Veröffentlicht am 19.12.2022 06:24
Veröffentlicht am 19.12.2022 06:24

Kultiges „Wurschthaus” beim MediaMarkt Bayreuth schließt: So geht es mit dem Häuschen weiter

Der Imbiss „Das Wurschthaus“ in Bayreuth schließt am 22. Dezember 2022. (Foto: Lenkeit)
Der Imbiss „Das Wurschthaus“ in Bayreuth schließt am 22. Dezember 2022. (Foto: Lenkeit)
Der Imbiss „Das Wurschthaus“ in Bayreuth schließt am 22. Dezember 2022. (Foto: Lenkeit)
Der Imbiss „Das Wurschthaus“ in Bayreuth schließt am 22. Dezember 2022. (Foto: Lenkeit)
Der Imbiss „Das Wurschthaus“ in Bayreuth schließt am 22. Dezember 2022. (Foto: Lenkeit)

BAYREUTH. Der Imbiss „Das Wurschthaus” beim MediaMarkt in Bayreuth schließt. Diese Nachricht überraschte Mitte Dezember viele Leute in Bayreuth. Das „Wurschthaus” von Peter und Christine Borgmann hatte sich in der Bayreuther Imbiss-Landschaft einen guten Ruf erarbeitet.

Nur noch wenige Tage warten die Würste auf dem Grill, um Gaumen zu erfreuen. Am Donnerstag, 22. Dezember 2022, ist damit Schluss – nach 14 Jahren. „Der Imbiss stört jetzt“, sagt Peter Borgmann im Gespräch mit der Sonntagszeitung.

Wurschthaus am MediaMarkt Bayreuth schließt

„Wenn Ihnen der Geschmack nicht wurscht ist!“, unter diesem Motto servierten die Betreiber des Wurschthaus am MediaMarkt, Peter und Christine Borgmann, den Kunden eine große Auswahl an Würsten in zahlreichen Geschmacksrichtungen: grobe und feine Bratwürste, Currywurst mit extra scharfen Soßen sowie Eigenkreationen, wie beispielsweise die Südtiroler Bratwurst mit Schinkenspeck und Bergkäse. Für die besonderen Geschmacksnoten war Christine Borgmann zuständig. Sie experimentierte dafür zusammen mit regionalen Metzgern. Zum Thema Wurst: Eine Bayreuther Traditionsmetzgerei lebt unter neuem Konzept weiter.

Ihr Mann Peter war 35 Jahre lang MediaMarkt-Geschäftsführer in Bayreuth und wollte seinen Kunden indoor nicht nur Telekommunikation, Computer, Fotografie, HiFi und Elektrogeräte verkaufen, sondern auch die Möglichkeit geben, draußen den kleinen Hunger zu stillen. Im Laufe der Jahre sind nicht nur MediaMarkt-Kunden auf den „Wurscht“-Geschmack gekommen, sondern auch andere Hungrige, die gezielt das „Wurschthaus“ ansteuerten und so zu Stammkunden wurden.

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„Man hat sich bei uns sogar für die Mittagspause verabredet“, so Peter Borgmann. Der aktuellen MediaMarkt-Geschäftsleitung ist das Wurschthaus aber ein Dorn im Auge. Die Imbissbude nehme Parkplätze weg, das Dach verdecke Hinweisschilder, heißt es. Auch interessant: Mehrere Metzger fürchten derzeit wegen der Energiekrise um ihre Existenz.

Wurschthaus-Imbiss in Bayreuth: Nachnutzung der Hütte steht

Peter Borgmann war für die Planung und den Bau des MediaMarkt-Gebäudes am jetzigen Standort verantwortlich. So war es möglich, rechtzeitig und kostengünstig, für die erforderliche Infrastruktur des Wurschthauses, wie Strom und Wasser, zu sorgen. Genau das ist nun das Problem an einem anderen Standort. „Nach der Kündigung haben wir lange nach Alternativen gesucht, mussten jedoch feststellen, dass besonders der Bau von notwendigen Versorgungsleitungen einen Wurschthaus-Umzug zu kostspielig macht“, so Peter Borgmann.

Kommenden Donnerstag wird also dicht gemacht. Peter Borgmann ist wehmütig. 2008 hat er zusammen mit Winderdorf-Begründer Dieter Reil den Bau des Wurschthauses in Auftrag gegeben. Konstruiert wurde nach eigenen Vorstellungen, mit reichlich Platz für die Mitarbeiter und notwendiges Equipment. Als sich die beiden Geschäftspartner trennten, führte Peter Borgmann das Wurschthaus alleine weiter.

Am Ende des Jahres schließt sich nun der Kreis: Max Vogel , der inzwischen das Bayreuther Winterdorf von Dieter Reil übernommen hat, wird das Wurschthaus abbauen, einlagern und im kommenden Jahr in das Winterdorf integrieren.


Von Jürgen Lenkeit
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