„Das Beste kommt zum Schluss“ – nach diesem Motto gestaltete sich die am vergangenen Samstag zu Ende gegangene Saison des BBC Bayreuth in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA.
Wenn es auch bei Weitem nicht zur Qualifikation für die Playoffs, was aber auch nicht als Ziel ausgegeben war, gereicht hat: Unter dem Strich sind die erreichten 13 Siege in 34 Saisonspielen mit der frühzeitigen Sicherstellung des Klassenerhalts eine versöhnliche Bilanz.
Besonders unterstrichen wird dies durch die Entwicklung des neu zusammengestellten, jungen Teams im Laufe der Saison unter Headcoach Florian Wedell und seinem Assistenten Lukas Hofer. Das Team zeigte laut Headcoach Wedell in der zweiten Saisonhälfte eine „sehr starken Entwicklung. Wir spielten in der abschließenden Saisonphase mit Abstand unseren besten Basketball und waren zuletzt von unserem Leistungsvermögen her klar ein Playoff-Team. Darauf sind wir sehr stolz. Nach fünf Heimniederlagen zu Beginn haben wir die Saison mit fünf Heimsiegen in Folge und vier Siegen in den letzten sechs Saisonspielen abgeschlossen. Über die Saison haben wir uns vom zweitschlechtesten Defensivteam über die ersten 15 Saisonspiele zu einem Top-Fünf-Defensiv-Team in der letzten Saisonphase entwickelt, uns ist es zudem gelungen, bereits vier Leistungsträger für die kommende Saison weiterzuverpflichten“, erklärt Florian Wedell.Neben Center Nat Diallo, der noch Vertrag für die kommende Spielzeit hat, gelang es den Verantwortlichen des BBC bereits, Rookie Tehree Horn, der im Laufe der Saison eine bemerkenswerte Leistungentwicklung zeigte, für ein weiteres Jahr an
den BBC zu binden.
Tehree Horn ist der erste Kontingentspieler seit De‘Mon Brooks (Saison 2016/17 bis 2019/20), der länger als eine Saison das Bayreuther Trikot trägt, was ein besonderes Ausrufezeichen für die hier geleistete Entwicklungsarbeit darstellt.
Ebenso eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg der Verantwortlichen des BBC sind die Vertragsverlängerungen der beiden deutschen Leistungsträger Moritz Plescher und Lenny Liedtke bis 2027.
Für Headcoach Wedell steigt denn angesichts der aktuellen Situation auch bereits nach und nach die Vorfreude auf die kommende Saison.
„Parallel zum Saisonabschluss liegt der Fokus für mich schon darauf, den Kader für die neue Spielzeit zusammenzustellen, speziell auf den deutschen Positionen, wo derzeit am Markt
viel Betrieb herrscht. Jetzt, zu diesem Zeitpunkt, müssen hier schon die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Angesichts der Entwicklung des Teams in der zu Ende gegangenen Saison freue ich mich darauf, die Entwicklung zusammen mit dem Kern des Teams, der zusammenbleibt, fortzuführen. Mit der Gruppe, die wir gebildet haben, sowie der Team- und Spielkultur, die wir entwickelt haben, freuen wir uns jetzt darauf, die nächsten Schritte weiterzugehen. Wir wollen für die neue Spielzeit da ansetzen, wo wir zum Schluss der zu Ende gegangenen Saison aufgehört haben. Das birgt dann durchaus auch ein Riesen-Potenzial. Darauf ist die Vorfreude auch bei mir sehr groß“, so der Headcoach.
Welche Vertragverlängerungen und Neuverpflichtungen in den kommenden Wochen zu erwarten sind, darauf dürfen alle Bayreuther Basketballfreunde gespannt sein.
Dass Topscorer Demarcus Demonia (durchschnittlich 18,9 Punkte und mit 6,1 abgegriffenen Bällen im Schnitt auch bester Rebounder der Saison) in Bayreuth bleibt, wäre für viele Fans zwar ein Traum, der aber wohl kaum in Erfüllung gehen wird.
Der zur Mitte der Saison nachverpflichtete KeVaughn Allen schlug voll ein. Mit viel internationaler Erfahrung ausgestattet, zeigte Allen ähnliche Spielqualitäten wie Demonia und überzeugte besonders mit seinem Dreierwurf (48,6 Prozent Trefferquote). Wie Allens Zukunft ausschauen wird, ob es eine Chance zur Weiterverpflichtung in Bayreuth gibt, bleibt abzuwarten.
Eine feste Konstante für den BBC ist auch im Hinblick auf die neue Saison in jedem Fall die Treue und Begeisterung der Fans. 2.364 Zuschauer kamen in der Spielzeit 2024/25 im Schnitt zu den 17 Heimspielen in die Oberfrankenhalle (entspricht einer durchschnittlichen Hallenauslastung von 82 Prozent), Bayreuth steht damit in der Zuschauertabelle der ProA auf Rang sieben. Wenn das Team sich in der kommenden Saison so weiterentwickelt, wie es sich zuletzt andeutete, wird es an der Euphorie der Fans sicher nicht liegen, dass es nach Jahren des Abwärtstrends vielleicht tatsächlich mal wieder in Richtung Playoff-Teilnahme in der ProA gehen kann.
In jedem Fall hat die gesamte Bayreuther Basketball-Szene in den kommenden Monaten während der Sommerpause Grund zur Vorfreude, bis voraussichtlich Ende September beim ersten Heimspiel der neuen Saison die sprichwörtliche „Oberfrankenhölle“ wieder ihre volle Hitze entwickelt.