Was für ein großer Kampf: In einem echten Krimi siegten die Bayreuth Tigers heute Abend in der Eishockey-Oberliga Süd vor 2.155 Zuschauern mit 4:2 (0:0,2:2,2:0) bei den ECDC Memmingen Indians. Bayreuth festigte in dem Duell der beiden punktgleichen Teams Tabellenplatz vier, der in der ersten Playoff-Runde um die Oberligameisterschaft und den Aufstieg in die DEL2 das Heimrecht sichert.

Wieder mit dem von der U20-WM zurückgekehrten Samuel Schindler sowie nach abgesessenen Sperren wieder mit Mark Ledlin und Robin Drothen traten die Tigers im Allgäu an. Victor Knaub fehlte den Bayreuthern weiterhin.

In der 4. Minute hatten die Indians die erste gute Möglichkeit, der Bayreuther Goalie Kai Kristian parierte aber gegen den alleine vor dem Tor aufgetauchten Ex-Tiger Christopher Kasten. Jaroslav Hafenrichter vergab in der 7. Minute eine weitere gute Chance für die Hausherren. In der 17. Minute hielt Kai Kristian auch gegen Milan Pfalzer seinen Kasten sauber. Die Bayreuther setzten aber durchaus auch in der Offensive ihre Nadelstiche. Eine Großchance für die Tigers vergab Jayden Schubert 25 Sekunden vor dem Ende des ersten Abschnittes. Letztlich ging es leistungsgerecht mit 0:0 in die erste Drittelpause.

In der 22. Minute gab es die bis dato größte Bayreuther Möglichkeit, David Stach traf nach einer schönen Kombination der Topreihe der Tigers jedoch nur den Pfosten. Besser machten es dann zwei Ex-Bayreuther auf der Gegenseite: Nach Zuspiel von Marcus Marsall von der Bande brachte in der 23. Minute Robert Peleikis Memmingen mit 1:0 in Führung. Die Tigers zeigten sich jedoch nicht geschockt und in der 27. Minute markierte Eetu Elo nach einem Pass in die Gasse von Steffen Tölzer aus der neutralen Zone den 1:1-Ausgleich.

In der 29. Minute waren dann wieder die Memminger am Zug: Für Bayreuth war eine Strafzeit angezeigt, die Gastgeber nahmen den Goalie für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Die Indians nutzten das Powerplay gleich aus, Matej Pekr markierte mit einem Gewaltschuss vom rechten Bullykreis das 2:1. Die Partie hatte jetzt richtig Fahrt aufgenommen, es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe und mit offenem Visier. In der 33. Minute schlugen wieder die Bayreuther zu: Brett Schaefer bediente Aaron Reinig und der ließ mit einem präzisen Flachschuss ins lange Eck dem Memminger Goalie Marco Eisenhut keine Chance – 2:2.

Sein ganzes Können musste Marco Eisenhut kurz darauf gegen Mark Ledlin aufbieten, um einen Bayreuther Doppelschlag zu verhindern. Ab der 36. Minute überstanden die Tigers noch eine Unterzahl gegen die druckvoll agierenden Gastgeber. In der 39. Minute gab es dann Penalty für Memmingen, Tomas Schmidt hatte Milan Pfalzer von hinten regelwidrig gefoult. Edgars Homjakovs trat für die Indians an, Kai Kristian parierte jedoch und hielt das 2:2 nach dem zweiten Drittel fest.

Das Schlussdrittel begann mit einer Bayreuther Drangphase. Robin Drothen und Eetu Elo hatten erste Großchancen, dann traf David Stach nach einem exakten Zuspiel von Andreé Hult in der 44. Minute zum 3:2 für Bayreuth. Memmingen drängte jetzt massiv, die Abwehr der Tigers stand aber gut. Bayreuth verlegte sich aufs Kontern und versuchte, den Sieg über die Zeit zu bringen.

Dominik Meisinger hatte in der 57. Minute die große Möglichkeit zum Ausgleich, verzog jedoch aus kurzer Distanz. 115 Sekunden vor Schluss nahmen die Gastgeber Goalie Marco Eisenhut zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Diese Aktion ging jedoch nach hinten los: Die Indians verloren die Scheibe, Andreé Hult nahm den Puck auf und David Stach bugsierte das Spielgerät zum 4:2 für Bayreuth ins verwaiste Memminger Tor. Damit war die Entscheidung gefallen, Bayreuth gewann das Schlüsselspiel mit 4:2, hat jetzt nach 32 Spielen 62 Punkte auf dem Konto und festigt Tabellenplatz vier.