Veröffentlicht am 22.08.2025 07:57

Entscheidung im September

Dr. Wolfgang Gruber (Foto: red )
Dr. Wolfgang Gruber (Foto: red )
Dr. Wolfgang Gruber (Foto: red )
Dr. Wolfgang Gruber (Foto: red )
Dr. Wolfgang Gruber (Foto: red )

Am 08. März 2026 wird nicht nur der Stadtrat neu gewählt, sondern auch der Oberbürgermeister. Ein Wahlkampf-Auftakt ist bereits erfolgt. Für reichlich Spannung sorgen jedoch „Die Unabhängigen“ (DU). Vorsitzender Dr. Wolfgang Gruber denkt derzeit sogar an eine Auflösung des Vereins.

Im September will man in einer Mitgliederversammlung darüber beraten, ob die DU weitermacht – oder sich auflöst. „Die DU bleibt wichtig“, betont Gruber. Allerdings müsse sich die DU auch verändern und klarer die eigenen Ziele präsentieren. „Wir wollen versuchen, jünger zu werden und für kommunale Themen stehen. In der Mitgliederversammlung werden wir entscheiden, ob wir einen OB-Kandidaten ins Rennen schicken. Angesichts der Vielfalt der Bewerber und Bewerberinnen erscheint es nur logisch, auch einen eigenen Kandidaten zu präsentieren. Aber das werden die Mitglieder entscheiden müssen“, so Wolfgang Gruber.

Ausgelöst wurde die Situation wohl durch den Austritt von Stadtrat Gert-Dieter Meier. Seit 2018 Mitglied der DU, hat er nicht nur den Verein verlassen, sondern auch die Fraktion – und sich der CSU zugewandt. Für Gruber „kein Vergehen“, aber ein politischer Bruch mit Symbolkraft. Die Fraktion reagierte unmissverständlich: Ein Stadtrat, der bei der CSU unterschreibt, könne nicht länger die Interessen der Unabhängigen vertreten. In einer Presseerklärung der Fraktion heißt es: „Wir haben intern intensiv nach einer Lösung gesucht. Spätestens seit dem Statement nach der Aufstellung der CSU-Liste hat Gert-Dieter Meier die gemeinsamen politischen Ziele aufgekündigt.“
Die Konsequenz: Die DU steht nun mit nur noch einem Sitz im Stadtrat – ein politisches Leichtgewicht also, das dennoch Lärm verursacht, wenn ein eigener Kandidat antritt.

Während die DU ihre Zukunft überdenkt, halten sich andere Akteure noch bedeckt. Das Junge Bayreuth, einst Hoffnungsträger für die kommunalpolitische Verjüngung, schweigt bislang. Vorsitzender Christopher Süss könnte ein möglicher OB-Kandidat sein, doch offiziell ist bisher nichts. Die Brüder Stefan und Christian Schuh, lange JB-Zugpferde, sind altersbedingt ins CSU-Lager gewechselt.

Ob FDP-Stadträtin Luisa Funke-Barjak antritt, entscheidet sich im Oktober. Auch die SPD schweigt sich aus. Ob Zweiter Bürgermeister Dr. Andreas Zippel nominiert wird, bleibt noch immer offen – das sorgt für Spannung und befüllt das Sommerloch.

Schon festgelegt sind:
• CSU: Thomas Ebersberger – der amtierende Oberbürgermeister will eine zweite Amtszeit
• Bayreuther Gemeinschaft: Frank Hofmann
• DIE LINKE: Jannick Metz
• Bündnis 90/Die Grünen Sabine Steininger
• AfD: Maximilian Maul

Allein die CSU hat bislang ihre Stadtratskandidaten benannt, die übrigen Gruppierungen halten sich noch zurück. Eines ist also gewiss: Bis zum 08. März 2026 bleibt es spannend.


Von Gabriele Munzert
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