Nur lernen konnte das Rollstuhlbasketball-Bundesligateam des RSV Bayreuth zum Auftakt des Doppel-Spieltages in der RBBL an diesem Wochenende im wohl schwierigsten Auswärtsspiel der Saison bei den Thuringia Bulls. Der siebenfache RBBL-Champion und amtierende Deutsche Meister, der in Elxleben bei Erfurt beheimatet ist und in Thüringens Behinderten-Landessport-Zentrum spielt, entschied die Partie deutlich mit 115:42 (57:19) für sich.
Die Bayreuther hatten bei den Thüringern erstmals ihren niederländischen Neuzugang Mees Hessels im Team. Die ersten Punkte für Bayreuth machte Vahid Atefimonfared zum 2:2, nach knapp fünf Minuten war das RSV-Team mit 8:14 noch halbwegs in Reichweite. Dann legten die Gastgeber jedoch bis zum Viertelende einen 17:0-Lauf aufs Parkett, Bayreuth blieb über fünf Minuten ohne Punkt und lag nach zehn Minuten mit 8:31 schon klar hinten.
Im zweiten Viertel setzten die Bulls ihren Lauf zunächst bis zum Zwischenstand von 39:8 fort, ehe Vahid Atefimonfared mit dem 10:39 den 25:0-Stretch der Gastgeber beendete. Issac Lipscomb setzte gleich zwei weitere Bayreuther Punkte zum 12:39 drauf. Nach 15 Minuten stand es 45:13 für den amtierenden Deutschen Meister. Bis zur Halbzeit baute das Team aus Elxleben den Vorsprung weiter auf 57:19 aus.
Dagmar van Hinte war in der Anfangsphase des dritten Viertels die erste Bayreuther Korbschützin zum 21:60. Nach 25 Minuten stand es 25:73. Die Intensität, Wurfgefahr und der besonders tief besetzte Kader der Thüringer setzte die Bayreuther Gäste auch weiterhin unter Druck. Besonders Routinier Sebastian Gillsch führte das RSV-Team an und sorgte für ein bestmögliches Bayreuther Spiel im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten. Nach 30 Minuten lagen die Bayreuther mit 31:87 in Rückstand.
Center Dario Schulz war zu Beginn des Schlussabschnitts erfolgreichster Bayreuther Akteur. Nach knapp 35 Minuten hatten die Gastgeber mit dem 100:40 das Ergebnis dreistellig hochgeschraubt. Nach einem weiteren 13:0-Lauf der Gastgeber lagen die Bulls mit 111:40 vorne. Sebastian Gillsch traf zum Abschluss für den RSV noch zwei Freiwürfe, der Endstand von 42:115 machte jedoch deutlich, dass die Thuringia Bulls wie zu erwarten für die Bayreuther aktuell nicht nur eine Nummer zu groß waren.
Letztlich war Sebastian Gillsch mit 14 Punkten und sieben Rebounds der beste Bayreuther Akteur. Neun Zähler scorte Dario Schulz, acht Punkte hatte Vahid Atefimonfared auf dem Scoreboard stehen. Auf sechs Zähler kam Isaac Lipscomb und fünf Punkte trug Dagmar van Hinte zum Bayreuther Ergebnis bei.
„Trotz der deutlichen Niederlage lassen wir den Kopf nicht hängen. Spiele gegen eine Mannschaft dieses Kalibers zeigen uns sehr klar auf, wo wir aktuell stehen und in welchen Bereichen wir uns weiter verbessern müssen. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass wir über die gesamte Spielzeit hinweg versucht haben, als Team zusammenzubleiben und das Beste aus der Situation zu machen. Natürlich müssen wir anerkennen, dass die Thuringia Bulls aktuell eine Nummer zu groß für uns sind. Gleichzeitig nehmen wir diese Partie als wertvolle Lehrstunde mit und wissen, dass genau solche Spiele uns langfristig weiterbringen”, bilanzierten die Verantwortlichen des RSV nach der Partie..
Am morgigen Sonntag, 14. Dezember, um 15 Uhr steht mit dem Auswärtsspiel bei den Köln 99ers eine weitere schwere Aufgabe auf der To-do-Liste des RSV. Realistischere Siegchancen werden die Bayreuther in der leistungsmäßig stark auseinandergezogenen RBBL erst am kommenden Samstag, 20. Dezember, haben, wenn um 15 Uhr die Iguanas München zu einer voraussichtlichen „Partie auf Augenhöhe“ in der Oberfrankenhalle gastieren.