Die Stadt Creußen errichtet ihre dritte Kinderbetreuungseinrichtung. Sie entsteht in den Räumen der ehemaligen Gaststätte Im Gärtlein. Mit den Umbauarbeiten wurde jetzt begonnen, im April nächsten Jahres soll der Betrieb starten.

Bis zum Frühjahr 2021 hatte Gastronom Martin Freiberger den Landgasthof Im Gärtlein neben dem Sportplatz des 1. FC Creußen betrieben. Dann hat er die Gaststätte aufgegeben und das Gebäude verkauft. Jetzt hat es die Stadt Creußen auf 25 Jahre gemietet und errichtet im Erdgeschoss die dritte Kinderbetreuungseinrichtung der Stadt. Hier entstehen eine Kindergartengruppe mit 25 Plätzen sowie eine Krippengruppe mit zwölf Plätzen. Übergangsweise sind die Kinder noch in einer Containerlösung am Blaichanger untergebracht, die vor einem Jahr in Betrieb gegangen war.

Vorzeitiger Maßnahmebeginn

„Ich bin mehr als zufrieden, dass es endlich losgeht“, sagt Bürgermeister Martin Dannhäußer. Eigentlich sollten die Umbauarbeiten der rund 320 Quadratmeter schon eher beginnen. Aber der Förderantrag hatte über ein Jahr bei der Regierung von Oberfranken gelegen – personalbedingt. Doch nun kam Mitte Oktober die Genehmigung zum vorzeitigen Maßnahmebeginn und seit Anfang dieses Monats laufen die Arbeiten. „Wir konnten zügig beginnen, da wir schon im Vorfeld Angebote abgefragt hatten“, sagt Sebastian Popp von der Bauverwaltung. Und so konnten schon einige Auftragsvergaben wie Architekt, Brandschutz, Elektroplanung und -installation, kleine Baumeisterarbeiten, Blitzschutz, Sanitärinstallation und Mobiliar vergeben werden. Es stehen noch die Vergaben für die Küche, Einbaumöbel, Innen- und Brandschutztüren, den Trockenbau, die Bodenbeläge und Malerarbeiten sowie für die Außenanlagen an.

Eingang auf der Terrassenseite

Zweiter Bürgermeister Raimund Nols koordiniert die Arbeiten für die Einrichtung. Der Haupteingang zu der Kita ist von der Terrassenseite zur ehemaligen Kegelbahn aus geplant. Im Eingangsbereich befindet sich die Garderobe, rechter Hand ist das Büro. Die beiden einstigen Gasträume werden zu Gruppenräumen – der große Hauptraum für die Kindergartenkinder, das Nebenzimmer für die Krippengruppe. Die bereits vorhandene Schiebewand mit Tür bleibt erhalten. „Sie ist lärmschutztechnisch besser als eine Trockenbauwand“, so Popp. Außerdem kann sie bei Bedarf, zum Beispiel bei einer gemeinsamen Weihnachtsfeier, aufgeschoben werden.

Schlafraum für Krippenkinder

Es gibt Sanitärräume mit Wickelmöglichkeiten und einen Intensivierungsraum für Kinder, die spezielle Unterstützung brauchen oder auch von den Vorschulkindern genutzt werden kann.

Bei zwei ehemaligen Übernachtungsräumen wurde die Zwischenwand herausgebrochen. Hier entsteht ein Schlafraum für die Krippenkinder. Schließlich kommt in die einstige Vorbereitungsküche der Gaststätte die Küche für die Einrichtung. „Vor die Arbeitsflächen kommen Podeste, damit die Kinder beispielsweise beim Plätzchenbacken rankommen“, erklärt Popp. Die einstige Hauptküche wird zu einem Lagerraum umgebaut, ergänzt Dannhäußer.

Trägerschaft bei evangelischer Kirche

Wie die Verpflegung der Kinder erfolge, ob ein Caterer das Essen liefert oder ob selbst gekocht beziehungsweise mitgebrachtes Essen aufgewärmt werde, liege in der Entscheidung des Trägers, so der Bürgermeister. Die Trägerschaft hat die evangelische Kirchengemeinde übernommen. Sieben Arbeitsplätze wird es in der Kita Im Gärtlein geben, eine Leitungskraft und sechs Erzieher- beziehungsweise Kinderpflegestellen.

75 Prozent Förderung

Die geschätzten Gesamtkosten für die Umbauarbeiten zur Kindertagesstätte Im Gärtlein liegen bei 373 586 Euro. Davon fördert die Regierung von Oberfranken 361 957 Euro mit 75 Prozent, also rund 271 000 Euro.

Die Umbauarbeiten sollen voraussichtlich im April nächsten Jahres abgeschlossen sein. „Wir sagen immer, dass die Ostereiersuche hier sein wird und nicht mehr in der Containeranlage am Bleichanger“, so Nols.

Wohnungen vermietet

Im Obergeschoss des einstigen Landgasthofes gibt es eine Küche und sechs Gästezimmer, in denen Firmen Außendienstmitarbeiter unterbringen können. Zwei würden dafür schon von heimischen Unternehmen genutzt. „Die Räume werden nicht für touristische Zwecke angeboten“, sagt der Bürgermeister. Die beiden Wohnungen im Dachgeschoss des Gebäudes sind bereits vermietet.