Veröffentlicht am 08.12.2024 08:39

Heute back‘ ich, morgen brau‘ ich!

V.l.: Museumsleiterin Martina Ruppert, Thomas und Alexandra Zimmer, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Jacqueline Ziegler. Sitzend: Seniorchefin Heidi Lang.  (Foto: Dörfler )
V.l.: Museumsleiterin Martina Ruppert, Thomas und Alexandra Zimmer, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Jacqueline Ziegler. Sitzend: Seniorchefin Heidi Lang. (Foto: Dörfler )
V.l.: Museumsleiterin Martina Ruppert, Thomas und Alexandra Zimmer, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Jacqueline Ziegler. Sitzend: Seniorchefin Heidi Lang. (Foto: Dörfler )
V.l.: Museumsleiterin Martina Ruppert, Thomas und Alexandra Zimmer, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Jacqueline Ziegler. Sitzend: Seniorchefin Heidi Lang. (Foto: Dörfler )
V.l.: Museumsleiterin Martina Ruppert, Thomas und Alexandra Zimmer, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Jacqueline Ziegler. Sitzend: Seniorchefin Heidi Lang. (Foto: Dörfler )

Das Historische Museum Bayreuth zeigt aktuell die Winterausstellung „Heute back‘ ich, morgen brau‘ ich“.

Die Ausstellung erinnert an das 260-jährige Jubiläum des Backfeuerrechts im Haus Jean-Paul-Straße 7 in Bayreuth. Die Ausstellung wurde von Alexandra und Thomas Zimmer, den aktuellen Inhabern der Bäckerei Lang, kuratiert. Gezeigt werden alte Urkunden, Verträge aus drei Jahrhunderten, Fotos, historische Arbeitsgeräte, Gebrauchsgegenständen und Zierrat.

Die Ausstellung belegt, dass ab 1790 in dem Gebäude auch Bier gebraut wurde – damals ein Nebenerwerb für Bäcker, da sie Hefe aus dem Kommun-Brauhaus bezogen. Thomas Zimmer eröffnete die Ausstellung mit einem Zunft-Ritual: Er öffnete eine hölzerne Truhe und holte Devotionalien der Bäcker hervor. Er zitierte den französischen Politiker Jean Jaurès: „Tradition pflegen heißt nicht, Asche aufbewahren, sondern Glut am Glühen halten.“ Und genau dafür sorgen in der Jean-Paul-Straße 7 derzeit drei Generationen: die Familien Lang, Zimmer und Ziegler.

Die Ausstellung wurde möglich, da ein in Kriegswirren verschollener Koffer mit Dokumenten nach 40 Jahren wieder in den Besitz der Familie gelangte. Bäckermeister Zimmer nannte bürokratischen Hürden, hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und gestiegene Mindestlöhne heute eine Herausforderunge für seinen Berufsstand – allesamt auch Gründe für das Bäckersterben.

Viele Bäckereien könnten im Wettbewerb mit Discountern nicht mithalten. Dadurch verschwinde wertvolles Wissen und viele traditionelle Rezepte. Die Ausstellung soll ebenfalls den kulturellen, sozialen und ökonomischen Wert kleiner Bäckereien zeigen. Nach der Ausstellung werden Exponate als Dauerleihgabe dem Museum übergeben und später im Stadtarchiv aufbewahrt.

Bis 26. Januar 2025,
Historisches Museum,
Kirchplatz 4.


Von Gabriele Munzert
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