Tigers kämpften gegen Weiden aufopferungsvoll und wurden trotz deutlicher Niederlage gefeiert.
Im Endeffekt war es doch trotzdem ehrenvoll: Die nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ausgedünnten Bayreuth Tigers verloren heute Abend zwar mit 1:11 (0:4,1:2,0:5) gegen die Blue Devils Weiden, die Übermannschaft der Eishockey-Oberliga Süd. Das Bayreuther Team kämpfte aber wieder aufopferungsvoll und wurde verdient von den Tigers-Fans gefeiert.
Ins ungleiche Nachbarderby mit dem bereits feststehenden Hauptrundenmeister der Oberliga Süd gingen die Tigers mit 15 Feldspielern. Andreas Geigenmüller und Florian Lüsch aus der Landesligamannschaft des EHC konnten heute nicht mitwirken, auch Ryan Odude musste passen. Dafür waren Jayden Schubert und Ole Krüger zusammen mit einigen Förderlizenz-Nachwuchskräften wieder mit dabei. Im ersten Sturm spielten Jayden Schubert, Mark Ledlin und Nicolas Schindler, im Tor stand Lukas Schulte.
Wie zu erwarten, kamen die Tigers schnell unter Druck. In der 4. Minute gingen die Weidener durch Tomas Rubes mit 1:0 in Führung. Kurz darauf überstanden die Bayreuther vier Minuten in Unterzahl, was zum Aufbau von Selbstbewusstsein beitrug. In der 12. Minute erhöhte der Ex-Bayreuther Kurt Davis mit einem Handgelenkschuss in den Torwinkel auf 2:0, die Tigers-Abwehr machte dabei keine gute Figur. Kurz darauf traf Davis nur den Außenpfosten.
Das dritte Mal schlug es in der 15. Minute im Tigers-Tor ein. Luca Gläser überwand mit viel Routine Tigers-Goalie Lukas Schulte – 3:0. In der 17. Minute ließ Tomas Rubes beim 4:0 abermals dem Bayreuther Torhüter keine Chance. Die Tigers kämpften wacker, waren aber wie erwartet deutlich unterlegen. Mit 4:0 für Weiden ging es in die ersten Drittelpause.
Zu Beginn des zweiten Drittels waren die Tigers insgesamt vier Minuten in Überzahl, kassierten aber in der 23. Minute bei einem Unterzahlkonter durch Luca Gläser nach Vorarbeit von Tomas Rubes das 0:5. Die Bayreuther ließen sich dennoch nicht entmutigen, holten eine weitere Strafzeit gegen Weiden heraus und konnten für 45 Sekunden sogar in Fünf-gegen-Drei-Überzahl agieren. Nachdem zuvor Jayden Schubert und Anthony Hermer scheiterten, belohnte in der 26. Minute Joel Hofmann, der einen abgeprallten Schuss von Alexander Rudkovski verwertete, den Kampf der Tigers mit dem von den Bayreuther Fans unter den 1.525 Zuschauern frenetisch bejubelten 1:5-Anschlusstreffer.
In der 27. Minute gab es einen weiteren Pfostenschuss für die Gäste. Insgesamt hielten sich die Bayreuther aber jetzt unerwartet gut. In der 35. Minute traf Joel Hofmann für die Tigers nur das Außennetz. In der 39. Minute – der Ex-Bayreuther Tom Schwarz saß in der Kühlbox - mussten die Tigers einen weiteren Konter in Unterzahl hinnehmen. James Bettauer schob den Puck zum 6:1 ins Bayreuther Tor. Acht Sekunden vor dem Drittelende traf David Elsner für Weiden nur den Pfosten. Mit dem für die aufopferungsvoll kämpfenden Tigers ehrenvollen 1:6 ging es in die zweite Drittelpause.
In der 44. Minute hatte dann Tom Schwarz, der vor einer Woche noch für seinen Bayreuther Heimatverein unter Vertrag gestanden war, seinen Auftritt und machte das 7:1 für die Blue Devils. Eine Minute später musste Ole Krüger nach einem Check in die Bande durch den Weidener Luca Gläser verletzt ausscheiden. Gläser kam mit zwei Minuten Strafzeit davon. In der 47. Minute war Weiden in Überzahl. Dies nutzte Tyler Ward zum 8:1 für die Oberpfälzer.
Die Tigers gaben im dritten Spiel in drei Tagen weiter alles und hatten das Ziel, eine zweistellige Niederlage zu verhindern und idealerweise noch einen zweiten Treffer zu erzielen. In der 56. Minute musste Lukas Schulte, der insgesamt angesichts der Umstände hervorragend hielt und später zum Spieler des Tages der Tigers gewählt wurde, gegen Tyler Ward abermals hinter sich greifen – 9:1 für Weiden.
In der 58. Minute wurde es schließlich doch noch zweistellig – Luca Gläser markierte aus dem Slot das 10:1 für die Gäste. 35 Sekunden vor Schluss schlug schließlich Tom Schwarz nochmal zu und erzielte den Endstand von 11:1 für die Übermannschaft der Oberliga Süd. Die Bayreuther Fans hatten aber einen guten Instinkt und feierten die bis zum Schluss alles gebenden Tigers auch trotz der hohen Niederlage.
