Mehr als zehn Millionen Euro investiert die Gemeinde in die Bildung ihrer Kinder. Der Neubau einer offenen Ganztagsschule (OGTS) ist damit die größte Einzelmaßnahme in der Geschichte von Speichersdorf. Am Dienstag feierten Bürgerinnen und Bürger, Baufirmen, Planer, Handwerker sowie Vertreter von Politik und Behörden Richtfest für das Projekt.
Eine steife Brise wehte um den Rohbau, als Bürgermeister Christian Porsch die zahlreichen Gäste zur Feierstunde begrüßte. Darunter stellvertretender Landrat Stephan Unglaub, MdL Franc Dierl, Bürgermeister-Vorgänger Manfred Porsch und mehrere Gemeinderäte.
Christian Porsch verzichtete angesichts des ungemütlichen Wetters auf eine lange Rede und überließ das Kommando Daniel Gradl von der Zimmerer-Firma Fleischmann aus Kulmbach. In launigen Worten dankte der Bauleiter allen am Bau Beteiligten und wünschte den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften viel Freude im neuen Gebäude.
Architekt Wolfgang Schultes und seine Kollegin Stephanie Stelzl führten die Gäste in zwei Gruppen durch den Rohbau und erläuterten die Aufteilung der Räume. Danach ging es zum gemütlichen Teil der Veranstaltung in die Schul-Aula, wo eine deftige Brotzeit auf die Besucher wartete.
Bereits im Jahr 2022 gab der Gemeinderat den Startschuss für den Neubau einer Offenen Ganztagsschule (OGTS) samt moderner Frischküche auf dem Gelände der Grundschule. „Heute ist ein wichtiger Tag für Speichersdorf – der nächste große Schritt, um unsere Gemeinde noch familienfreundlicher zu machen“, betonte Bürgermeister Christian Porsch schon beim Spatenstich.
Damit schaffe Speichersdorf jetzt Kapazitäten für 180 Kinder, „das ist Spitze in der Region Bayreuth und sicher auch in ganz Oberfranken“, betont Porsch. Bereits in den fünf Jahren zuvor entstanden 72 neue Plätze in den Kindertagesstätten. „Wir haben jetzt schon eine Betreuungsquote von 80 Prozent bei der Ganztagsbetreuung im Kleinkindbereich, die im Landkreis Bayreuth einmalig ist”, erklärt der Bürgermeister nicht ohne Stolz.
Das OGTS-Gebäude wird als erdgeschossiges, 16 Meter langes und 75 Meter breites Riegelgebäude parallel zur Graserstraße gebaut. Es wird barrierefrei mit einer Rampe im Übergangsbau an den Bestand angebunden. Dabei entsteht auch ein neuer Haupteingang für alle Gebäudeteile. Dafür wurde bereits der früher als Hausmeister- und Lehrerwohnung genutzte Gebäudeteil abgerissen.
Zur OGTS gehört künftig eine Vollküche, in der täglich – auch für andere Betreuungseinrichtungen – frisch gekocht wird. Dazu gehören ein Speiseraum als Herzstück des Gebäudes mit Essensausgabe und Geschirrrückgabe im Kreislaufsystem. Durch zwei Faltanlagen können zwei Räume auf einen 265 Quadratmeter großer Raum vergrößert werden, der für schulische Veranstaltungen genutzt werden kann. Auf einer Terrasse können die Kinder im Sommer auch draußen essen.
Im Neubau sind unter anderem ein Hausaufgabenraum, Musikraum, Gestaltungs- und Ruheraum, ein Kinderrestaurant und das Leseland untergebracht. Beheizt wird das Gebäude von der Hackschnitzelheizung des Schulkomplexes aus.
Das Projekt liegt im Zeit- und Kostenrahmen. Er beträgt laut Kostenberechnung auf mehr als zehn Millionen Euro. Die Regierung von Oberfranken fördert die Maßnahme mit rund 65 Prozent der Kosten. Positiv dabei auch: Künftig werden sechs Angestellte in der Küche und circa zehn Personen in der Kinderbetreuung arbeiten.
Pünktlich zum Start des neuen Schuljahres 2026/278 soll die Offene Ganztagsschule fertig sein. Rektorin Iris Sebald freut sich jetzt schon auf die neue Einrichtung mit all ihren Möglichkeiten wie Zusammenarbeit, Selbständigkeit und Kreativität. „Eine OGTS stärkt das Gemeingefühl, ermöglicht sinnvolle Freizeittätigkeiten und bietet eine gute Hausaufgabenbetreuung. Dabei können auch Vereine eingebunden werden.”