Katharina Wagner im Gespräch:
Mit Wolfram Weimer gibt es einen neuen Kultusstaatsminister. Haben Sie ihn bereits getroffen? Und teilt er die Vorstellung seiner Vorgängerin, das Festspielhaus für andere Werke zu öffnen – etwa für Humperdincks Hänsel und Gretel?
Die Satzung gibt das klar vor.
Bei Ihrer Vertragsverlängerung im vergangenen Jahr war es Ihnen wichtig, wirtschaftliche Belange deutlicher von der künstlerischen Leitung zu trennen. Jetzt wurde eine General Manager-Position bestimmt?
Mit Dr. Matthias Rädel wurde ein hervorragender Kandidat benannt, nunmehr finden die Vertragsverhandlungen statt.
Wie bewerten Sie die beiden Positionen: Künstlerische Leitung und General Manager? Sind das Rollen auf Augenhöhe?
Ja, vor allem weil meinem Vorschlag folgend dann die Kunst ein autonomes Budget hat, für das ich die Verantwortung trage.
Stichwort Restkarten: Wie begegnen Sie der wirtschaftlichen Realität, wenn der Satz „Es sind noch Karten verfügbar“ zu hören ist?
Kein schöner Satz, aber es wird mit dem neuen General Manager alles darangesetzt, dass die Festspiele zukünftig bereits wieder frühzeitiger ausverkauft sind. In Vertrieb und Marketing besteht akuter Handlungsbedarf, der neue General Manager hat hier eine sicherlich sehr heraus-
fordernde Aufgabe.
Kunst kostet Geld – und Regiekonzepte manchmal noch mehr. Wie gehen Sie mit überzogenen Vorstellungen von Regieteams um?
Jedem Team ist vor Vertragsunterzeichnung das Budget bekannt und dieses kann natürlich nicht überschritten werden.
Bei der diesjährigen Meistersinger-Inszenierung: Prallen da Wunsch und Wirklichkeit aufeinander? Bleiben Sie im finanziellen Rahmen?
Selbstverständlich, auch Herrn Davids und seinem Team war das Budget bekannt.
Ihr Vater, Wolfgang Wagner, hat die Meistersinger drei Mal inszeniert. Sie selbst haben 2007 ebenfalls eine Version auf die Bühne gebracht, zuletzt Barrie Kosky. Jedem dieser Ansätze wurde eine klare Handschrift zugeordnet: traditionell, frivol, „tierisch”. Welches Adjektiv beschreibt die aktuelle Produktion?
Augenzwinkernd.
Vielen Dank für das Gespräch – und eine erfüllende Festspielzeit!