Viel Energie gezeigt, gekämpft, aber die zu große Zahl an Turnovers brach dem BBC letztlich im ersten Spiel unter den neuen Interims-Coaches Lukas Hofer und Nils Scheller das Genick. 80:88 stand es letztlich am 14. Spieltag der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA bei den VfL SparkassenStars nach einer Bayreuther 39:33-Halbzeitführung.
Zum ersten Spiel nach der Trennung von Headcoach Florian Wedell starteten die Bayreuther mit der Starting Five Rayshawn Mart, Moritz Plescher, Nat Diallo, KeVaughn Allen und Willem Brandwijk. Ansonsten konnte der BBC in Bestbesetzung antreten.
1.Halbzeit
Moritz Plescher traf nach nervösem Start den ersten Korb zum 2:3, Nat Diallo brachte die Gäste mit einem sehenswerten Dunk mit 4:3 in Front, anschließend erhöhte Rayshawn Mart auf 6:4. Leroy Ikejiaku und Willem Brandwijk mit einem Dunk sorgten für das 10:6 für Bayreuth. Der Bochumer Jonas Grof ließ den ersten Dreier der Partie zum 9:10 folgen. Gut zwei Minuten vor dem Viertelende erhöhte Tehree Horn auf 12:9. Dravon Mangum glich mit dem nächsten Dreier der Gastgeber zum 12:12 aus. Cantia Rahming brachte die Bayreuther wieder mit 14:12 in Front. Bochum übernahm mit zwei weiteren Dreiern dann die Führung (18:14). Louis Nauthon schaffte vor dem Buzzer zum Viertelende immerhin noch das 16:18. Bayreuth war ordentlich gestartet, die 16 Punkte waren durch acht verschiedene Akteure gefallen, was die mannschaftliche Breite unterstrich. Dreier waren beim BBC jedoch bisher Fehlanzeige.
KeVaughn Allen war zu Beginn des zweiten Viertels der neunte Bayreuther, der scorte – Ausgleich zum 18:18. Der BBC versuchte, das Tempo hochzuhalten. Allen war es auch, der den ersten Bayreuther Dreier zum 21:21 traf. Horn brachte Bayreuth wieder in Front (23:21), dann brachte Myreon Jones für Bochum mit einem Vier-Punkte-Spiel die Führung zurück (25:23). Der BBC hatte mit vielen Turnovers und Missverständnissen zu kämpfen. Nach gut 15 Minuten stand es 31:25 für das Team aus dem Ruhrgebiet. Horn verkürzte mit einem Dreier auf 28:31, Lenny Liedtke ließ das 30:31 folgen. Vom Einsatz her konnte man dem BBC keinerlei Vorwurf machen. Plescher glich aus der Distanz zum 33:33 aus und Rahming brachte Bayreuth zwei Minuten vor der Halbzeit wieder mit 35:33 in Front. Horn erhöhte weiter auf 37:33. Liedtke sorgte für das verdiente 39:33 zur Halbzeit nach einem 9:0-Lauf des BBC. Die Bayreuther hatten mit 67 Prozent die deutlich besseren Quoten aus dem Zweier-Bereich und lagen auch bei den Rebounds mit 25:13 klar vorne. Auch die Dreierquote war mit 38 Prozent ordentlich.
2.Halbzeit
Diallo erhöhte zu Beginn des dritten Abschnitts von der Freiwurflinie auf 41:33. Myreon Jones beendete mit einem Dreier zum 36:41 den 11:0-Lauf der Bayreuther. Der BBC verteidigte gut und zwang Bochum oft zu schwierigen Würfen. Liedtke sorgte von der Linie für das Bayreuther 43:38. Die Gastgeber kamen dann stärker auf, glichen zum 43:43 aus und gingen durch Myreon Jones mit 45:43 in Front. Liedtke glich dann wieder aus (45:45), Plescher und Mart sorgten mit dem 49:45 für die neuerliche Bayreuther Führung. In der Folge kam wieder Bochum stärker auf und lag nach einem Dreier von Matthew Strange und zwei Freiwurftreffern von Dravon Mangum wieder mit 53:50 vorne. Der BBC antwortete durch Horn und Allen zum 54:53 für Bayreuth, Antonio Williams traf dann vier Zähler in Folge, es stand 57:54 für das Team aus dem Ruhrgebiet. Rahming verkürzte von der Linie auf 56:57. Die Bayreuther hatten schon kurz vor Ende des dritten Viertels Foultrouble auf den großen Positionen. Horn glich von der Freiwurflinie zum 58:58 aus. Dravon Mangum sorgte schließlich in der spannenden Partie mit einem Drei-Punkte-Spiel für die Bochumer 61:58-Führung nach 30 Minuten.
Allen traf zu Beginn des Schlussviertels einen schwierigen Dreier zum 61:63, Niklas Geske antwortete ebenfalls aus der Distanz zum 66:61. Der Ex-Bayreuther Marios Giotis setzte den Dreier-Reigen mit dem 69:61 für den VfL fort. Plescher verkürzte auf 63:69. Bochum zog dann auf 74:63 und damit auf elf Punkte davon. Mart unterbrach den Bochumer Lauf von der Linie mit dem 65:74, Horn verkürzte weiter auf 67:74. Liedtke machte das 69:74. Plescher machte von der Linie das 72:74 und Horn perfektionierte den Bayreuther 11:0-Run und sorgte für den Ausgleich zum 74:74 dreieinhalb Minuten vor dem Ende. Brandwijk musste dann mit dem fünften, einem unsportlichen Foul, das Feld verlassen. In der Folge ging Bochum wieder mit 78:74 in Front. 95 Sekunden vor dem Ende stand es 80:74 für die Gastgeber. Die Bayreuther hatten auch in dieser Phase zu viele Ballverluste. Allen stellte mit einem Dreier auf 77:82. Letztlich siegten die Bochumer nach einer besseren Crunchtime mit 88:80. Horn hatte den finalen Dreier für Bayreuth getroffen. Mit 24 Turnovers gegenüber zehn bei Bochum war die Abstimmung des BBC-Teams einfach zu schwach und brach den Bayreuthern letztlich das Genick. Bei den Rebounds lagen die Bayreuther klar mit 45:30 vorne, auch die Fieldgoalquote mit 64 und die Dreierquote mit 35 Prozent waren in Ordnung. Nach der Niederlage hat der BBC jetzt 8:20 Zähler auf dem Konto und ist als Tabellen-13. punktgleich mit dem Tabellenletzten Uni Baskets Münster. Und gegen eben jene Münsteraner geht es jetzt in einem echten Abstiegskrimi am Samstag, 27. Dezember, um 19 Uhr in der Oberfrankenhalle.
Tehree Horn bester Bayreuther Scorer
Erfolgreichster Werfer beim BBC Bayreuth war Tehree Horn mit 19 Punkten vor KeVaughn Allen mit 16 Zählern, Moritz Plescher mit 13 und Lenny Liedtke mit zehn Punkten. Jeweils sechs Zähler hatten Rayshawn Mart und Cantia Rahming auf dem Konto, vier Punkte scorte Nat Diallo und auf jeweils zwei Zähler kamen Leroy Ikejiaku, Willem Brandwijk und Louis Nauthon. Jeweils zehn Rebounds griffen auf Bayreuther Seite Cantia Rahming und Willem Brandwijk ab.
Bester Scorer bei den VfL SparkassenStars Bochum war Myreon Jones mit 17 Punkten vor Dravon Mangum mit 14 Zählern. Mangum war mit acht abgegriffenen Bällen auch bester Rebounder der Gastgeber. Die vollständige Statistik des Spiels gibt es unter https://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/2003449
Statement Interims-Headcoach Lukas Hofer
Zunächst möchte ich mich bei den vielen Fans bedanken, die uns heute nach Bochum begleitet haben. Die Fanunterstützung war viel größer als wir erwartet hatten. Es ist nie schön, ein Spiel zu verlieren, aber ich bin heute unfassbar stolz, wie sich unsere Mannschaft verkauft hat. Wir haben heute auf dem aufgebaut, was wir in den vergangenen Monaten erarbeitet hatten. Wir haben gut verteidigt, spielten sehr physisch und haben einen großen Kampf abgeliefert. Wir lagen sechseinhalb Minuten vor Schluss mit minus elf zurück und kamen trotzdem binnen zwei Minuten nochmal zurück. Letztlich war eine Zahl zu viel: 24 Turnovers. Wenn wir zwölfmal mehr hätten werfen können, hätten wir eine Chance gehabt, das Spiel zu gewinnen.
Statement Interims-Headcoach Nils Scheller
Unser Hauptfokus lag heute darin, maximale Energie aufs Feld zu bringen. Über Kampf, Fleiß und alles Reinschmeißen wollten wir unser Maximum rausholen. Über viele Phasen haben wir offensiv unseren Gameplan durchgesetzt, letztlich hat uns immer wieder gekillt, dass wir unnötig die Bälle weggeschmissen haben, weil wir uns in Situationen reinbegeben haben, in die wir eigentlich nicht reinwollten. 24 Turnover sind einfach indiskutabel zu viel. Daran werden wir arbeiten und versuchen, die Zahl in den nächsten Spielen zu minimieren. Mit Blick auf das Spiel gegen Münster wollen wir nochmal mit genauso viel Energie, Willen und Kampf kommen und denen zeigen, dass wir die Herren zu Hause sind und dass sie bei uns, gerade physisch, keine Chance haben. Das ist das Ziel und da versuchen wir dann auch, das Maximum herauszuholen. Wir können aus dem Bochum-Spiel trotz der Niederlage viele positive Dinge mitnehmen, die wir dann auch auf das Spiel gegen Münster übertragen wollen.
Hinweis:
Highlights und Re-Lives der Partie SparkassenStars Bochum – BBC Bayreuth sind zeitnah auf Sporteurope.TV verfügbar.