Das ist auch nötig, um einigermaßen die Gedanken zu ordnen.

Sie waren zuletzt auch in der Geschäftsstelle angestellt. Werden Sie dort auch weiterarbeiten?

Steffen Tölzer: Ich werde dort sein, weil es auch das eine oder andere intern zu klären gibt. Gerade in Bezug auf organisatorische Dinge meiner Mitspieler.

Also Backoffice-Arbeit.

Steffen Tölzer: So ist es.

Hand aufs Herz: Sondieren Sie schon den Markt?

Steffen Tölzer: Das macht man automatisch in so einer Situation. Auch das ist Teil des Geschäfts.

Heißt im Umkehrschluss, Ihre Mitspieler schauen sich auch nach neuen Engagements um?

Steffen Tölzer: Definitiv. Es wäre dumm, jetzt nicht den Markt zu sondieren.

Lies auch: Dominik Tiffels hat den Verein bereits Mitte Januar in Richtung DEL2 verlassen.

Was passiert mit dem Januar-Gehalt? Ist die Auszahlung gesichert?

Steffen Tölzer: Das liegt in der Hand des Insolvenzverwalters. Der wird hoffentlich bald bestellt. Als Eishockeyspieler gehen wir mit Training und Spielen quasi in Vorleistung. Der Arbeitgeber muss dann zum vereinbarten Termin mit der Auszahlung nachziehen.

Ist Ihnen bekannt, ob gerade junge Spieler der Tigers kurzfristig einen finanziellen Engpass erleiden könnten?

Steffen Tölzer: Das kann schon sein. Im Detail weiß ich das nicht. Dafür sind die Ereignisse des gestrigen Tages noch zu nah.

Sind Sie persönlich von Matthias Wendel enttäuscht?

Steffen Tölzer: Schwer zu beantworten. Ich glaube, er hat alles versucht, um den Standort zu retten. Irgendwann hatte wohl auch er als Geschäftsführer einsehen müssen, dass er das nicht mehr schaffen kann. Die ganze Situation ist einfach nur traurig.


Von Jürgen Lenkeit
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