Der rechte Seitenflügel des Alten Schlosses in der Maximilianstraße 6, derzeit im Besitz des Freistaats Bayern und vom Bergamt Nordbayern der Regierung von Oberfranken genutzt, steht vor einem Wandel. Der künftige Verwendungszweck der repräsentativen Räumlichkeiten ist unklar, Gerüchte über mögliche Verkaufspläne sorgen für Gesprächsstoff.
Seit 2005 nutzt der Bezirksverband des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge rund 100 Quadratmeter Bürofläche im Schloss. Nun erhielt der Verband die Kündigung, obwohl der Mietvertrag noch bis Dezember 2025 läuft. „Die Regierung von Oberfranken hat zugesagt, bei der Suche nach Ersatzräumen zu unterstützen“, erklärte Volksbund-Geschäftsführer Robert Fischer. Er hält zwar eine Sanierung der Räumlichkeiten für notwendig, beschreibt die Büros trotz ihres Alters jedoch als äußerst repräsentativ.
Bereits 2024 zog der Verein Oberfranken Offensiv e.V. aus dem Seitenflügel in die Friedrichstraße 4 um, dem Gebäude der Oberfrankenstiftung. Schon damals ein Hinweis, dass das Schloss künftig anders genutzt werden soll?
Laut Sabine Kerner, Pressesprecherin der Regierung von Oberfranken, plant die Behörde, die Verwaltung des Gebäudes an die Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) zurückzugeben. „Die Entscheidung, die Liegenschaft aufzugeben, fiel aus Kostengründen“, so Sabine Kerner. Auch habe der zunehmende Homeoffice-Trend den Bedarf an Büroflächen reduziert. Die Abteilung der Regierung, das Bergamt Nordbayern, wird im Sommer 2025 in das Regierungshauptgebäude umziehen.
Auch die bisherigen Ausstellungsflächen im Erdgeschoss des Alten Schlosses werden künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Die beliebte Reihe „Regierung und Kunst“ wird jedoch im Regierungsgebäude in der Kanzleistraße fortgeführt.
Der Wegfall weiterer Ausstellungsflächen, wie bereits der im Seitenflügel der Orangerie in der Eremitage, stößt in Künstlerkreisen auf Bedauern.
Die IMBY betont, dass bislang keine vollständige Aufgabe der Liegenschaft durch die Regierung mitgeteilt wurde. Eine zukünftige staatliche Nutzung werde zunächst geprüft, sollte es dazu kommen.
Ein Teil des rechten Seitenflügels des Alten Schlosses wurde vor einigen Jahren von der Edith-Haberland-Stiftung gekauft. Die Stiftung ist Mehrheitseignerin der Augustiner Bräu München. Bekanntlich wird in dem Gebäudeteil, voraussichtlich Mitte 2026, eine Augustiner-Braugaststätte eröffnet. Ob ein Verkauf des verbleibenden Seitenflügels bevorsteht, wollte die IMBY-Sprecherin nicht kommentieren.