Veröffentlicht am 01.02.2024 14:12, aktualisiert am 02.02.2024 08:13
Veröffentlicht am 01.02.2024 14:12, aktualisiert am 02.02.2024 08:13

„Schikane”: Widerstand gegen Bismarck- und Erlanger Straße wächst

Ein Verkehrsplan, drei Gegner: von links die Bürgermeister Sybille Pichl (Eckersdorf), Sven Ruhl (Glashütten) und Karl Lappe (Mistelgau). (Foto: jle)
Ein Verkehrsplan, drei Gegner: von links die Bürgermeister Sybille Pichl (Eckersdorf), Sven Ruhl (Glashütten) und Karl Lappe (Mistelgau). (Foto: jle)
Ein Verkehrsplan, drei Gegner: von links die Bürgermeister Sybille Pichl (Eckersdorf), Sven Ruhl (Glashütten) und Karl Lappe (Mistelgau). (Foto: jle)
Ein Verkehrsplan, drei Gegner: von links die Bürgermeister Sybille Pichl (Eckersdorf), Sven Ruhl (Glashütten) und Karl Lappe (Mistelgau). (Foto: jle)
Ein Verkehrsplan, drei Gegner: von links die Bürgermeister Sybille Pichl (Eckersdorf), Sven Ruhl (Glashütten) und Karl Lappe (Mistelgau). (Foto: jle)

Im Hummelgau regt sich massiver Widerstand gegen den geplanten Umbau von Erlanger und Bismarckstraße in Bayreuth. Dass man dort gegen die Umgestaltung zu einspurigen Straßen in Bayreuth ist, soll die Bayreuther Stadtverwaltung bald Schwarz auf Weiß haben. Die Bürger werden nun von den Bürgermeistern Karl Lappe (Mistelgau), Sybille Pichl (Eckersdorf) und Sven Ruhl (Glashütten) zur Unterschrift gegen das Verkehrsprojekt aufgerufen. Hier geht es zum Video-Statement der drei Bürgermeister.

Die Unterschriften liegen unter anderem in den Rathäusern der Gemeinden Mistelgau und Eckersdorf aus.


Mistelgau: Unterschriften gegen Umbau von Erlanger und Bismarckstraße

Lappe, Organisator der Interessengemeinschaft, spricht von einer Schikane. Am Donnerstag (1. Februar 2024) haben die Kommunalpolitiker ihr Vorhaben in Mistelgau vorgestellt. Man hoffe auf Tausende Unterschriften. Unterschreiben kann man ab sofort in den beteiligten Gemeinden, teilweise auch in Apotheken oder Tankstelle. Im Internet kann man die Listen herunterladen. Ausdrucken und weiterleiten im Bekanntenkreis ist ausdrücklich erwünscht.

Überarbeiteter Plan noch schlechter als der erste

„Wir trauen dem einfach nicht“, sagt Lappe. Was ihm sowie den Bürgern aus dem westlichen Landkreis besonders sauer aufstoße: Der aktuelle, überarbeitete Planentwurf sei noch schlechter als der erste. Während der noch Bushaltebuchten berücksichtigt habe, würden die nun nicht mehr berücksichtigt. Gerade werktags am Morgen sei das ein Unding, wenn stadteinwärts vier Buslinien an neun Haltestellen halten müssten. Der Verkehr auf der B22 staue sich bereits jetzt, bei zwei Fahrspuren, bis zur Abzweigung Mistelbach unterhalb des Matzenbergs zurück.

Ende der Fehlplanung der B22 auch im Sinne Eckersdorfs

Wenn der Bayreuther Stadtrat sich demnächst mit der Verkehrsneuraumgestaltung befasse, wolle man Oberbürgermeister Thomas Ebersberger im Vorfeld Unterschriftenlisten übergeben. Einen Termin gibt es dafür derzeit noch nicht.

Sybille Pichl betont im Gespräch, dass Lappe „voll im Sinne Eckersdorfs“ handle. Sie sei „maßlos enttäuscht“ darüber, dass man im Bayreuther Stadtplanungsamt die Einwände aus den betroffenen Landkreisgemeinden nicht berücksichtigt habe. Ihr Glashüttener Amtskollege Sven Ruhl stößt ins gleiche Horn: „Die ganze Geschichte ist Quatsch. Die Bayreuther Stadträte sind für ihre Sinnhaftigkeit gewählt worden. Dieser nun vorliegende Plan macht jedoch keinen Sinn.“

Unterschriften gegen Erlanger und Bismarckstraße ohne Rechtskraft

Lappe ergänzt, dass ein Bauleitplanverfahren und eine Änderung des Flächennutzungsplans sicher „nicht aus Jux und Tollerei“ angestrebt würden, sondern eher als Grundstein für eine spätere tatsächliche Umsetzung dienen würden. Damit sei der motorisierte Verkehrsfluss in Gefahr – und damit auch das Wirtschaftsleben sowohl im Landkreis als auch in Bayreuth selbst.

Rechtliche Verbindlichkeit besitzt die Unterschriftensammlung übrigens keine. Der Internet-Download der Unterschriftenliste ermöglicht auch Bürgern außerhalb der Anliegergemeinden die Unterschrift. Lappe spricht der Aktion, von der er sich „am besten einige Tausend Unterschriften“ erhofft, jedoch politischen Willen zu. Eine Frist für die Sammelaktion gibt es derzeit keine. Der Sammelzeitraum wird sich wohl nach dem Zeitpunkt der Thematisierung im Bayreuther Stadtrat richten.


Von Jürgen Lenkeit
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