In Eckersdorf gibt es wenig Grund zum Jammern, die Gemeinde entwickelt sich in vielerlei Hinsicht zum Guten und die Finanzlage erscheint zufriedenstellend. Das war im Wesentlichen die Botschaft, die die Eckersdorfer Bürgermeisterin Sybille Pichl jetzt bei der Bürgerversammlung im Reservistenheim an fast 70 Besucher richtete. 45 Minuten dauerte ihr stellenweise heiterer Vortrag zum Gemeindeleben, ehe dann die Besucher unmittelbar im Anschluss mit Fragen zum Zug kamen.

KiTa-Plätze? Läuft.

Den Focus legte Pichl zu Beginn gleich mal auf die Lieblingsthemen vieler Gemeindevorsteher, nämlich auf “KiTa und Schule”. In Eckersdorf gebe es kein Problem mit fehlenden KiTa-Plätzen. “Wir haben es immer geschafft, dass nie ein Kind ohne Platz geblieben ist”, lautet Pichls Bilanz. Auch der Neubau der KiTa Brunnenwiese habe sich richtig gelohnt. Als nächste Herausforderung will die Verwaltung nun den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule umsetzen.

Kein neues Windrad mehr

In Eckersdorf werden bereits 2,5 Prozent der Gemeindefläche für Windenergie genutzt. Damit ist laut Pichl das Soll nach dem Windenergieflächen-Bedarfsgesetz erfüllt. Die logische Folge: der Gemeinderat hat im November zum Thema Windkraft beschlossen, keine weiteren Flächen für Windräder vorzusehen. “Wir haben das so auch dem regionalen Planungsverband mitgeteilt”, sagte Pichl vor der Bürgerversammlung. Die Gemeinde ist unterdessen der Bayreuther Energie- und Technologiegenossenschaft beigetreten und erhofft sich auf diesem Weg neue Chancen, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen.

Finanziell verwöhnt

Mutig nimmt die Rathaus-Verwaltung offenbar die Herausforderung an, in Eckersdorf eine neue Doppelsporthalle zu errichten und den Schulstandort umzugestalten. Die Investition war kürzlich beschlossen worden. Mit einer Ausgabe von bis zu zehn Millionen Euro rechnet die Bürgermeisterin. Hohe Vernunft aller Beteiligten sei jetzt gefragt, meinte Pichl und ergänzte: “Wir haben eine gute, freie Finanzspanne. In den letzten Jahren waren wir finanziell auch ziemlich verwöhnt.”

Goldige Straßen

Nur zweimal wurde Pichl während ihres Vortags von Zuhörer-Fragen unterbrochen. Beim Thema Straßensanierung könne es mancherorts schneller gehen, meinte ein Zuhörer. Pichls Antwort: “Schauen Sie sich mal in anderen Gemeinden um. Da haben wir fei noch goldige Straßen.” Man bleibe aber dran, versicherte die Bürgermeisterin. Und warum der Basketball-Korb nun woanders steht? Wegen Lärmbeschwerden. “In solchen Fällen finden wir nie eine Lösung, die Jedem gefällt.”

Jugendrat und Seniorenbeauftragter

Mit spürbarem Stolz berichtete Pichl von zwei neuen Entwicklungen in Eckersdorf. Erstens agiert seit ein paar Wochen ein neunköpfiger Jugendrat in der Gemeinde. Gerade in der heutigen Zeit, wo die Demokratie von allen Seiten angegriffen werde, sei eine solche Beteiligung ein äußerst wertvolles Zeichen. Außerdem gibt es nun in der Gemeinde einen neuen Seniorenbeauftragten. Gemeinderat Charly Pensky hat diese Aufgabe übernommen.

Den Jahresbericht der Gemeinde Eckersdorf gibt es auch in geraffter, schriftlicher Form. Das kleine Heftchen dürfte im Rathaus erhältlich sein.