Veröffentlicht am 21.04.2025 13:27, aktualisiert am 21.04.2025 13:43

„Ich konnte mich als Rookie hier sehr gut weiterentwickeln”

Callum Baker (Trikotnummer 1) avancierte im Lauf der Saison mehr und mehr zum absoluten Leistungsträger des BBC Bayreuth. (Foto: Thorsten Ochs/ochsenfoto.de)
Callum Baker (Trikotnummer 1) avancierte im Lauf der Saison mehr und mehr zum absoluten Leistungsträger des BBC Bayreuth. (Foto: Thorsten Ochs/ochsenfoto.de)
Callum Baker (Trikotnummer 1) avancierte im Lauf der Saison mehr und mehr zum absoluten Leistungsträger des BBC Bayreuth. (Foto: Thorsten Ochs/ochsenfoto.de)
Callum Baker (Trikotnummer 1) avancierte im Lauf der Saison mehr und mehr zum absoluten Leistungsträger des BBC Bayreuth. (Foto: Thorsten Ochs/ochsenfoto.de)
Callum Baker (Trikotnummer 1) avancierte im Lauf der Saison mehr und mehr zum absoluten Leistungsträger des BBC Bayreuth. (Foto: Thorsten Ochs/ochsenfoto.de)

Der 24-jährige Kanadier Callum Baker war der erste neu verpflichtete Importspieler des aktuellen Teams des BBC Bayreuth in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA. In der neuesten, englischsprachigen Folge des gemeinsam mit der Bayreuther Sonntagszeitung kurz vor dem Heimspiel gegen Karlsruhe produzierten BBC Bayreuth-Podcasts „Courtside“ spricht Callum Baker mit Moderator Carlo Steiner unter anderem über seine persönliche positive basketballerische Entwicklung in der zu Ende gehenden Spielzeit und über die Frage, ob er sich eine weitere Zukunft in Bayreuth vorstellen kann. Hier ein Ausschnitt aus dem Interview:

Carlo Steiner: Wie begann deine Basketball-Laufbahn in Übersee?
Callum Baker:Ich stamme aus Ontario in Kanada an der Grenze zu den USA aus einer Familie mit Wurzeln in Jamaika und auf den Philippinnen. Es war für mich kein großer Unterschied, ob ich auf der kanadischen oder der amerikanischen Seite aufwuchs, die Sprache und die Mentalität sind recht ähnlich. So startete ich meine Highschool-Basketballkarriere auch zunächst in den USA in der NCAA bei den Fairleigh Dickinson Knights und bei den Flagler Saints. 2022 wechselte ich dann in die kanadische College-Liga zu den Varsity Blues der University of Toronto. Dort wurde ich zum Führungsspieler und „Spieler des Jahres“ in der College-Liga der Ontario University Athletics (OUA).

Du spieltest seit 2022 auch im Sommer in der kanadischen Elite Basketball League (CEBL). Was unterscheidet diese Liga von vergleichbaren europäischen Ligen?
Die CEBL ist eine Sommer-Liga, deren Spielzeit jeweils nur zwei Monate lang dauert. In der CEBL setzt sich naturgemäß eher die individuelle basketballerische Klasse durch. Europäische Ligen wie die ProA stellen das Mannschaftsgefüge und die Teamentwicklung in den Mittelpunkt. Hier können sich eine Mannschaft und letztlich auch die einzelnen Spieler über neun bis zehn Monate in einer Saison kontinuierlich entwickeln. In der CEBL lernte ich auch Kalif Young, Jackson Rowe und Ahmed Hill kennen, die später vor mir in der letzten BBL-Saison auch in Bayreuth spielten.

Du kamst dann nach Europa zum BBC Bayreuth. Wie waren Deine Erfahrungen, gab es sowas wie einen Kulturschock?
Ich kam mit meinem Wechsel nach Bayreuth erstmals nach Europa. Der größte Unterschied ist natürlich die Sprache, wobei ich bestrebt bin, schon die Grundlagen der deutschen Sprache kennenzulernen. Ein Kulturschock war für mich nach meiner Ankunft im heißen vergangenen August, dass es hier kaum Klimaanlagen gibt. Ich habe mich aber insgesamt mittlerweile sehr gut in Bayreuth eingelebt. Die Gesellschaft ist hier recht weltoffen.

Wie ging Deine basketballerische Entwicklung in Bayreuth weiter?
Wir hatten als weitgehend neu zusammengestelltes, junges Team anfangs vielfältige Probleme. Dies wurde in der zweiten Saisonhälfte aber alles deutlich besser. Ich habe als Rookie viel von der Arbeit mit unseren beiden Trainern Florian Wedell und Lukas Hofer profitiert, die mich kontinuierlich offensiv und defensiv besser gemacht haben. In mein Spiel kam immer mehr Konstanz. Meine Stärke ist die Aggressivität in der Offensive, aber auch die Defensivarbeit. Meinen Dreierwurf will ich weiter verbessern. Seit dem Abgang von Drew Buggs bin ich in meine Rolle als Starting Point Guard sehr gut hineingewachsen. So würde ich mich auch gerne für die Zukunft sehen. Ein großes Erlebnis war für mich der Sieg in Nürnberg in einer tollen Atmosphäre, wie ich sie zuvor noch nicht erlebt hatte.

Wie verbringst du die Sommerpause und kannst du dir vorstellen, nach Bayreuth zurückzukehren?
In der Sommerpause werde ich nach zehn Monaten erstmals wieder nach Kanada zurückkehren und meine Familie wiedersehen. Besonders gespannt bin ich darauf, wie sich mein kleiner, 15-jähriger Bruder entwickelt hat, der auch Basketball spielt. Wegen einer Vertragsverlängerung in Bayreuth haben wir uns kürzlich während der Länderspielpause unterhalten und vereinbart, dass eine Entscheidung nach der Saison fallen soll. Ich kann nur sagen, dass es mir sehr gut in Bayreuth gefällt und das gesamte Umfeld passt. Mal schauen, welche Optionen sich sonst noch ergeben und dann werden wir sehen.

Wen sonst noch interessiert, mit welchen heutigen NBA-Größen sich die Wege von Callum Baker in seiner Zeit in Nordamerika kreuzten, wie seine Familie traditionell in Kanada Ostern feiert oder warum er Döner, eine seiner Lieblingsspeisen, in Bayreuth für wesentlich geschmackvoller als in Kanada erachtet, der sollte sich die neueste Folge des BBC-Podcasts „Courtside“ keinesfalls entgehen lassen.

Erhältlich ist der Podcast bei Spotify, Deezer, Apple Podcast, Amazon Music oder über folgenden Link:


Von Roland Schmidt
rs
north