Veröffentlicht am 15.04.2024 20:14, aktualisiert am 16.04.2024 08:23
Veröffentlicht am 15.04.2024 20:14, aktualisiert am 16.04.2024 08:23

Kostenexplosion bei Rosental-Kita in Creußen

Schlechter Boden, explodierende Kosten: Die Erweiterung der Kita Rosental wird über 7 Millionen Euro kosten. (Foto: Lenkeit)
Schlechter Boden, explodierende Kosten: Die Erweiterung der Kita Rosental wird über 7 Millionen Euro kosten. (Foto: Lenkeit)
Schlechter Boden, explodierende Kosten: Die Erweiterung der Kita Rosental wird über 7 Millionen Euro kosten. (Foto: Lenkeit)
Schlechter Boden, explodierende Kosten: Die Erweiterung der Kita Rosental wird über 7 Millionen Euro kosten. (Foto: Lenkeit)
Schlechter Boden, explodierende Kosten: Die Erweiterung der Kita Rosental wird über 7 Millionen Euro kosten. (Foto: Lenkeit)

„Schlechte Nachrichten“ nannte es Architekt Bruno Hauck aus Bayreuth im Creußener Stadtrat am Montagabend (15. April 2024), als er zum erfolgten Baubeginn der Kita-Erweiterung in der Haidhofer Straße berichtete – und er lieferte: Von geschätzten 3,8 Millionen Euro aus dem Jahr 2021 wird die Erweiterung der Rosental-Kita um eine Mensa und ein neues Krippengebäude mehr als 7 Millionen Euro kosten. Allein: Gänzlich neu war diese Zahl nicht. Die lag nach einer aktualisierten Schätzung bereits im August 2023 vor.

Ein entsprechender Förderantrag für den Erweiterungsbau ist entsprechend nach Vorliegen dieser Zahl gestellt worden. Als Begründung lieferte der Architekt aus Bayreuth eine inflationsbedingte Baukostensteigerung von 35 Prozent und einen denkbar schlechten Boden unter der Kita Rosental.

Creußen: Kita Rosental wird deutlich teurer

Es habe sich laut Hauck „schon einiges getan“ auf der Baustelle. Die Arbeiten an der Baugrube an der Haidhofer Straße laufen, der Aushub ist getätigt. Der Bodenertüchtigung für die Gründung gingen umfangreiche Untersuchungen voraus. „Kling alles sehr kompliziert, und das ist es auch“, sagte Hauck und hatte noch verhaltenes Lachen einzelner Stadträte auf seiner Seite.


Ein sogenanntes CSV-Vefahren (combined soil stabilisation with vertical columns) zur Bodenstabilisierung hat ergeben, dass 2.200 Säulen über fünf Meter tief in den Boden getrieben werden müssen um überhaupt erfolgreich den Boden gründen zu können. Erst danach könne es an die Bodenplatte gehen. Dieses CSV-Verfahren schlägt mit rund 310.000 Euro zu Buche. Dazu kommt der Unterbau für Zufahrt und Stellplätze für weitere 220.000 Euro. 30.000 Euro für eine Statikprüfung sowie 60.000 Euro für eine neue Pelletheizung seien da fast noch zu vernachlässigen.

Creußener Stadträtin „geschockt“ – Dannhäußer wittert Stimmungsmache

Die Kostensteigerungen von rund 35 Prozent nach Prognose des Bayerischen Landesamtes für Statistik lassen die Kosten von ursprünglich gut 3,8 Millionen Euro auf über 5,1 Millionen in die Höhe schnellen. Stadträtin Elke Sendelbeck (CSU) zeigte sich geschockt: „Da bekomme ich Puls.” Bürgermeister Martin Dannhäußer wies noch daraufhin, dass die Kosten im Förderantrag mit enthalten seien. Trotz der Kostensteigerung stellte er fest, dass deshalb keine Stimmung gemacht werden könne.

Zweiter Bürgermeister Raimund Nols (SPD) sprang Dannhäußer bei: Bodengutachten seien damals angeregt wurden – und die wurden eben durchgeführt, und zwar bevor der Förderantrag gestellt wurde. Auch der Bestandsbau der Rosental-Kita stehe nach Hinweis Dannhäußers auf Säulen.

Lichtblick bei Rosental-Kita: Einsparung bei Baumeister-Arbeiten

Die „guten Nachrichten“, die Hauck mitgebracht hatten, fielen da kaum noch ins Gewicht. Nach Ausschreibung der Baumeisterarbeiten könnten bei diesem Posten rund 3,2 Prozent eingespart werden. Das macht immerhin 226.000 Euro aus. Begründung: „Die Bauwirtschaft kränkelt und sucht teils händeringend nach Aufträgen.“

Für eine Zeitschiene sei der Kita-Erweiterung sei es laut Hauck noch zu früh. Erst wenn die Bodenplatte fertiggestellt sei, seien konkretere Aussagen dazu möglich. Je nach Wetterlage mit Regen sei mit Unterbrechungen bei den Gründungsarbeiten zu rechnen.

Zur Abstimmung stand der Sachstandsbericht nicht sondern lediglich zur Kenntnisnahme. Derer konnten sich Bürgermeister Dannhäußer und Architekt Hauck jedoch sicher sein.


Von Jürgen Lenkeit
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