Veröffentlicht am 07.03.2024 08:00
Veröffentlicht am 07.03.2024 08:00

Weltfrauentag noch zeitgemäß? „Leider ja”

Luisa Funke-Barjak (FDP), Stadträtin (Foto: red)
Luisa Funke-Barjak (FDP), Stadträtin (Foto: red)
Luisa Funke-Barjak (FDP), Stadträtin (Foto: red)
Luisa Funke-Barjak (FDP), Stadträtin (Foto: red)
Luisa Funke-Barjak (FDP), Stadträtin (Foto: red)

Am 08. März ist Weltfrauentag. In Berlin ist der Tag ein gesetzlicher Feiertag. Seit 2023 auch in Mecklenburg-Vorpommern. An diesem Tag wird daran erinnert, dass Frauen nicht dieselben Rechte haben wie Männer. Die Idee für den Frauentag hatte 1911 die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin. Sie kämpfte dafür, dass Frauen in Deutschland wählen dürfen.

Weltfrauentag am 8. März: Gleiche Rechte bedeuten keine Gleichstellung

Brauchen wir heute noch einen Frauentag? Aila Banach, Kreisvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen KV Bayreuth-Stadt, ist davon überzeugt: „Am Weltfrauentag stehen Frauenrechte im Mittelpunkt. Frauenrechte sind Menschenrechte! Frauen dürfen erst seit etwas mehr als 100 Jahren in Deutschland wählen, Frauen haben nicht immer das Recht, selbst über ihren Körper zu entscheiden. Bei vielen Lebensbereichen besteht noch großer Handlungsbedarf. Dafür braucht es Veränderungswillen und Empathie in unserer Gesellschaft. Ziel ist es, den Blick für die Lebensrealitäten von Frauen zu schärfen. Auch heute bedeuten gleiche Rechte noch keine Gleichstellung“.


Anpacken und auf den Frauentag aufmerksam machen

Am Weltfrauentag fordern Frauen gleiche Chancen und Teilhabe in Gesellschaft und Arbeitswelt ein. Doch ist das heutzutage noch zeitgemäß? „Leider ja“, sagt Aila Banach. „Wichtig ist hier auch der internationale Blick. Frauen werden in vielen Ländern der Welt heute noch massiv in ihren Rechten beschnitten. Das macht sie abhängig und weniger frei. Doch es muss nicht in die Ferne geschaut werden: Frauen sind immer noch starker struktureller Benachteiligung ausgesetzt. Die Bedürfnisse von Frauen werden oft nicht gesehen. Auch weil sie bei den Entscheidungen oft immer noch nicht mit am Tisch sitzen. Also packen wir es an und machen auf den Frauentag aufmerksam“.

Zum Thema Frauen: Das sagt eine Bayreuther Führungskraft zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Unternehmerin Birgit Weidl aus Bayreuth
„Für mich ist der Weltfrauentag ein Trend aus den neuen Bundesländern. Für mich bedeutet dieser Tag, das ‚Frau-Sein‘ zu feiern. Aus diesem Grund empfinde ich den Tag als wichtig. Diesen als gesetzlichen Feiertag einzuführen, finde ich aber überzogen. “

Schmuckdesignerin Julia Förster-Oetter
„Der Frauentag schafft hoffentlich weltweit Aufmerksamkeit! Nicht nur bei uns gibt es in Sachen Gleichberechtigung und Anerkennung viel zu tun! In vielen Teilen der Welt werden Frauen nach wie vor nicht gleichberechtigt behandelt. Deshalb ist der Internationale Frauentag mehr denn je zeitgemäß und wichtig! Zum Glück ist das Thema bei uns schon sehr im Bewusstsein der Menschen verankert. Vielleicht sollten sich noch mehr Menschen engagieren und selbst einen kleinen Beitrag zur Stärkung der Frauen leisten. Einen Feiertag braucht es aber nicht. Da gibt es andere Bereiche, die das wert sind, wie zum Beispiel der Welt-Kinder-Tag.“

Luisa Funke-Barjak (FDP), Stadträtin
„Der Frauentag ist für mich ein ganz wichtiger Tag, der auf die vielfältigen Herausforderungen hinweist, denen Frauen gegenüberstehen, aber auch um Solidarität zu zeigen, Bewusstsein zu schaffen und Veränderungen anzustoßen, die zu einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft führen. Es ist aber auch gleichzeitig ein Tag, an dem die Erfolge von Frauen gefeiert werden. Das ist auch wichtig, Mädchen und Frauen zu ermutigen, ihre Ziele zu verfolgen. Es ist gut, dass dieser Tag und die Rechte der Frauen in den vergangenen Jahren mehr ins Bewusstsein gerückt ist. Ich bin überzeugt, dass ein gesetzlicher Feiertag nicht ausreicht, um die Gleichstellung der Geschlechter voranzutreiben. Kontinuierliche Maßnahmen und Engagement auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene sind notwendig, um tatsächliche Veränderungen herbeizuführen.“


Von Jessica Mohr
jm
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