Veröffentlicht am 10.06.2025 17:59

Ergebnisse des Pfingstskispringen

Foto: SC-Bischofsgrün
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Bereits am Pfingstsamstag versammelten sich zahlreiche „Ehemalige“ in der Arena, darunter viele Medaillengewinner von Weltmeisterschaften, frühere Weltrekordler und Olympiateilnehmer aus Thüringen, Sachsen und Bayern. Allen voran der beste deutsche Skispringer und zweifache Olympiasieger Jens Weißflog, der auch als fachkundiger Beobachter des Pfingstskispringens fungierte.

Am Pfingstsonntag war es dann wieder soweit: Die Sommer-Wettkampfsaison der Skispringer startete mit dem traditionellen Pfingstskispringen in der Ochsenkopf-Schanzenarena in Bischofsgrün.

Knapp hundert Skispringerinnen und Skispringer aus ganz Deutschland traten auf den drei Skisprungschanzen an der Nordseite des Ochsenkopfes an. Bei Aprilwetter im Juni zeigten die überwiegend jungen Sportler aus ganz Deutschland, dass es in ihrem Sport kein schlechtes Wetter oder andere Hindernisse gibt. Vor mehreren hundert Zuschauern konnten bei wechselndem Sonnenschein, Starkregen und oft starken Windböen am Nachmittag faire Wettbewerbe durchgeführt werden. Lediglich beim Vormittagstraining kam ein Teilnehmer aus Brandenburg auf der HS71m-Anlage durch eine Windböe zu einem spektakulären Sturz, der Schlimmes befürchten ließ, aber glimpflicher ausging als von vielen Zuschauern befürchtet. Den Wettbewerb verpasste dieser Sportler dennoch, da er den Tag zu weiteren Untersuchungen im Krankenhaus verbringen musste.

Zunächst starteten die Teilnehmer auf der kleinsten Anlage, der K15m-Schanze. Jungen und Mädchen bildeten hier gemeinsame Altersklassen. Alle regionalen Sportler starteten für den SC Bischofsgrün. Hier gab es dann auch einige Siege. In der Gästeklasse gewann die 12-jährige Angelika Hordijtschuk (9,5m/11m), der gleichaltrige Bastian Schraml kam auf Platz 3 (7,5m/7,5m). Bei den Schülern 11 gewann Sirotin Gleb (9m/9,5m) und in der Schülerklasse 9 platzierten sich Luzie Krauß als Siebte (7m/7m) und Artem Deineha (7,5m/7m) als Neunter.

Auf der K30m-Anlage gab es ebenfalls gemischte Altersklassen. Der Gewinner der Schülerklasse 11, Tamino Kirste (WSV Grüna), landete hier mit 30 und 30,5m immer im Bereich des K-Punktes. Beste heimische Starterin wurde hier Johanna Hacker (SC Bischofsgrün 24m/23m) als viertbestes Mädchen auf Platz 9. In der Klasse Schüler 12 ging der

Der Tagessieg ging nach Brandenburg. Leon Latypov vom WSV 1923 Bad Freienwalde gewann mit Sprüngen von 29m und 30m. Toni Hagen vom SC Bischofsgrün erreichte den zweiten Platz mit 27m und 27,5m. Babette Grüner vom SC Bischofsgrün landete als bestes Mädchen in dieser Klasse mit 25m und 26m auf Platz 4. Ihr Vereinskamerad Johannes Opel erreichte mit 19m und 18,5m Platz 6. Bei den Schülern der Altersklasse 13 dominierten zwei Starter des SC Bischofsgrün: Tim Lorenz gewann mit zweimal 26,5m vor Laurin Krauß mit 20,5m und 24m.

Beim Pokalspringen auf der großen Ochsenkopfschanze (K-Punkt 64m bzw. HillSize 71m) ging es für die 14- und 15-Jährigen nicht nur um den Sieg in ihren Altersklassen, sondern auch um den Gewinn eines Sonderpreises von Hoyler-Bike aus Bayreuth. Das gestiftete Ghost-Mountainbike sicherte sich erneut Luca Gaffal vom WSV Oberaudorf. Gaffal hatte bereits im ersten Durchgang die Tagesbestweite unter allen Teilnehmern auf der großen Ochsenkopfschanze hingelegt und sich damit den Sonderpreis gesichert.

Die Sportler, die bereits einen guten ersten Sprung absolviert hatten, profitierten beim Wettbewerb auf der großen Ochsenkopfschanze (HS 71). Nach einer kurzen Pause sollte der zweite Durchgang starten, doch technische Probleme verhinderten die notwendige Bewässerung der Anlaufspur. Auch die Ausfahrt nach dem Aufsprung wurde sehr trocken und damit stumpf. Die Sportler waren zum großen Teil bereits am Startbalken und sprangen trotzdem, doch wurden diese zweiten Sprünge nicht mehr in die Wertung aufgenommen.

Luca Gaffal sorgte gleich zu Beginn der Wettbewerbe auf der großen Ochsenkopfschanze mit einem Sprung auf 72m für Begeisterung unter den Zuschauern, darunter auch der Doppelolympiasieger Jens Weißflog. Gaffal kratzte hier auch etwas am bestehenden Schanzenrekord, der bei 73,5m liegt, gesprungen bereits 2009 von Patrick Kaiser. Gaffal konnte damit die Schülerklasse 15 gewinnen, vor Pepe Schönherr (VSC Klingenthal / 65,5m) und den starken Oberstdorfern Kilian Dentler (64,5m) und Linus Schmid (65,5m). Als bester regionaler Sportler landete der Katschenreuther Finn Weigel (SC Bischofsgrün / 63m) auf Platz 8. Sein Trainingskollege Fabian Hempel (SC Bischofsgrün /50,5m) sprang leider etwas kurz und belegte den 20. Platz dieser teilnehmerstärksten Altersgruppe (insgesamt 27).

In der Jugendklasse 16 blieb der Gruppensieg beim Veranstalter. Lorenz Hacker (SC Bischofsgrün) konnte sich hier mit seinem Sprung auf 63,5m souverän durchsetzen. Der Sieger der Jugendklasse 17, Tobias Wersig aus dem Allgäu (TSV Buchenberg), dominierte seine Klasse mit der Landung bei 59m. In der Herrenklasse 21 überragte Patric Eßbach vom SC Bischofsgrün mit einem Sprung auf 65m und gewann diese Herrengruppe.

In der Herrenklasse 31 trat eine internationale Gruppe an. Der gebürtige Vogtländer Jan Jeske, der inzwischen in Bischofsgrün lebt, startete für seinen früheren Heimatverein SG Medizin Bad Elster. Ein überraschend starker Sprung von 69 Metern auf seiner Heimschanze sicherte ihm den Sieg. Jeske ist in der Weltcupsaison mit dem A-Kader der deutschen Skispringer unterwegs, daher ist es nicht verwunderlich, dass einige Beobachter glauben, dass er davon auch für seine eigene Leistung profitiert hat. Der Zweitplatzierte war der Slowene Urban Susnik vom NSK Trzic mit 63 Metern. Susnik, der inzwischen beim SC Bischofsgrün trainiert, ist als Vorspringer bei Skisprung- oder Skiflugweltcups eigentlich größere Schanzenanlagen gewöhnt, wie etwa in Planica. Daher fiel ihm die Umstellung auf eine kleinere Anlage nicht leicht.

In der Herrenklasse 41 stand Henry Hoffmann (TSV 1861 Spitzkunnersdorf) schon vor seinem Sprung auf 53,5 Metern als Sieger fest, da er der einzige Springer in dieser Klasse war.

Die Altersklasse 51 gewann Marko Gohlke (SV Tabarz) mit einem Flug auf 60 Meter. Trotz geringen Trainings ist er immer noch einer der besten der ältesten noch aktiven Skispringer. Marko Gohlke nimmt bereits seit 35 Jahren an den Springen in Bischofsgrün teil. 1990 sprang er sogar noch für die Nationalmannschaft der DDR beim ersten gesamtdeutschen Springen vor der politischen Wiedervereinigung, was viele beim Ehemaligentreffen am Pfingstsamstag feierten.

In der Damenklasse auf der HS71m-Anlage legte Charlotte Starke (VSC Klingenthal) einen starken Sprung auf 61 Meter hin und gewann vor der überraschend starken Bayreutherin Greta Weidemann (WSV Warmensteinach/ 57 Meter). Die heimische Mitfavoritin Magdalena Hacker (SC Bischofsgrün) hatte leider Pech bei ihrem einzigen Wertungssprung, der bereits bei 55,5 Metern endete. Als Vierte verpasste sie das Podest nur knapp hinter der Drittplatzierten Pia Schneider (SC Partenkirchen / 57 Meter).


Von Onlineredaktion
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