Veröffentlicht am 18.04.2023 13:52
Veröffentlicht am 18.04.2023 13:52

„War's das für die SpVgg Bayreuth, Herr Kirsch?”

Benedikt Kirsch von der SpVgg Bayreuth gegen den Halleschen FC. (Foto: Dörfler)
Benedikt Kirsch von der SpVgg Bayreuth gegen den Halleschen FC. (Foto: Dörfler)
Benedikt Kirsch von der SpVgg Bayreuth gegen den Halleschen FC. (Foto: Dörfler)
Benedikt Kirsch von der SpVgg Bayreuth gegen den Halleschen FC. (Foto: Dörfler)
Benedikt Kirsch von der SpVgg Bayreuth gegen den Halleschen FC. (Foto: Dörfler)

BAYREUTH. Die SpVgg Bayreuth steckt sechs Spieltage vor Saisonende tief drin im Abstiegskampf der 3. Liga. Nach dem 0:1 gegen den direkten Konkurrenten Hallescher FC beträgt der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz vier Punkte.

Benedikt Kirsch, Führungsspieler und Kapitän der SpVgg Bayreuth, hat das Gegentor mit einem Schnitzer maßgeblich begünstigt. „Das nehme ich auf meine Kappe, ganz klar“, sagt er über seinen Fehlpass in der eigenen Hälfte. Wie Kirsch die Chancen auf den Ligaverbleib der SpVgg Bayreuth nun einschätzt, hat er im Gespräch erklärt.

Benedikt Kirsch von der SpVgg Bayreuth: Rückschlag gegen Halleschen FC

Herr Kirsch, die Niederlage gegen Halle war ein herber Rückschlag. War sie auch ein Tiefschlag für die SpVgg Bayreuth?

Benedikt Kirsch: „Natürlich haben wir uns viel vorgenommen in diesem Spiel. Den Begriff Tiefschlag halte ich für zu hoch gegriffen. Ein Rückschlag war es allemal. Wir haben, gerade vor den eigenen Fans, alles versucht, waren aber nicht zwingend genug. Nach der Niederlage wird es nun natürlich nicht leichter.“

Es gibt Fans, die haben am Samstag gesagt, die SpVgg Bayreuth sei bereits abgestiegen – auch, wenn rechnerisch noch alles möglich ist. Was sagen Sie denen?

Benedikt Kirsch: „Kurz nach dem Spiel ist man natürlich sehr emotional und geknickt. Da geht es den Fans sicher nicht anders als uns. Nach Abpfiff war es im Stadion relativ ruhig, das hat die Mannschaft gemerkt. Ich werde aber einen Teufel tun und sagen, wir wären bereits abgestiegen. Klar ist: Jetzt müssen wir schnell liefern.“

https://www.youtube.com/watch?v=xHiUHeU_2hc

Sie kehrten nach Gelbsperre zurück und leisteten sich einen entscheidenden Fehlpass. Fehlt ihnen die Spielpraxis?

Benedikt Kirsch: „Ich habe die Situation falsch eingeschätzt, den Pass darf ich so auf keinen Fall spielen. Mit fehlender Spielpraxis hatte das nichts zu tun. Ich habe voll trainiert und lediglich eine Partie wegen der Gelbsperre ausgesetzt.“

Benedikt Kirsch: Bayreuth nicht mit leichterem Restprogramm als Halle

Jörg Schmalfuß sagte im Januar, zu Hause müssten die direkten Konkurrenten geschlagen werden. Das hat gegen Dortmund, Zwickau und Meppen geklappt, gegen Oldenburg und Halle nicht. Könnten diese beiden knappen Niederlagen entscheidend sein?

Benedikt Kirsch: „Ich hoffe nicht, aber das lässt sich noch nicht sagen. Von daher ist das Spekulation. Aber natürlich ist es bitter, gegen die direkten Konkurrenten knapp oder spät zu verlieren.“

Thomas Kleine sagt regelmäßig, die SpVgg schaut nur auf sich. Hand aufs Herz: Linst man jetzt allmählich doch aufs Restprogramm der Gegner?

Benedikt Kirsch: „Wir müssen zuerst unsere eigenen Hausaufgaben machen. Nach dem jeweiligen Spiel schaut man natürlich auf die anderen Ergebnisse des Spieltages. Das Restprogramm der Gegner rückt vielleicht erst für die letzten drei Spiele in den Vordergrund.“

Halle spielt mit seinen aktuell vier Punkten Vorsprung immerhin noch gegen die Aufstiegskandidaten Osnabrück, Mannheim und Saarbrücken …

Benedikt Kirsch: „Dass man auch als abstiegsbedrohtes Team Osnabrück schlagen kann, haben wir selbst bewiesen. Das kann Halle auch schaffen, auch wenn man sich das aus Bayreuther Sicht nicht wünscht. Es ist ein geflügeltes Wort, aber in dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Das ist schon oft genug passiert.“

Gegen Halle auch, vor allem aber in der ersten Hälfte gegen Oldenburg wurde die fehlende Körpersprache kritisiert, gegen Oldenburg v.a. in der ersten Hälfte. Ist das die Angst, womöglich empfindliche Fehler im Abstiegskampf zu machen?

Benedikt Kirsch: „Auf keinen Fall. Wir haben in jedem Spiel Druck. Damit müssen wir umgehen können.“

Benedikt Kirsch: SpVgg Bayreuth will bei 1860 München gewinnen

Ist gegen 1860 ein Coup wie im Hinspiel drinnen? Die Löwen scheinen sich nach einem veritablen Tief wieder zu stabilisieren.

Benedikt Kirsch: „Gegen jeden Gegner ist was drinnen. Dass wir auch auswärts können, haben wir in Osnabrück und Dresden gezeigt. Wir fahren zu 1860 München, um dort zu gewinnen.“

Wie hoch schätzen Sie die Chance ein, drinnen zu bleiben?

Benedikt Kirsch: „Es ist noch alles drin. Der ganze Verein glaubt an den Klassenerhalt. Auf eine konkrete Wahrscheinlichkeit werde ich mich nicht festlegen.“


Von Jürgen Lenkeit
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