Das Megaprojekt in der Kerschensteiner Straße ist das größte und teuerste Schulbauprojekt der jüngeren Stadtgeschichte. Söder nannte die Investition in die neue Berufsschule „gut angelegtes Geld.” Berufliche Bildung sei einer der größten Exportschlager Bayerns.

Großer Bahnhof in der Kerschensteiner Straße, für etwas, das noch gar nicht da ist: die neue Gewerbliche Berufsschule. Am Freitagvormittag griffen Ministerpräsident Markus Söder, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Direktor Prof. Manfred Müller zum Spaten für den symbolischen ersten Stich.

Söder nannte den Tag „einen schönen Tag” - trotz strömenden Regens. „Wer nicht investiert, fällt zurück”, so die Devise Söders. Da die gewerbliche Ausbildung ein anderer, mindestens jedoch gleichwertiger Weg der Ausbildung zum Erfolg sei, sei diese Schule, die im Entstehen ist ein Signal des Optimismus in Zeiten der Krise. Zum Thema Söder in Bayreuth: Am Freitag vor Wochenfrist plauderte er im Cineplex Bayreuth über Persönliches.

Der Neubau der Berufsschule in Bayreuth als größter Ausbildungsstätte der Stadt soll langfristig den Bildungsstandort Bayreuth im dualen Ausbildungssystem sichern. Verschiedene Berufsbilder wie Zimmerei, Fahrzeugtechnik oder Bautechnik werden jeweils eine neue Werkstatt und moderne Schulungsräume erhalten.

„Ein echtes Zukunftsprojekt” - so nennt Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger den Neubau der Staatlichen Berufsschule, der in den kommenden Jahren an der Kerschensteiner Straße entstehen wird. Derzeit ist bereits ein Drittel der Gebäudefläche sowie der Hausmeisterbau abgerissen.

Direktor Prof. Manfred Müller war die Erleichterung an diesem Tag anzusehen. „Wir haben sehnlichst auf diesen Tag gewartet, fast zehn Jahre lang”, sprach er stellvertretend für die gesamte Schulfamilie an der Kerschensteiner Straße. Dabei habe der Neubau 2021 „Spitz auf Knopf” gestanden wegen rigider Förderrichtlinien. Diese Hürde ist nun genommen. Den Neubau der Berufsschule in Bayreuth nannte Müller „die beste und nachhaltigste Art der Wirtschaftsförderung.” Schulleiter Prof. Manfred Müller sprach bereits im Spätsommer 2022 von einer „Operation am offenen Herzen” des Bildungsstandortes Bayreuth.

Der erste der geplanten Bauabschnitte wird gleich der größte sein. Ein donutförmiges Gebäude als Massivbau in Stahlbeton macht den Anfang

Einig über einen Neubau der Berufsschule war sich der Bayreuther Stadtrat bereits 2014. Grünes Licht für den abschnittsweisen Neubau gab der Stadtrat im Jahr 2021. Bis 2026 soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt sein. Zweiter und dritter Bauabschnitt folgen von 2026 bis 2028. Nach weiteren Abbrucharbeiten und dem Neubau des Werkhofs soll der gesamte Neubau der Berufsschule Anfang 2029 fertiggestellt sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 132 Millionen Euro.

Der Unterricht an Bayreuths größter Schule läuft über all die Jahre vor Ort weiter. Die IT-Technik der Schule ist bereits in einen Container umgezogen. Die über 1.600 Schüler werden nach und nach in andere Räume umziehen. Auch interessant: Schüler eines Bayreuther Gymnasiums funkten im Februar zur Raumstation ISS.