BAYREUTH. Die Stadtratsfraktion Junges Bayreuth (JB) hat eine neue Kindertagesstätte in städtischer Trägerschaft gefordert. Sie soll die angespannte Versorgungslage mit Betreuungsplätzen für Kinder in Bayreuth entgegenwirken.
Der Antrag ist jedoch einstimmig vom Jugendausschuss des Bayreuther Stadtrats abgelehnt worden. Der tagte am Montagnachmittag (7. November 2022). Eine konkrete Begründung lieferte der Ausschuss gleich mit. Die Fraktionsmitglieder Christopher Süss, Christian und Stefan Schuh stellten ihren Antrag im Juni diesen Jahres.
Die Stadt Bayreuth soll eine neue und damit vierte Kindertagesstätte betreiben. Das beantragten die Mitglieder des Jungen Beitrag. Und dieser Antrag ist der Fraktion ein großes Anliegen. Ursprünglich für den nichtöffentlichen Teil geplant, beantragte Fraktionsvorsitzender Süss die Vorverlegung in den öffentlichen Teil. Fraktionskollege und dritter Bürgermeister Stefan Schuh folgte diesem Ansinnen. Schuh selbst sprach von Kitas als „Standortfaktor” in Bayreuth. Auf dem ehemaligen Zapf-Areal könnte so eine Kita nach dem Ansinnen des JB entstehen. Zum Thema: In den anderen städtischen Kitas in Bayreuth wird ab 1. Januar 2023 das Mittagessen teurer.
Süss weiß, dass Träger gesetzlich zu bevorzugen seien und die Stadt allenfalls ergänzend Kita-Plätze anbieten kann. Dennoch müsse man den „fehlenden Plätzen irgendwo Herr werden” - auch um zu verhindern, dass Eltern klagen, wenn in Zukunft der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz greift. Jugendreferentin verwies auf aktuelle Kita-Projekte, um dem Platzmangel entgegenzuwirken, etwa einer Aufstockung der Kita Kreuz, der BRK-Kindervilla der zusätzlich geschaffenen Plätzen in der Kita im Stadtteil Birken.
Beate Kuhn (SPD) nannte den Antrag „aller Ehren wert”, aber: Man müsse das Rad nicht neu erfinden. Das eine eklatante Unterversorgung da sei, ist klar. „Es graut Einem”, wenn sich daran in Bayreuth nichts ändere, so Kuhn wörtlich. Dennoch ist ihre SPD-Fraktion gegen einen städtischen Neubau: Es gebe viele und engagierte Träger in Bayreuth, wie Diakonie, AWO oder das BRK, wie sie aufzählte. Die Stadt Bayreuth sei stärker darin, diese Träger zu unterstützen, etwa bei Bauflächen und dem Erteilen von Genehmigungen. Die Verwaltung sah es ähnlich: Kitas ja, aber nicht in städtischer Trägerschaft - deshalb empfahl sie den Mitgliedern des Jugendausschusses auch, den Antrag abzulehnen.
Auch die CSU lehnte den Antrag ab, wie Stephanie-Anna Kollmer argumentierte. Man wolle keine Kita ablehnen, aber es gebe, gerade auf dem ehemaligen Zapf-Areal, private Träger, die dort gewillt seien, eine Kita zu bauen und zu betreiben. Auch könne das städtische Hochbauamt solch ein Projekt nicht stemmen. Auch interessant zum Thema Kita: Die Diakonie hat in Bayreuther Kitas ein neues Sportprojekt gestartet.