Innovationen umzusetzen, das funktioniert heute nicht mehr im Alleingang. Dazu braucht es Netzwerke.
Die IHK versteht sich dabei als Impulsgeber, so Moritz Protzner, Innovationslotse bei der Kammer. Es geht dabei letztendlich vor allem darum, Arbeitsplätze zu sichern und die Innovationskraft der Region zu stärken.
Die IHK möchte dabei eine Plattform sein, wenn es um die Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Start Ups und Politik geht, so Protzner beim Innovationsfrühstück im „Material Innovation Lab” der Universität Bayreuth.
Ziel: Offene Innovationskultur schaffen
Forschung und Lehre mit dem Transfer in die Wirtschaft zu verbinden, das ist auch das Ziel des Instituts für Entrepreneurship und Innovation der Universität Bayreuth. In den zum Institut gehörenden Labs sollen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammengebracht werden. „Das Ziel ist es, eine offene Innovationskultur in Oberfranken schaffen”, so Dr. Petra Beermann, Direktorin für Transfer und Innovation am Institut für Entrepreneurship und Innovation der Universität Bayreuth. „Gemeinsam bringen wir die Innovationen der Zukunft voran.”
Unternehmen kommen mit ihren konkreten Anliegen auf das Institut zu. Dann folgen entweder Workshops oder mehrmonatige Begleitungen. Auch mehrjährige Forschungskooperationen werden angeboten. „Wir möchten unterstützen und unseren Beitrag dazu leisten, zu einem guten Erfolg zu kommen”, so die Direktorin. Dabei würden auch unkonventionelle Denkansätze unterstützt, von der Idee bis zur erfolgreichen Umsetzung.
„Innovationen funktionieren nur in Zusammenarbeit”, das bestätigt auch Nico Geis, Experte für Technologietransfer bei der Neue Materialien Bayreuth GmbH (NMB). Hand in Hand mit der Universität versteht sich diese Forschungseinrichtung seit mittlerweile rund 25 Jahren als verlässlicher Partner der Wirtschaft in der Region. „Wir wollen das Institut sein, das ganz nah am Puls der Zeit ist.” Anteilseigner der NMB sind neben der Universität der Freistaat Bayern, die IHK für Oberfranken Bayreuth, die IHK zu Coburg, die Handwerkskammer und die Stadt Bayreuth. Dadurch sei die Einrichtung auch in der Lage, jährlich gewisse Beiträge in die technologische Ausstattung zu investieren und überaus marktorientiert zu arbeiten. Kernkompetenz des Standorts ist die Materialentwicklung, wenn es etwa um Polymere, Verbundwerkstoffe oder um metallische Werkstoffe geht.
Künstliche Intelligenz in der Praxis
Ein anderes Thema hatten sich beim Innovationsfrühstück Professor Dr. Maximilian Röglinger, der stellvertretende Leiter am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) und Niklas Gutheil, wissenschaftlicher Mitarbeiter am FIT vorgenommen. Sie berichten von einem praktischen Anwendungsfall mit Künstlicher Intelligenz im Mittelstand am Beispiel eines mittelfränkischen Spielzeugherstellers.
Konkret geht es dabei um die Generierung neuer Inhalte, um das Finden von Daten und um die Definition zukünftiger Prozesse. Die generative KI setze sich in sämtlichen Funktionen durch, macht Maximilian Röglinger deutlich. Er rät allen Unternehmen, vor allem auch den Mittelständlern, sich mit dem Thema KI intensiv zu beschäftigen. Ganz wichtig für Gutheil ist zudem die Flexibilität. Aufgrund der rasanten technologischen Entwicklung sollte man sein Handeln immer wieder überdenken. „Innerhalb von wenigen Monaten ändert sich in dieser Welt unglaublich viel.”