Veröffentlicht am 16.01.2024 08:52
Veröffentlicht am 16.01.2024 08:52

Tigers-Turbulenzen: Das sagt Matthias Wendel

Tigers-Geschäftsführer Matthias Wendel: außergerichtliche Einigung weiterhin möglich. (Archivbild: Lenkeit)
Tigers-Geschäftsführer Matthias Wendel: außergerichtliche Einigung weiterhin möglich. (Archivbild: Lenkeit)
Tigers-Geschäftsführer Matthias Wendel: außergerichtliche Einigung weiterhin möglich. (Archivbild: Lenkeit)
Tigers-Geschäftsführer Matthias Wendel: außergerichtliche Einigung weiterhin möglich. (Archivbild: Lenkeit)
Tigers-Geschäftsführer Matthias Wendel: außergerichtliche Einigung weiterhin möglich. (Archivbild: Lenkeit)

Die Situation bei den Bayreuth Tigers nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Der EHC Bayreuth als Stammverein behält sich nun rechtliche Schritte gegen die GmbH der Bayreuth Tigers um Geschäftsführer Matthias Wendel vor. Der äußerte sich am Dienstagmorgen - und gab sich unbeeindruckt.

EHC Bayreuth: Rechtliche Schritte gegen Tigers GmbH

Michael Schwellengreber, Vorsitzender des EHC bestätigt inbayreuth.de indirekt, gerichtliche Zahlungstitel gegenüber der Tigers erwirken zu wollen. Die Höhe der Ausstände der GmbH beziffert er auf rund 54.000 Euro. „Dokumentiert durch Rechnung.” Mögliche Folgen wären weitreichend, hat der EHC Bayreuth doch das Schwimmbad-Restaurant Time-Out gepachtet, von dem aus die Profis versorgt werden. Und: Der EHC stellt die ehrenamtlichen Ordner bei den Heimspielen. „Ab heute”, sagt Schwellengreber am Dienstagmorgen, danach gefragt, ab wann die Maßnahmen greifen. Ein Heimspiel ohne Ordner? Eher unrealistisch. „Wir haben diesen Schritt mit Vorlauf angekündigt, damit die GmbH bis zum nächsten Spiel planen kann.” Der Kooperationsvertrag von EHC und den Bayreuth Tigers GmbH dürfte die längste Zeit Bestand gehabt haben.

Als Grund für das Schreiben an die Mitglieder des EHC, in dem diese über die dramatische Lage informiert werden, nennt Schwellengreber Transparenz. „Wir wollen unsere Mitglieder darüber informieren, was Sache ist und sie ins Boot holen.” Die bevorstehende Mitgliederversammlung am 5. Februar dürfte spannend werden.

Matthias Wendel zuversichtlich wegen drohendem Rechtsstreit

Tigers-Geschäftsführer Matthias Wendel scheint diese substanzielle Drohkulisse nur bedingt zu beeindrucken, wie er im Gespräch am Dienstagmorgen durchblicken lässt. Am Mittwoch hätte nach Angaben Wendels ein Gespräch mit den Vorständen des EHC Bayreuth (1. Vorsitzender Michael Schwellengreber und 2. Vorsitzender Christian Weiß, Anm.d.Red.) angestanden. Das Ziel: Die Angelegenheit besprechen und eine außergerichtliche Einigung herbeiführen. Ob Wendel das für realistisch hält? „Ja, das tue ich”, sagt er. Zu diesem Treffen kam es jedoch nicht.


Dass die kommenden Heimspiele der Tigers ausfallen könnten, weil der Einsatz der Ordner des EHC Bayreuth nicht gesichert ist, glaubt Wendel indes nicht. „Die werden stattfinden.” Auf die Frage, ob Zuschauer auch dabei sein werden, antwortet Wendel ausweichend. „Wir werden eine Lösung finden”, sagt er mit Blick auf die kommenden Heimspiele gegen den EV Lindau (Sonntag, 21. Januar) und die Stuttgart Rebels (28. Januar) eine Woche später.

Pfändung durch Ex-Tigers-Manager Rainer Schan „eine Option”

Nachdem bereits die Kasse des letzten Heimspiels gegen Deggendorf gepfändet worden war, äußert sich der nächste Gläubiger der Tigers GmbH: Rainer Schan. Der im Oktober freigestellte Manager Sport sagt inbayreuth.de auf Anfrage, dass er seine Forderungen gegenüber der GmbH gerichtlich angezeigt habe. Ob auch der bei den Fans weiterhin geschätzte Schan eine Pfändung erwirken lassen könnte? „Das ist natürlich eine Option. Aber so weit sind wir derzeit noch nicht.”

Seit seiner Freistellung Ende Oktober habe er von Matthias Wendel nichts mehr gehört. Dass es einen schriftlichen Vorschlag von Wendel zur Einigung mit Schan gebe, bestreitet der Ravensburger weiter. Letztmals war er Anfang Dezember beim Heimspiel gegen Lindau als Zuschauer im Bayreuther Stadion. „Matthias und ich haben uns getroffen und gegrüßt”, sagt er zum letzten Aufeinandertreffen.

Ob Schan eine Zukunft beim Profistandort Bayreuth sehe. Er wiegelt ab. „Eine gute Frage. Das kann derzeit einzig und allein Matthias Wendel sagen”, sagt er diplomatisch mit Verweis auf das schwebende Rechtsverfahren. Schan besitzt bei den Tigers nach seiner Freistellung weiterhin einen gültigen Vertrag bis April 2025. Wo der geschasste Manager dann aber deutlicher wird. „Wenn seitens eines Gläubigers die Kasse gepfändet wird, sollten bei allen Beteiligten die Alarmglocken läuten. Das ist das letzte Anzeichen, dass die finanzielle Situation nicht rosig sein kann.”


Von Jürgen Lenkeit
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