Am Mittwochmittag kam es in einer Großmetzgerei im Industriegebiet von Kemnath zu einem Ammoniakaustritt. Gegen 13.40 Uhr entwich Gas aus einer defekten Leitung. Ein erster Reparaturversuch durch Werkstechniker verschlimmerte die Lage. Eine Verschraubung löste sich, wodurch mehr Ammoniak austrat. Dabei zog sich ein Mitarbeiter leichte Verätzungen zu, ein weiterer blieb dank Schutzmaske unverletzt.
Die Produktionshallen wurden sofort evakuiert. Insgesamt erlitten 14 Personen Atemwegsreizungen, vier von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Auch fünf Kunden aus nahegelegenen Supermärkten waren betroffen. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an und sperrte das Betriebsgelände weiträumig ab.
Als Vorsichtsmaßnahme wurden mehrere Einkaufsmärkte geräumt und geschlossen. Anwohner erhielten die Aufforderung, Fenster und Türen geschlossen zu halten und auf offenes Feuer zu verzichten. Laut Feuerwehr bestand jedoch zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung. Messungen ergaben unauffällige Werte.
Zur Beseitigung des Lecks wurde eine Spezialfirma aus Burghausen angefordert. Aufgrund der Entfernung verzögerten sich die Arbeiten. Erst am späten Abend konnten die Spezialisten das Gas binden und die Polizei ihren Einsatz beenden.
Die genaue Ursache und das Ausmaß des Schadens sind noch unklar.