Veröffentlicht am 04.05.2025 07:11

Ein Zuhause auf Zeit

Einmal im Monat trifft sich die Jugendgruppe, um im Tierheim zu helfen. Julia Zirker betreut die Gruppe.  (Foto: red )
Einmal im Monat trifft sich die Jugendgruppe, um im Tierheim zu helfen. Julia Zirker betreut die Gruppe. (Foto: red )
Einmal im Monat trifft sich die Jugendgruppe, um im Tierheim zu helfen. Julia Zirker betreut die Gruppe. (Foto: red )
Einmal im Monat trifft sich die Jugendgruppe, um im Tierheim zu helfen. Julia Zirker betreut die Gruppe. (Foto: red )
Einmal im Monat trifft sich die Jugendgruppe, um im Tierheim zu helfen. Julia Zirker betreut die Gruppe. (Foto: red )

Im Tierheim Bayreuth dreht sich alles um Tiere, die Hilfe brauchen. Die tägliche Arbeit umfasst die Pflege und Betreuung der Tiere. Füttern, Reinigen der Gehege, Spaziergänge mit Hunden, das Streicheln von Katzen zur Sozialisierung – all das gehört zum Alltag.

Auch die Unterstützung bei tierärztlichen Behandlungen oder Beratungsgespräche mit Interessenten sind Teil der Aufgaben. Ein typischer Tag beginnt früh. Zuerst werden alle Tiere versorgt und die Gehege gereinigt. Danach folgen Gassirunden, Tierarztbesuche oder Gespräche mit Besuchern. Die Arbeit ist körperlich fordernd und emotional nicht immer leicht – besonders bei kranken oder verängstigten Tieren. Im Einsatz sind festangestellte Tierpfleger und die Tierheimleitung, aber auch viele Ehrenamtliche. Sie helfen regelmäßig beim Gassigehen, Reinigen oder bei der Beschäftigung der Tiere. Praktikantinnen und Freiwillige im Sozialen Jahr (FSJ) nutzen die Zeit im Tierheim oft, um erste Erfahrungen im Tierschutz zu sammeln. Eine von ihnen ist Julia Zirker.

Seit rund einem Jahr engagiert sie sich ehrenamtlich – auch gemeinsam mit ihren Kindern. „Ich wollte etwas machen, bei dem meine Kinder mithelfen können. Und da wir in der Nähe wohnen, war das Tierheim naheliegend“, erzählt sie. Sie hilft vor allem im Kleintierbereich. „Ich bin samstags und sonntags etwa von 9 bis 11 Uhr da. Wir misten die Käfige aus, säubern alles und richten die Gehege neu ein.“ Derzeit betreut sie fünf Kaninchen und eine Landschildkröte. „Wellensittiche und Mäuse tauchen auch auf, werden aber meist schnell vermittelt.“

Viele Kleintiere stammen aus schlechter Haltung. Das gilt auch für Hunde und Katzen. Immer wieder werden Fälle von Animal Hoarding bekannt – etwa wenn dutzende nicht kastrierte Katzen in einer Wohnung gehalten werden. „Deshalb ist es wichtig, dass Katzenbesitzer die Tiere frühzeitig kastrieren lassen“, betont Zirker.

Nicht alle Tiere landen aus Vernachlässigung im Heim. „Oft sind es ältere Menschen, die sich nicht mehr kümmern können, aber sich auch nicht trennen möchten. Das ist traurig“, sagt sie. Die meisten Tiere sind vermittelbar. Doch einige bleiben dauerhaft. „Diese Langzeitgäste verursachen natürlich hohe Kosten.“ Das Tierheim finanziert sich durch Spenden und einen Zuschuss der Stadt Bayreuth. Besonders teuer sind Tierarztkosten, Reparaturen am Transportfahrzeug oder defekte Geräte wie Spülmaschinen. „Futterspenden gibt es viele – Geldspenden sind aber genauso wichtig“, so Zirker.

Wer ein Tier adoptieren möchte, sollte sich gut informieren. „Interessenten sprechen am besten direkt mit einem Mitarbeiter. Viele Familien kommen erst vorbei, verbringen Zeit mit dem Tier, gehen spazieren, bevor es zur Probe mit nach Hause darf.“ Besonders am Wochenende, zwischen 14 und 17 Uhr, ist viel los. Dann kommen viele, um mit den Tieren zu spielen oder Gassi zu gehen. Auch handwerkliche Hilfe ist willkommen. „Gesucht werden Ehrenamtliche, die im Außenbereich mit anpacken – etwa beim Rasenmähen oder bei kleineren Reparaturen.“ Ein besonderes Angebot ist die Jugendgruppe. Sechs bis acht Kinder zwischen zehn und vierzehn Jahren treffen sich einmal im Monat.

„Letzten Samstag haben wir ein Gehege für die Schildkröte Eduard eingerichtet und ein kleines Hochbeet mit Kräutern für Hasen und Schildkröte angelegt“, erzählt Zirker. „Die Kinder bringen viele Ideen mit. Manchmal basteln sie auch für den Flohmarkt.“

Wer sich einen Einblick verschaffen möchte, hat am 19. Juli die Gelegenheit dazu. Dann findet das Sommerfest im Tierheim Bayreuth statt – von 13 bis 18 Uhr.


Von Jessica Mohr
jm
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