Veröffentlicht am 25.10.2019 11:31
Veröffentlicht am 25.10.2019 11:31

Das schafft noch keine andere Hochschule

Mehrwegsystem Becher uni Bayreuth Foto Jessica Mohr (Foto: Mohr)
Mehrwegsystem Becher uni Bayreuth Foto Jessica Mohr (Foto: Mohr)
Mehrwegsystem Becher uni Bayreuth Foto Jessica Mohr (Foto: Mohr)
Mehrwegsystem Becher uni Bayreuth Foto Jessica Mohr (Foto: Mohr)
Mehrwegsystem Becher uni Bayreuth Foto Jessica Mohr (Foto: Mohr)

BAYREUTH.

Zum Wintersemester 2019 / 2020 führt das Studentenwerk Oberfranken ein Mehrwegsystem für Kaffee- und Getränkebecher ein. Die Uni Bayreuth ist somit die erste Uni, die den Schritt „wegwerfbecherfreier Campus“ wagt. Das Projekt, welches seit Anfang 2019 in der Planung ist, wird zudem auch durch den Lehrstuhl für Marketing und Konsumentenverhalten begleitet, um zu dokumentieren, wie die Universitäts-Community auf das Mehrwegsystem reagiert.

Einwegbecher werden eingespart

Die neuen Mehrwegbecher der Universität Bayreuth. Foto: Mohr

Das Studentenwerk Oberfranken und der Betreiber der Getränkeautomaten Alois Dallmayer haben ein eigenes Mehrwegsystem mit speziellen Bechern für die Uni Bayreuth entwickelt, um die Müllmenge auf dem Campus zu verringern. Durch das Mehrwegsystem sollen jährlich knapp 380.000 Einwegbecher eingespart werden. „Jährlich wurden auf dem Campus hunderttausende von Einwegbechern weggeworfen, das heißt: Wir vermeiden jetzt aktiv und effizient diesen Müll. Studentenwerk Oberfranken und Universität Bayreuth ziehen beim Thema Nachhaltigkeitsbestrebungen an einem Strang!“, sagt der Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible.

Nachhaltigkeit mit jedem Becher

Zu Anfang sollen die Automaten, die in der Mensa und allen größeren Fakultätsgebäuden zu finden sind, erstmal mit 30.000 Mehrwegbecher, die aus BIO-Zuckerrohr PE Basis bestehen, befüllt werden. Das Gute an den Bechern ist, dass diese zu 100 % recyclebar sind. Die Becher können an Automaten in der Uni ebenfalls erworben werden und man bezahlt 1 Euro für den Becher als Pfand. In diesen kann man dann an einem separaten Automaten sein Getränk einfüllen. Die Becher sind für jegliche Art von Getränken geeignet. Nicht nur für Heißgetränke, auch für Wasser oder Limonade können sie verwendet werden. Die Automaten funktionieren nur mit der Mensakarte.

Wichtig ist den Entwicklern vor allem endlich das Problem zu lösen, was man mit dem Becher macht, wenn man ihn letztendlich nicht mehr braucht.

Wie funktioniert das System?

Die Rückgabe eines Bechers funktioniert wie ein Flaschenautomat. Foto: Mohr

Das Mehrwegsystem funktioniert ähnlich wie ein Pfandflaschenautomat. Wenn man den Becher nicht mehr benötigt kann er in diesen speziellen Automaten zurückgegeben werden, der Barcode auf dem Becher wird ausgelesen und der Student bekommt sein zuvor bezahltes Pfand zurück. Nach Rückgabe der Becher werden diese von der Firma Dallmayer professionell gereinigt und wieder in die Automaten für den nächsten Gebrauch bereitgestellt. Die Becher sind für bis zu 300 Spülgänge ausgelegt und kommen den Studenten in der Endrechnung sogar aufgrund des Umweltzuschlags günstiger, als die davor verwendeten Pappbecher.

Kosten des neuen Mehrwegsystems

„Nachhaltigkeit ist in aller Munde, aber wer tut wirklich etwas dafür“, sagt Josef Tost, der Geschäftsführer des Studentenwerks Oberfranken. Der Campus als geschlossenes System ist eine gute Möglichkeit um den Anfang für solch eine Initiative zu machen.

„Viel teurer ist das System auch nicht“, sagt der Geschäftsführer des Studentenwerkes Oberfranken, „denn zuvor haben wir ja immer die Pappbecher bezahlen müssen“. Insgesamt wurde für die Automaten eine Summe von 60.000 Euro investiert, wobei 5000 Euro von der Uni Bayreuth selber kamen.

Seit Freitagnachmittag werden die Becher zum ersten Mal in Gebrauch sein und das Thema Nachhaltigkeit soll so weiter ausgebaut werden. „Mit der Einführung der ‚UBT-Cup‘ sind wir deutschlandweit Vorreiter“, erklärt Josef Tost. Aber vielleicht nehmen ja schon bald weitere Universitäten oder Einrichtungen ein Beispiel an der Uni Bayreuth im Bereich Nachhaltigkeit.


Von Jessica Mohr
jm
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