BAYREUTH.Das vordere Kreuzband gehört zu den vier Hauptbändern, die für die Stabilisierung des Knies sorgen. Es verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein und sorgt dafür, dass das Schienbein nicht zu weit nach vorne gleitet. Ein Kreuzbandriss ist eine schwerwiegende Verletzung, die oft bei Sportarten vorkommt, die plötzliche Stops und Richtungswechsel erfordern, wie zum Beispiel Fußball, Basketball und Skifahren. Kreuzbandrisse können auch durch direkte Aufprallkräfte, wie bei einem Verkehrsunfall, verursacht werden.
Welche Symptome können auf einen Kreuzbandriss hinweisen?
Insbesondere das vordere Kreuzband ist entscheidend für die Stabilität. Bei einem Sportunfall oder Sturz können plötzliche Schmerzen, ein Knacken oder eine nachlassende Stabilität des Knies den Verdacht auf einen Kreuzbandriss nähren. Ein typisches Indiz für einen Kreuzbandriss ist ein zum Verletzungszeitpunkt hörbares „Knacken“ im Knie sowie Knieschmerzen. Dies kann verbunden sein mit heftigen Schmerzen, einer sofortigen Schwellung des Knies sowie einem Gefühl von Instabilität oder „Unsicherheit“, wenn Sie versuchen, auf dem betroffenen Bein zu stehen. In manchen Fällen ist es Ihnen nicht möglich, das Kniegelenk vollständig zu strecken oder zu beugen. Sie sollten diese Symptome ernst nehmen und einen Arzt konsultieren. Das Kniegelenk ist sehr komplex aufgebaut und besteht aus unterschiedlichen Menisken, Knorpeln und Bändern
Wie wird ein Kreuzbandriss diagnostiziert?
Üblicherweise fängt die Diagnosestellung bei einem Kreuzbandriss mit einer körperlichen Untersuchung an. Zudem findet ein Gespräch mit dem Arzt über Ihre Symptome und die Situation, die zur Verletzung geführt hat, statt. Um die Stabilität des Knies zu überprüfen, kann Ihr Arzt unterschiedliche Tests vornehmen. Oft kann eine MRT-Untersuchung des Knies für Klarheit sorgen. Mit dieser bildgebenden Methode können die Strukturen im Knie detailliert abgebildet werden – sie kann dazu dienen, einen Riss des vorderen Kreuzbandes eindeutig festzustellen. Bei einem Kreuzbandriss zeigt das MRT in der Regel ein unterbrochenes oder deformiertes Band. Auch können eventuell vorliegende zusätzliche Verletzungen, wie etwa ein Meniskusriss, festgestellt werden.
Was zeigt das MRT bei Kreuzbandriss?
Bei der Untersuchung des Knies werden besonders präzise Innenansichten mittels Magnetresonanztomografie (MRT) erstellt. Bei dem Verdacht auf einen Kreuzbandriss ist ein MRT des Knies erforderlich. Mithilfe der Magnetresonanztomografie werden das Kreuzband sowie weitere Strukturen im Kniegelenk präzise abgebildet. Mit dieser Untersuchung kann ermittelt werden, ob das Kreuzband vollständig, teilweise oder gar nicht verletzt ist. Begleitverletzungen wie am Meniskus oder an anderen Bändern werden ebenfalls sichtbar.
Mit den MRT-Bildern kann angezeigt werden, ob das Kreuzband noch unversehrt ist oder ob es einen Riss aufweist. Ein vollständiger Riss ist meist als markante Unterbrechung des Bandverlaufs zu erkennen. Kleine Einblutungen, Schwellungen oder Verletzungen an benachbarten Strukturen werden ebenfalls erkannt. In einigen Fällen gibt es auch Hinweise auf Knorpelschäden oder einen Meniskusriss, die ebenfalls durch einen Unfall verursacht werden können. Insbesondere bei unklaren Ergebnissen der körperlichen Untersuchung – zum Beispiel aufgrund einer starken Schwellung des Knies oder schmerzbedingter Bewegungseinschränkung – ist das MRT hilfreich, um Klarheit zu schaffen. Um die geeignete Therapie vorzubereiten, ist eine präzise Diagnose von Bedeutung.
Was sind typische Ängste und Unsicherheiten?
Nach der Diagnose machen sich viele Sorgen über den weiteren Verlauf. Oft wird durch die Idee, dass das Knie dauerhaft instabil sein könnte oder dass man nie wieder Sport treiben kann, ein Gefühl der Unsicherheit hervorgerufen. Allerdings gibt es erfreuliche Nachrichten: Die Aussichten, in den Alltag und sogar in den Sport zurückzukehren, sind dank moderner Behandlungsansätze – sei es operativ oder konservativ – meist sehr vielversprechend. Es ist entscheidend, sich die nötige Zeit für die Genesung zu nehmen und das Knie spezifisch zu kräftigen. Auch die Furcht vor der MRT-Untersuchung an sich ist weit verbreitet. Die lauten Geräusche oder die enge Röhre können als unangenehm empfunden werden. Wer sich im Vorfeld informiert, hat jedoch in der Regel ein besseres Verständnis davon, was ihn erwartet. Das Personal sorgt dafür, dass man sich während der Untersuchung wohlfühlt.
Was passiert nach dem MRT?
Für viele ist die Diagnose Kreuzbandriss zunächst einmal schockierend. Es kommen oft Fragen auf wie: Wie schlimm ist das? Kann das Knie wieder komplett heilen? Ist ein chirurgischer Eingriff unumgänglich? Und was geschieht, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden? Die Entscheidung, ob ein Kreuzbandriss operiert werden muss, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Eine Operation ist nicht für jeden Riss notwendig. Maßgeblich sind das Lebensalter, die sportlichen Anforderungen, die Stabilität des Knies im Alltag und eventuelle Begleitverletzungen. Bei Personen mit hoher Aktivität oder bei Sportarten, die schnelle Richtungswechsel erfordern, wird öfter empfohlen, einen operativen Eingriff vorzunehmen. Wer im Alltag keine Instabilität spürt und keine weiteren Schäden hat, kann oft ohne Operation auskommen – in diesem Fall liegt der Fokus auf Physiotherapie und Muskelaufbau.
Das MRT unterstützt bei der Entscheidung, ob eine Operation erfolgen soll oder nicht. Es verdeutlicht den Schweregrad der Verletzung und ob weitere Strukturen involviert sind. Die Auswertung der Bilder erfolgt durch Fachärztinnen oder Fachärzte nach der Untersuchung. Sie fertigen einen Befund an, der dem behandelnden Orthopäden übermittelt wird. Dann wird gemeinsam erörtert, wie der weitere Weg aussieht – ob eine Operation sinnvoll ist oder ob Physiotherapie genügt.