Veröffentlicht am 13.10.2025 15:45

Fahr’ fair

Foto: Mohr
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Vom Montag, 14. Oktober, bis Sonntag, 19. Oktober, intensivieren die Stadtwerke Bayreuth die Ticketkontrollen in den Stadtbussen. Mit der Aktion „Fahr’ fair“ möchten sie ein Zeichen für mehr Fairness im öffentlichen Nahverkehr setzen, denn Schwarzfahren belastet letztendlich die ehrlichen Fahrgäste.

Bayreuth – „Der ÖPNV ist für alle da, aber er muss auch von allen unterstützt werden“, sagt Markus Rützel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. „Wer zahlt, darf nicht der Leidtragende sein. Schwarzfahrer nutzen die Leistungen auf Kosten der Ehrlichen – und das ist schlichtweg unfair.“ Ticketeinnahmen sind ein zentraler Bestandteil der Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs. Wenn Menschen sich bewusst gegen ein Ticket entscheiden, tragen sie dazu bei, dass die Preise für alle steigen. Das sei nicht nur ungerecht, sondern auch schädlich für das System, so Rützel weiter. „Man darf nicht vergessen, dass wir als Stadtwerke das steigende Defizit des Bayreuther ÖPNVs tragen. Und dieses Geld fehlt natürlich bei anderen Themen – wie zum Beispiel bei Investitionen ins Strom- oder Fernwärmenetz.“

Um diese Botschaft zu unterstreichen, kontrollieren die Stadtwerke Bayreuth in der kommenden Woche – von Montag bis Sonntag – verstärkt die Tickets in den Stadtbussen. Wer absichtlich ohne gültiges Ticket fährt, muss mit einem erhöhten Beförderungsentgelt in Höhe von 60 Euro rechnen. Gleichzeitig zeigen sich die Kontrolleure bei sogenannten Graufahrern kulant – also bei Fahrgästen, die beispielsweise ihr Monatsticket zu Hause vergessen haben oder versehentlich das falsche Ticket gekauft haben. In solchen Fällen wird keine Strafe verhängt, sondern lediglich eine Service-Pauschale in Höhe von sieben Euro erhoben. „Uns geht es nicht um Strafen, sondern um Verständnis und um eine faire Lösung für alle“, betont Rützel.

Besonders im Fokus der Kontrollwoche stehen Betrugsversuche mit Handy- und Chipkartentickets. Immer häufiger werden Screenshots geteilt – ein klarer Missbrauch. Was viele nicht bedenken: Handy- und Chipkartentickets sind personalisiert. Deshalb kontrollieren die Stadtwerke Bayreuth bei Verdachtsfällen auch den Ausweis. „Wer betrügt, riskiert nicht nur eine Strafanzeige, sondern schadet dem gesamten System“, sagt Rützel.

Bundesweit liegt die Schwarzfahrerquote bei etwa drei Prozent – Bayreuth bewegt sich in einem ähnlichen Bereich. Auch wenn diese Zahl zunächst gering erscheint, summieren sich die Einnahmeverluste über das Jahr hinweg deutlich. „Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen beziffert den Schaden deutschlandweit auf bis zu eine Milliarde Euro pro Jahr. Diese Verluste müssen am Ende alle mittragen“, erklärt Rützel. „Deshalb ist es wichtig, dass wir mit unserer Aktion ein Bewusstsein für Fairness schaffen.“

Neben der Kontrolle setzen die Stadtwerke Bayreuth vor allem auf digitale Angebote, um das Busfahren komfortabler zu machen. „Digitale Tickets können unsere Fahrgäste schon lange online kaufen“, sagt Markus Rützel. „Noch einfacher macht es die VGN-App ‚egon‘, die auch in Bayreuth genutzt werden kann.“ Mit ihr können Fahrgäste ihr Ticket direkt per Smartphone kaufen, die App ermittelt automatisch den günstigsten Preis je nach Strecke und bietet eine einfache Übersicht über alle Fahrten. „Mit diesen digitalen Lösungen machen wir den ÖPNV kundenfreundlicher und zukunftsfähig. Es war nie einfacher, das richtige Ticket in der Tasche zu haben und damit fair mit unseren Stadtbussen unterwegs zu sein.“


Von Onlineredaktion
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