Vom 06. bis 09. Juni wählen Millionen EU-Bürger das Europäische Parlament. Gewählt wird in allen Ländern der Europäischen Union. Diese Wahl entscheidet über die Zukunft der EU-Demokratie, deshalb ist es wichtig, auch an übergeordneten Wahlen teilzunehmen. Wahlberechtigt in Deutschland ist, wer mindestens 16 Jahre alt ist, oder eine deutsche oder andere EU-Staatsbürgerschaft besitzt, in Deutschland lebt und seit mindestens drei Monaten in der EU wohnt und im Wählerverzeichnis eingetragen ist.

Jeder Mitgliedstaat hat eine festgelegte Anzahl an Abgeordneten. Größere Länder haben mehr Sitze, kleinere Länder bekommen relativ gesehen mehr Sitze als ihnen rechnerisch zustehen würden. Deutschland stellt die meisten Abgeordneten im Europäischen Parlament. Insgesamt werden in diesem Jahr 720 Europaabgeordnete gewählt – davon werden 96 aus Deutschland kommen. Damit hat jede Stimme, die in Deutschland abgegeben wird, ein großes Gewicht im Europäischen Parlament.

Ursprünglich wurde das Parlament 1952 als Gemeinsame Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl gegründet, 1958 in Europäische Versammlung umbenannt und trägt seit 1962 den heutigen Namen. Die erste Direktwahl fand 1979 statt.
Ob Klimawandel, Migration oder Terrorismusbekämpfung, globale Herausforderungen können nur gemeinschaftlich gelöst werden. Daher ist die EU für Deutschland, das selbst nur knapp ein Prozent der Weltbevölkerung darstellt, sehr wichtig. Auch beim weltweiten Handel und der Verabschiedung von Abkommen tritt die EU als Ganzes mit einem starken Gewicht auf.
Im Europäischen Parlament werden Entscheidungen getroffen, die den Alltag der Bürgerinnen und Bürger konkret betreffen: Dazu gehören beispielsweise die gemeinsamen und sehr hohen Sicherheitsstandards für Lebensmittel. Auch können die Menschen in der EU frei entscheiden, in welchem Mitgliedstaat sie leben, studieren oder arbeiten wollen. Und auch beim Verbraucherschutz regelt die EU einheitliche Standards: Wenn ein Handy nach nur einem Jahr kaputt geht, muss es kostenlos repariert oder ersetzt werden – egal, wo in der EU es gekauft wurde. Ein weiteres Beispiel sind die Entschädigungen für ausgefallene Flüge, die ebenfalls europaweit geregelt sind.

Bei der letzten Europawahl 2019 lag die Wahlbeteiligung in Bayreuth bei 56 Prozent. Die CSU war mit 32,95 Prozent Spitzenreiter, gefolgt von der SPD mit 11,88 Prozent. Die Grünen erreichten 22,61 Prozent, dahinter mit 7,5 Prozent die AfD. Die Freien Wählern erhielten 2,98 Prozent der Stimmen, die FDP 5,31 Prozent. Auf sonstige Gruppierungen entfielen gut 16 Prozent.