Veröffentlicht am 11.05.2025 13:38

Die Summer suchen Schafpatenschaften

Foto: Franziska Wagner
Foto: Franziska Wagner
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Foto: Franziska Wagner

Seit Ende März dieses Jahres bevölkern fleißige „Rasenmäher” den Naturgarten Bunter Hügel. Die wolligen Landschaftspflegerinnen weiden auf dem etwa ein Hektar großen Areal und fördern durch ihre wechselnde Koppelbeweidung die Artenvielfalt vieler Insekten und Pflanzen. Der Verein „Die Summer” sucht Patenschaften für sechs Mutterschafe und vier Lämmer, um die Kosten der Beweidung decken zu können. Zukünftige Paten und Patinnen dürfen den Lämmern selbst Namen geben.

Beweidung fördert Artenvielfalt

„Schafbeweidung kann die Biodiversität auf einer Fläche enorm erhöhen”, berichten die beiden Schäfer Amrei Schindelmann und Luis Thum. Schafskot dient Dungkäfern als Nahrung und viele Schmetterlinge versorgen sich durch den Kot mit Mineralien. Durch den Tritt der Schafe entstehen offene Bodenstellen, die von bodennistenden Wildbienen genutzt werden.

Nicht nur Insekten profitieren von einer Beweidung, auch Pflanzen nutzen die Schafe zur Ausbreitung und Vögel verwenden die Wolle, die die Schafe verlieren, als Nistmaterial.

„Insgesamt kann man sagen, dass Beweidung insektenschonender ist als Mähen”, so Amrei Schindelmann. Allerdings muss die Intensität der Beweidung richtig abgestimmt sein. Die Anzahl der Schafe pro Fläche darf weder zu hoch noch zu niedrig sein und auch die Beweidungsdauer pro Fläche muss an den Pflanzenwuchs angepasst sein. „Nach einem Beweidungsgang sollte es so aussehen, als wäre einmal etwas chaotisch gemäht worden”, schmunzelt Amrei Schindelmann. „Und es sollten maximal zwei bis drei Beweidungsgänge pro Fläche und Jahr sein, sonst ist es zu intensiv.”

„Schafsbeweidung ist selbst mit großen Herden wirtschaftlich kaum tragbar, auf kleinen Flächen ist es meist ein Verlustgeschäft”, weiß Silvia Dischner, 1. Vorsitzende des Vereins. „Beweidung wird gesellschaftlich zwar wertgeschätzt – aber nicht finanziell.” „Mit der Unterstützung der Beweidung wollen wir zeigen, dass Landschaftspflege und die Förderung von Biodiversität für uns von Wert sind”, ergänzt Stefanie Propp, stellvertretende Vorsitzende.

Der Aufwand, den die beiden Schäferinnen mit der täglichen Betreuung der Schafe haben, wird vom Verein vergütet. „Der Stundenlohn ist, wenn man eine Bilanz zieht, nicht hoch. Es ist ein Kompromiss zwischen den Schäferinnen, die mit einer kleinen Herde erste Erfahrungen sammeln wollen und unserem Verein, der begrenzte Mittel zur Verfügung hat”, erklärt der Kassenwart Matthias Niewerth. „Durch die Einnahmen der Patenschaften können wir die Beweidung auch weiterhin finanziell stemmen”.

Diese Schafe suchen Paten und Patinnen:

- Ivy (weißes Fell, muss sich noch ans Muttersein gewöhnen)

- Ivys Lamm (weißer Bock, schon sehr selbstständig)

- Lindholm (weißes Fell, etwas schreckhaft)

- Lindholms Lamm (weißes Fell, jüngstes Lamm)

- Lisbeth (braun-schwarzes Fell mit weißem Dreieck auf dem Kopf und Hörnern, die Chefin der Herde)

- Maditha (braun-schwarzes Fell mit weißem Fleck auf dem Kopf und kleineren Hörnern, etwas schüchtern)

- Madithas Lamm (schwarzer Bock mit weißem Fleck am Kopf und weißer Schwanzspitze, freches Kerlchen, das die Herde auf Trab hält)

- Mjölk (weißes Fell mit Hörnern, „Forstarbeiterschaf”, weil sie sich selbst an stachelige Gehölze heranwagt)

- Ragna (braunes Fell, Rasse Soay, sehr zierlich)

- Ragnas Lamm (braune Aue/Zibbe, kleinstes Lamm, das wir je gesehen haben)

Ob weitere zwei Mutterschafe noch ein Lamm erwarten, ist unklar. Die Vereinswebsite wird aktuell gehalten.

Schafpate oder -patin werden – so geht’s:

- Die Vergabe der Patenschaften erfolgt nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst”.

- Kosten pro Patenschaft jährlich: 250 €

- Die Namensvergabe der Lämmer kostet einmalig zusätzlich 100 €

- Die Patenschaft wird als Fördermitgliedschaft geführt und kann jährlich beendet werden.

Die Paten und Patinnen erhalten:

- eine Urkunde

- jährliches Update mit Foto per Post

- Nennung als Schafspate oder -patin auf der Vereinswebsite

Interessenten schreiben eine Mail an mail@diesummer.de mit dem Betreff „Schafpatenschaft” und ihrem Wunsch-Schaf. Die verfügbaren Patenschaften werden täglich hier aktualisiert: https://diesummer.de/schafpatenschaften


Von Onlineredaktion
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