Veröffentlicht am 12.06.2025 18:31

Erinnerungen bleiben – das Hotel in der Eremitage ist Geschichte

Früher konnten Gäste in der Eremitage übernachten - doch damit ist wohl nun endgültig Schluss. Es wird kein Hotel und somit keine Übernachtungsmöglichkeit mehr direkt in der Schlossanlage geben.  (Foto: jm)
Früher konnten Gäste in der Eremitage übernachten - doch damit ist wohl nun endgültig Schluss. Es wird kein Hotel und somit keine Übernachtungsmöglichkeit mehr direkt in der Schlossanlage geben. (Foto: jm)
Früher konnten Gäste in der Eremitage übernachten - doch damit ist wohl nun endgültig Schluss. Es wird kein Hotel und somit keine Übernachtungsmöglichkeit mehr direkt in der Schlossanlage geben. (Foto: jm)
Früher konnten Gäste in der Eremitage übernachten - doch damit ist wohl nun endgültig Schluss. Es wird kein Hotel und somit keine Übernachtungsmöglichkeit mehr direkt in der Schlossanlage geben. (Foto: jm)
Früher konnten Gäste in der Eremitage übernachten - doch damit ist wohl nun endgültig Schluss. Es wird kein Hotel und somit keine Übernachtungsmöglichkeit mehr direkt in der Schlossanlage geben. (Foto: jm)

Die Eremitage in Bayreuth ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Seit 1715 prägt eine weitläufige Parkanlage mit Wasserspielen und barocken Bauwerken das Areal. Zu den zentralen Gebäuden zählen das Alte und das Neue Schloss, die Orangerie, der Sonnentempel sowie weitere Gebäude.

Eines davon diente lange als Hotel und Gaststätte. Besonders geschätzt wurde das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert wegen seiner idyllischen Lage im Park und den Angeboten der letzten Betreiberfamilie Jöckel. Der Festsaal war ein beliebter Veranstaltungsort für Hochzeiten und Feiern, an die sich viele Bayreuther gerne erinnern.

2019 wurde das Hotel geschlossen, damit ging eine Ära zu Ende. Familie Jöckel, die das Haus seit 2002 bewirtschaftete, verlängerte den Pachtvertrag, aus persönlichen Gründen, nach 17 Jahren, nicht mehr. Während der Pandemie wurde das Gebäude dann von der Schloss- und Gartenverwaltung als Ausweichquartier zwischengenutzt, um Abstandsregeln für die Mitarbeiter einhalten zu können.

Seit der Schließung wurden immer wieder Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung laut. Doch diese Hoffnungen zerschlugen sich: Die Bayerische Schlösserverwaltung hat bestätigt, dass das Gebäude nicht mehr als Hotel genutzt wird.

Geplant ist ein flexibles Gastronomiekonzept, das Catering in den Mittelpunkt stellt. Es soll das bestehende Café in der Orangerie ergänzen, das aktuell von der Bayreuther Familie Maisel betrieben wird. Eine klassische Hotelnutzung und ein dauerhaftes Gastrokonzept sind im neuen Konzept nicht vorgesehen. Derzeit laufen umfassende Sanierungen. Die technische Infrastruktur wird modernisiert und die Bausubstanz überarbeitet. Die Ausschreibung für neue Betreiber erfolgt erst nach Abschluss der Sanierungsarbeiten, die bis Sommer 2027 andauern sollen.

Auch die Entscheidung, die Bayreuther Kunstausstellung nach über 50 Jahren nicht mehr im Westflügel der Orangerie stattfinden zu lassen, sorgte für Enttäuschung. Die Schlösserverwaltung begründet dies mit den aktuellen Sanierungsarbeiten und einem wachsenden Platzbedarf für Veranstaltungen wie Hochzeiten. Für die Gastronomie in der Eremitag sind also künftig neue Wege vorgesehen. Bleibt die Frage offen, ob der Verlust der traditionellen Nutzung durch die geplanten Änderungen ausgeglichen werden kann. In der Kulturszene wird diese Entwicklung in jedem Fall kritisch gesehen. Der Vorwurf, dass kommerzielle Interessen Vorrang vor kulturellem Erbe haben, steht im Raum, insbesondere da die Schlösserverwaltung auf ihrer Website die Förderung von Kultur betont.

Zentral für alle Planungen bleibt für die Schlösserverwaltung das historische Umfeld. Die neue Nutzung soll sich harmonisch in die denkmalgeschützte Parkanlage einfügen.

Die Eremitage bleibt ein beliebtes Ausflugsziel. Ob die geplanten Neuerungen dem besonderen Flair dieses Ortes gerecht werden, wird sich zeigen.


Von jm / gmu
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