Mit 42 Punkten nach 34 Spielen schloss die SpVgg Bayreuth die Saison in der Regionalliga Bayern auf Tabellenplatz zwölf ab. Gemessen an den Zielvorgaben zu Saisonbeginn – man wollte eigentlich im oberen Tabellendrittel mitspielen – ein enttäuschendes Ergebnis.

Das sieht auch der zum 30. Juni scheidende Altstadt-Geschäftsführer Jörg Schmalfuß ähnlich. „Ich bin aber nach wie vor davon überzeugt, dass wir mit weniger Verletzungspech und mehr Spielglück besser dastehen könnten. Für die Mannschaft war es im Jahr nach dem Abstieg aus der Dritten Liga ein schwieriges Konsolidierungsjahr. Das ändert aber nichts daran, dass wir mit Platz zwölf nicht zufrieden sein können, unsere eigentlichen Ziele lagen deutlich höher”, erklärte Jörg Schmalfuß gegenüber der Bayreuther Sonntagszeitung.

Tatsächlich kam die Altstadt über die ganze Spielzeit nicht über das graue Mittelmaß hinaus. Es gelang nie eine echte Siegesserie, in vielen Spielen, beispielsweise daheim gegen Würzburg, in Aubstadt oder in Aschaffenburg, gab es unglückliche Gegentore in der Nachspielzeit, in mehreren Spielen sorgten unnötige Platzverweise für den Verlust möglicher Punkte. Die Mannschaft brachte, wie es Trainer Marek Mintal immer wieder formulierte, das im Training Erlernte und Gezeigte nicht auf dem Platz zur Geltung. Mintal, als Spieler eine Legende und Bundesliga-Torschützenkönig, stellte sich immer wieder vor seine Spieler, schien aber doch auch mit seinem Latein am Ende. Seine Aussage „Was soll ich machen, soll ich die Jungs nackt durch Bayreuth rennen lassen?” in der Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen Burghausen am 3. Oktober 2023, als man beim 1:1 in der 89. Minute noch den Ausgleich bekam, zeugte schon von einer gewissen Hilflosigkeit.

Als es im Frühjahr nach der Last-Minute-Niederlage in Aschaffenburg und dem 0:2-Heimdesaster gegen Schlusslicht Buchbach sogar in Sachen Klassenerhalt brenzlig wurde, zogen alle Beteiligten die Notbremse, Marek Mintal wurde durch seinen bisherigen Co-Trainer Lukas Kling ersetzt. Kling konzentrierte sein Training auf die Basics des Fußballs, packte das Team auch bei der Ehre und schaffte einen gewissen Wandel im Selbstvertrauen der Spieler. Ergebnis waren zehn Punkte aus vier Spielen, nach dem 4:0-Heimsieg gegen Türkgücü München stand der Klassenerhalt in der Regionalliga nach dem 31. Spieltag fest.

Bester Torschütze in der Saison war Jann George mit sieben Treffern, der aus dem Drittliga-Kader mit in die Regionalliga ging, allerdings nur in 24 Spielen zum Einsatz kam. Auch Routinier Christoph Fenninger, mit sechs Toren zusammen mit Jakub Mintal zweiterfolgreichster Bayreuther Akteur, konnte verletzungsbedingt nur in 16 Partien mitwirken. Für die neue Saison gibt es noch einige Fragezeichen. Aktuell haben Kapitän Edwin Schwarz, Nico Moos, Jann George, Christoph Fenninger, Marco Stefandl, David Ismail, Jakub Mintal, Bogdan Potalov sowie Torhüter Lucas Zahaczewski und Altstadt-Urgestein Tobias Weber, die beide unlängst ihre Kontrakte verlängerten, gültige Verträge für die Saison 2024/25. Die Nachwuchsspieler David Nöske und Oliver Schubert will man unbedingt halten und Trainer Lukas Kling will auf jeden Fall Tim Latteier von einem weiteren Engagement überzeugen. Latteier macht dies aber von den künftigen Zielen der Altstadt abhängig. Und hier müssen die Verantwortlichen um Gesellschafter Wolfgang Gruber eine Antwort geben: Will man, wie ursprünglich geplant, in der neuen Saison um die Meisterschaft und den Wiederaufstieg in die Dritte Liga mitspielen oder will/muss man sich finanziell einschränken und vom Vollprofitum abrücken.

Klarheit herrscht auch noch nicht über die Besetzung des Geschäftsführerpostens, nachdem Jörg Schmalfuß seinen Ende Juni auslaufenden Vertrag nicht verlängerte. Eine wichtige Konstante gibt es aber: Die treuen Fans, die auch in der schwierigen vergangenen Saison mit einem Schnitt von deutlich über 2.282 pro Spiel die Stadiontore passierten.