BAYREUTH. Die Corona-Pandemie mag beendet sein, die Zahl der Anträge auf Anerkennung von Impfschäden in Bayern ist weiter hoch. Weit über 2.000 Anträge geimpfter Personen sind eingegangen.
Das geht aus dem Tätigkeitsbericht des Zentrums Bayern für Familie und Soziales (ZBFS) für das Jahr 2022 hervor. Die Landesbehörde hat ihren Sitz in Bayreuth. Dort wurden die aktuellen Zahlen präsentiert.
2.252 Personen aus Bayern sind es gewesen, die beim ZBFS seit Beginn der Pandemie bis Ende 2022 einen Impfschaden anerkannt wissen wollten. Demgegenüber stehen mehr als 29 Millionen Impfungen gegen das Corona-Virus in Bayern gegenüber. Und auch 2023 ist der Trend ungebrochen. Bereits über 800 Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens seien eingegangen, heißt es weiter.
Stellt man diese Zahlen in Relation, kommen auf eine Millionen Impfungen rund 77 Anträge, auf 300.000 Impfungen ein anerkannter Impfschaden, der medizinisch belegt über typische Nebenwirkungen der Impfung hinausgeht. Vor Beginn der Pandemie seien es jährlich lediglich rund 40 Anträge gewesen, die auf Impfungen gegen andere Krankheiten zurückzuführen sind.
In Bayern gibt es bis heute laut ZBFS eine Infektionsrate von 51,35 Prozent. Mehr als jeder zweite Mensch im Freistaat habe sich demnach mit Corona infiziert. Erfahre hier mehr zum ZBFS in Bayreuth.
Das ZBFS ist außerdem für die Bearbeitung und Gewährung von Elterngeld, Bayerischem Familiengeld sowie Bayerischem Krippengeld zuständig. Im Jahr 2022 hat das ZBFS Transferleistungen in Höhe von über 5 Milliarden Euro ausgezahlt oder deren Auszahlung veranlasst. Einen großen Anteil daran macht das Elterngeld aus. Knapp 1,4 Milliarden Euro wurden ausgezahlt. Dem liegen 90.955 Anträge (Stichtag: 30. Juni 2023) zugrunde.
Rund zwei Millionen Menschen in Bayern haben eine anerkannte Behinderung oder sind schwerbehindert. Die Menschen im arbeitsfähigen Alter gelte es, voll ins Arbeitsleben zu integrieren. „Die Inklusion ins Arbeitsleben wird in Zeiten eines erschreckend schnell zunehmenden Fachkräftemangels wichtiger denn je”, betont Dr. Norbert Kollmer, Präsident des ZBFS. Aber: Die Arbeitslosenzahlen von Menschen mit Behinderung sinkt langsamer als die von Menschen ohne Handicap. Um Arbeitgeber behindertengerecht auszustatten sind 2022 34,5 Millionen Euro an Arbeitgeber ausgezahlt worden. Gegenüber Menschen mit Handicap engagierte sich das Inklusionsamt des ZBFS im Vorjahr mit 5,6 Millionen Euro. Lies auch: Seit Mai 2023 hat das ZBFS einen neuen Vizepräsidenten.
Das ZBFS wurde 2005 gegründet und ist Nachfolger des Versorgungsamtes. Es nimmt an insgesamt zehn Standorten viele sozial- und familienpolitische Aufgaben wahr.